Johnny Depp übergab Sir Christopher Lee am Samstag beim Londoner Film Festival die höchste Auszeichnung des British Film Institutes, einen BFI Fellowship. Die Schauspiellegende zeigte sich überrascht und gerührt: "Ich wusste nicht, dass du hier sein würdest. Ich muss versuchen, mich zusammenzureißen," sagte er unter Tränen. Depp, der sich heimlich in die Gala einschlich, um seinen Freund zu überraschen, verriet, dass es für ihn eine "große Ehre" sei, den Preis einem "sehr großartigen Mann" zu übereichen, der ihn "fasziniert und inspiriert" habe. "Er ist ein wundervolles Individuum und über die Jahre hatte ich das Vergnügen, mit ihm zu arbeiten. Damit ist ein Kindheitstraum wahr geworden. Aber so großartig es auch ist, mit ihm zusammen zu arbeiten - das Vergnügen ist nichts im Vergleich damit, ihn kennenzulernen und ihn als wahren Freund schätzen zu dürfen. Ein nationales Kulturgut und ein authentischer Künstler. Ich liebe dich!"
"Ich kann dir nicht genug danken," antwortete Lee. "Wenn ich auf die Charaktere, die ich gespielt habe, zurückblicke - und das ist ein langer Blick, 67 Jahre - bekomme ich das wirklich seltsame Gefühl, dass sie alle von jemand anderem gespielt wurden, nicht von mir. Und es gibt ein paar Rollen, von denen ich wünschte, das sei der Fall!"
Lee trat bis heute in über 250 Filmen auf. Berühmt wurde er mit der Titelrolle in "Dracula" (1958). Weitere bekannte Rollen sind Lord Summerisle in "The Wicker Man" (1973), Francisco Scaramanga in James Bond 007 - Der Mann mit dem goldenen Colt (1974), sowie Saruman in der "Herr der Ringe"-Trilogie (2001-2003) und "Der Hobbit" (2012-2014). Mit Depp ist er seit den Dreharbeiten zu Tim Burtons Sleepy Hollow (1999) befreundet. Die beiden arbeiteten außerdem bei Burtons Charlie und die Schokoladenfabrik (2005), Alice im Wunderland (2008) und Dark Shadows (2011) zusammen. Lee schätzt Depps Arbeit hoch ein: "Er bedeutet mir enorm viel. Er ist heute einer der wenigen jungen Schauspieler auf der Leinwand, der wirklich ein Star ist. Alles, was er tut, hat eine Bedeutung. Es macht Freude, mit ihm zu arbeiten, der Traum eines Schauspielers und ganz sicher der Traum eines Regisseurs. Ich könnte noch lange weiterreden, aber das wäre ihm wahrscheinlich peinlich."