Von Beginn an versuchten einflussreiche konservative Kreise in Japan, den Film zu behindern: Den prominenten japanischen Darstellern wurden Karriererückschläge angedroht, die chinesische Hauptdarstellerin Zhang Jingchu verlor ihren lukrativen Werbevertrag mit einem großen japanischen Kosmetikkonzern und an eine öffentliche Vorführung war lange Zeit nicht zu denken. Kinos haben sich geweigert, den Film einzusetzen, vor einem Festivalscreening "verschwand" die Vorführkopie. Nun ist es einer Aktivistengruppe um den Universitätsprofessor Kazuhara Arakawa gelungen, den Film, unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, in Tokio zu starten, wo er mit großem Erfolg vor ausverkauftem Haus läuft; weitere Städte werden folgen.
"John Rabe" feierte in Deutschland 2009 auf der Berlinale seine Welturaufführung und wurde im selben Jahr mit vier Deutschen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter auch als Bester Film.
"Für mich war immer klar, dass "John Rabe" erst dann wirklich abgeschlossen ist, wenn auch ein japanisches Publikum die Möglichkeit hat, den Film zu sehen und zwar in einer ungeschnittenen Fassung. Dass es Prof. Arakawa nun gelungen ist, dies möglich zu machen, ist nicht hoch genug zu bewerten! Und wenn man sich vorstellt, dass 20 Sicherheitskräfte den Vorführort gegen mögliche Angriffe schützen mussten, sieht man, dass Filme echte gesellschaftliche Sprengkraft haben können", sagt Florian Gallenberger.