Wie oft war er schon pleite, raus aus dem Geschäft und am Boden? Doch Totgesagte leben bekanntlich länger und deshalb ist Francis Ford Coppola ("Der Regenmacher") jetzt wieder obenauf, hat er doch gerade ein ganzes dickes Geschäft abgeschlossen. Vorbei sind jetzt vielleicht die Zeiten, wo er seine Villa und seine Weinberge versetzen musste. Nach einem mühseligen Jahr stockender Verhandlungen sind sich Coppolas Zoetrope Pictures mit MGM am Freitag handelseinig geworden: Bei einer Vertragslaufzeit von drei Jahren kann der Regisseur zehn Filme produzieren, die allerdings alle ein Budget von jeweils unter 10 Millionen Dollar haben müssen. MGM wird diese dann unter dem Label United Artists verleihen.
United Artists hatte nach seiner Gründung durch Charles Chaplin und Co 1919 den Ruf einer künstlerischen Oase für Filmemacher, und diese Reputation soll wieder erreicht werden. Zoetrope-Filme mit größerem Budget wie "The Good Shepherd" in der Regie Robert de Niros ("Reine Nervensache") soll Coppola allerdings nicht selbst produzieren. Die ersten drei Filme für dieses Jahr sind schon geplant: Der Thriller "Jeepers Creepers", dann "Talking to the Neighbourhood", ein Drama um eine junge Frau, die in New York zwischen die Kulturen der Iren und der Latinos gerät, und ein nicht näher beschriebenes Projekt namens "CQ".
Die Klausel, dass Coppola nur mit kleineren Budgets haushalten darf, ist wohl als Art Versicherung für MGM gedacht, um Exzesse a la "Apocalypse Now" zu verhindern, zumal das Glück an den Kinokassen dem Regisseur nur allzu selten vergönnt gewesen ist und die 1969 gegründete Zoetrope 1983 schon einmal in den Konkurs trieb. Mit ihrer aktuellen Produktion "Sleepy Hollow" hat Zoetrope allerdings einen Treffer gelandet.