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Alles was recht ist

Hollywood wehrt sich gegen seine Kritiker

Das Drama "The Hurricane" hat schwer unter den von vielen Seiten vorgebrachten Vorwürfen gelitten, in der Wiedergabe der Ereignisse um den Boxer Rubin Carter, es mit der Wahrheit nicht allzu genau genommen zu haben.

Das Drama "The Hurricane" hat schwer unter den von vielen Seiten vorgebrachten Vorwürfen gelitten, in der Wiedergabe der Ereignisse um den Boxer Rubin Carter, der im Film von Denzel Washington dargestellt wird, es mit der Wahrheit nicht allzu genau genommen zu haben.
Familien der Opfer von Rubin Carter beschwerten sich, dass Carter als unschuldig hingestellt wird; Familien der damals ermittelnden Polizisten beklagten die Darstellung der Männer als Rassisten; ein Ex-Boxer sah sich unvorteilhaft portraitiert; die damaligen Anwälte und Journalisten sahen ihre Rollen zuwenig berücksichtigt, während die Bedeutung der kanadischen Menschenrechtsaktivisten überbewertet würde. Diese Kritik kann auch dazu geführt haben, dass der Film bei den "Oscar"-Nominierungen bis auf Washingtons gefeierte Darstellung übersehen wurde.
In bislang nicht gekannter Weise hat sich Hollywood nun gegen seine Kritiker zur Wehr gesetzt - in Gestalt des Vorsitzenden der Motion Picture Association of America, Jack Valenti, des Cheflobbyisten der Filmbranche sozusagen. Valenti schrieb einen Offenen Brief mit dem Titel "Schützen des Tempels der Gerechtigkeit", in welchem er den Kritikern vorwirft, gegenüber "The Hurricane" ungerecht zu urteilen. Dieser Schritt so kurz vor der "Oscar"-Verleihung sucht seinesgleichen, allerdings wird es am Ergebnis nichts mehr verändern, da die Einsendefrist für die "Oscar"-Wahlzettel bereits abgelaufen ist. Dennoch ist es erstaunlich, dass die Industrie in Gestalt von Valenti sich dermaßen schützend vor einen Film stellt. Universal, der Verleiher des Dramas, hat klargestellt, dass sie mit dem Brief nichts zu tun haben. Valenti schreibt, die "Lawine von Kritik verschüttet die Botschaft des Films, der die Rechtmäßigkeit des amerikanischen Rechtssystems erhellt. The Hurricane ist eine besondere Geschichte über den Triumph der Wahrheit, in welcher das Rechtssystem sich mit einem Muster von Verfehlungen und Vorurteilen auseinandersetzen musste, und dadurch die Gefängsnistore öffnete, hinter denen Rubin Carter so viele verlorene Jahre verbrachte." Der Film würde die Familien der Opfer nicht erniedrigen oder die Leistungen der Anwälte, die für Carter arbeiteten, schmälern. Wenn es laut einigen Kritikern so aussehen würde, dass der Film jemanden kränke, dann geschehe dies, weil "die Requisiten des visuellen Geschichtenerzählens Drama in höchster Vollendung und eine straffe Erzählstruktur, die manchmal über Winkel und Spalten eines jeden Details springt, dabei aber die grundlegenden Fakten einer wahren Geschichte achtet, sind. Was The Hurricane in eklatanten, die Gefühle übermannenden Szenen aufzeigt, ist, dass selbst der demütigste Bürger, die, die glauben, dass ihnen die Bürgerrechte entzogen werden, dass sie gegen die Wand gedrückt werden durch Umstände, über die sie keine Kontrolle ausüben, nicht verloren oder vergessen sind, wenn das Recht gerufen wird, seine verfassungsmäßigen Pflichten zu erledigen."
Valenti verteidigt den Film weiter: "So oft hört man: Warum kann Hollywood nicht mehr die großen Filme machen, die es mal gedreht hat? Wenn ein solcher Film dann kommt, wird er oft mit Kritik begrüßt, die nichts mit der erzählten Geschichte, die sich über die Filme mitteilt, zu tun hat."

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