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Maximilian Schell
Maximilian Schell
© BANG Showbiz

Maximilian Schell ist tot

Der österreichische Schauspieler Maximilian Schell ist in der Nacht von Freitag auf Samstag verstorben

Er war der erste deutschsprachige Oscarpreisträger nach dem Krieg: Maximilian Schell, der nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur, Musiker, Maler und Bühnenautor von sich Reden machte, ist in der Nacht zum Samstag (01.02.2014) in einem Klinikum in Innsbruck verstorben. Als Todesursache gab seine Agentin eine plötzliche schwere Erkrankung an, während die Wiener Agentur Schells erklärte, er sei an den Folgen einer Operation verstorben.
Der 83-Jährige hatte vorvergangenen Woche noch in Kitzbühel für den ZDF-Fernsehgarten vor der Kamera gestanden, war dann aber, seiner Frau zu Folge, vergangenen Samstag wegen einer Lungenentzündung in seinem Hotel kollabiert und in das Krankenhaus eingeliefert worden, in dem er jetzt verstarb.
Der 1930 in Wien geborene Schell, Sohn eines Schweizer Schriftstellers und einer österreichischen Schauspielerin, wuchs in der Schweiz auf, da seine Familie nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland nach Zürich gezogen war. In Zürich nahm er dann auch zunächst ein Studium der Philosophie, Musik- und Theaterwissenschaft auf und studierte nebenher auch Klavier, bis er 1952 in Basel als Theaterschauspieler, Regisseur und Dramatur reüssierte. Seinen ersten Film, "Kinder, Mütter und ein General", drehte er 1955, bereits zwei Jahre später stand er erstmals in Hollywood vor der Kamera. Stanley Kramers "Das Urteil von Nürnberg", in dem er einen Anwalt spielte, brachte ihm schließlich den Oscar ein. Es folgten zahlreiche weitere US-Filme, von "Topkapi" über "Der Fall Odessa", bis hin zu "John Carpenter's Vampire", "Deep Impact" und zuletzt 2008 "The Brothers Bloom". Zudem war er auch in europäischen Kino- und TV-Produktionen zu sehen und inszenierte eigene Spiel- und Dokumentarfilme, wie jene 2002 entstandene Doku über seine 2005 verstorbene Schwester Maria Schell, die ebenfalls im Schauspielmetier Karriere gemacht hatte, im Alter aber unter schwerer Demenz litt.
Privat erregte Schell vor allem mit einer dreijährigen Beziehung zur letzten Ehefrau des Schahs von Persien, Soraya, Aufsehen. Vor den Traualtar trat er allerdings erst spät: 20 Jahre, von 1985-2005 war er mit der russischen Schauspielerin Natalja Andreitschenko verheiratet, 1989 wurde die gemeinsame Tochter Nastassja geboren. Eine zweite Ehe ging er 2013 mit der deutschen Opernsängerin Iva Mihanovic ein, mit der er zuvor bereits fünf Jahre liiert gewesen war.
Als Freund von Schauspieler Jon Voight, mit dem er 1975 gemeinsam vor der Kamera gestanden hatte, war Schell auch einer der Taufpaten von Angelina Jolie.


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