In der Nacht zum Montag fand im Dolby Theatre in Los Angeles die 86. Academy Awards Verleihung statt. Souverän, aber auch recht unverfänglich moderiert wurde die rund 4-stündige Gala-Veranstaltung, in der in 24 Kategorien insgesamt 46 Oscarstattuetten vergeben wurden, von US-Talkerin Ellen DeGeneres.
Der erste Oscar des Abends ging an "30 Seconds to Mars"-Sänger und Schauspieler Jared Leto, der für seine Nebenrolle in "Dallas Buyers Club" ausgezeichnet wurde. Später konnte dann auch sein noch immer erschreckend abgemagerter Co-Star Matthew McConaughey den Oscar für den besten Hauptdarsteller in Empfang nehmen. Der begehrteste Oscar des Abends, jener für den besten Film, ging wie von Analysten vorher gesagt an das Sklaverei- Drama "12 Years a Slave". Insgesamt konnte der Film von Regisseur Steve McQueen aber nur wenige seiner insgesamt sieben Nominierungen auch wirklich in Oscars umsetzen: Einzig Autor John Ridley und Nebendarstellerin Lupita Nyong'o wurden für ihre Leistungen in "12 Years a Slave" ausgezeichnet.
Als klarer Favorit der Academy-Mitglieder zeichnete sich hingegen Alfonso Cuaróns 3D-SciFi-Drama "Gravity" ab. Nicht nur in den fünf technischen Kategorien und der Kategorie Filmmusik konnte sich der Film gegen seine Konkurrenten durchsetzen, sondern vor allem auch im Rennen um den Oscar für die beste Regie. "Gravity"-Hauptdarstellerin Sandra Bullock, die lange auf einen zweiten Oscar hoffen durfte, ging allerdings leer aus - statt ihrer gelang Cate Blanchett mit "Blue Jasmine" das Double.
Der Oscar für den besten fremdsprachigen Film ging nach Italien, an Paolo Sorrentinos "La grande Belleza - Die große Schönheit". Die einzige deutsche Oscar-Hoffnung im diesjährigen Rennen, der animierte Kurzfilm "Für Hund und Katz ist auch noch Platz" von Jan Lachauer und Max Lang, musste sich hingegen dem französisch-luxemburgisch "Mr Hublot" von Laurent Witz und Alexandre Espigares geschlagen geben. Ebenfalls ohne Goldjunge musste Pharrell Williams nach Hause fahren. Im Rennen um den Oscar für den besten Filmsong war sein Song "Happy" aus "Ich - Einfach Unverbesserlich 2" zwar in den letzten Tagen schon als sicherer Gewinner gehandelt worden, musste sich dann aber doch dem Song "Let It Go" aus Disneys "Die Eiskönigin - Völlig unverfroren" geschlagen geben. Zuvor war "Die Eiskönigin" schon als bester Animationsfilm ausgezeichnet worden.
Drei Ehrenoscars wurden bereits während des Governors Balls im vergangenen November an Steve Martin, Angela Lansbury und Piero Tosi vergeben. Ebenfalls während des Governors Ball erhielt Angelina Jolie den Jean Hersholt Humanitarian Award für ihr humanitäres Engagement.
Ausgegeben werden die Oscars alljährlich von der in Los Angeles ansässigen Academy of Motion Pictures Arts and Sciences, mit derzeit 6028 stimmberechtigten Mitgliedern. Zur Wahl standen in diesem Oscar-Jahr insgesamt 289 Filme aus 76 Ländern.
Hier die Liste aller Gewinner.