Hollywood-Star George Clooney hat die Geschichte der amerikanischen Kunstschutzoffiziere des Zweiten Weltkriegs mit großem Staraufgebot in Szene gesetzt. Sein Film "Monuments Men - Ungewöhnliche Helden" feierte auf der diesjährigen Berlinale gerade seine internationale Premiere. Der rüstige 88jährige Harry Ettlinger war mit dem Filmteam in die Hauptstadt gereist, gab etliche Interviews für die interessierte Presse und erhielt im Berlinale-Palast nach der Vorführung Standing Ovations, nachdem George Clooney ihn zum hochkarätigen Film-Ensemble auf die Bühne geholt hatte.
Am Samstag wird Ettlinger in einem öffentlichen Podiumsgespräch in der Kunsthalle Karlsruhe von seiner Mission bei den "Monuments Men" erzählen. Dort wird er auch das Rembrandt-Gemälde wiedersehen, das er am Ende des Zweiten Weltkriegs gefunden und gerettet hat.
Auf dem Podium mit dabei sind Dr. Tessa Rosebrock, Provenienzforscherin der Kunsthalle Karlsruhe, der Historiker Professor Christhard Schrenk, Heilbronn, und Thomas Adam, Bruchsal. Moderation: Marie-Dominique Wetzel (SWR2). Kunststaatssekretär Jürgen Walter wird im Anschluss die Staufermedaille in Gold an Harry Ettlinger verleihen, eine der höchsten Ehrungen des Landes Baden-Württemberg.
Harry Ettlinger wurde 1926 in Karlsruhe geboren, 1938 emigrierte seine Familie in die USA. Mit 19 Jahren kam der junge Harry Ettlinger als US-Soldat nach Deutschland zurück: Als Angehöriger der insgesamt 350 Monuments Men sollte er die von den Nazis in den besetzten Gebieten geraubte Kunst, aber auch die aus den deutschen Museen ausgelagerten Kunstschätze aufspüren, in Sicherheit bringen und an die rechtmäßigen Besitzer zurückgeben. Im Salzbergwerk von Heilbronn fand der junge US-Soldat Ettlinger in einer der vielen tausend Kisten ein Selbstbildnis von Rembrandt, das der Kunsthalle Karlsruhe wieder zurückgeführt werden konnte.