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Nick Cave - 'All Tomorrow's Parties '
Nick Cave - 'All Tomorrow's Parties '
© Rapid Eye Movies

Nick Cave spielt Nick Cave

Im Doku-Drama "20,000 Days On Earth"

Nick Cave steht diese Tage im englischen Brighton für "20,000 Days On Earth" vor der Kamera, eine Art Doku-Drama über den australischen Musiker, das Iain Forsyth und Jane Pollard - mit denen Cave bereits vor fünf Jahren beim Video für die Single "Dig! Lazarus Dig!" zusammenarbeitete - inszenieren. Der Titel ist durch eine nie benutzte Zeile aus Caves Notizbuch inspiriert. Er schrieb sie, nachdem er ausgerechnet hatte, dass er exakt 20.00 Tage alt war, als er mit der Arbeit für das Album "Push the Sky Away" begann.
Im Film wird man eine fiktive Version dieses Tages sehen, die Forsyth und Pollard dem britischen Guardian gegenüber als "irgendwie konstruierte reale Situationen, in denen Nick improvisiert" beschreiben. So sieht man ihm beim Schreiben in seinem Büro, beim Lunch mit seinem Co-Autor, mit seinen Söhnen Earl und Arthur vorm Fernseher - und vor allem im Auto: "Das Auto wird dieser Ort der Vorstellung, denke ich, wo sich die Gedanken, die ich habe, in der Form von Menschen, die eine Rolle in meiner Geschichte gespielt haben, materialisiert", erklärt Cave. Einer dieser Menschen ist Ray Winstone, der im Western The Proposition - Tödliches Angebot, nach einem Drehbuch von Cave, die Hauptrolle spielte. Ein anderer Passagier ist seine einstige Duett-Partnerin Kylie Minogue.
So richtig sicher ist sich Cave über das Projekt noch nicht: "Ich weiß wirklich nicht, ob es eine gute Idee ist. Ich lasse mich nur extrem ungern filmen. Aber ich habe Iain und Jane genug vertraut, um ihnen freien Zugang zum Studio zu geben, und sie haben einfach die Idee in einen abendfüllenden, Kino-Dokumentarfilm ausgeweitet." Angefangen hat alles bei den Aufnahmen zum letzten Album. "Sie haben alles gefilmt", erinnert sich Cave. "Sie haben eine Kamera in meinem Büro aufgestellt, als ich einfach die ersten Zeilen schrieb und die ersten Melodien am Klavier ausprobierte. Das ist im Prinzip auch der Grund, warum ich das zugelassen habe - weil man normalerweise keine Kameras dabei hat, wenn Bands die wirkliche Arbeit machen. In der Vergangenheit habe ich Kameras im Studio zugelassen, aber wir hatten im Grunde das Album schon fertig gestellt. Also sieht man nur Aufnahmen von Leuten, die im Kontrollraum herumsitzen und Musik hören."
Cave und die Regisseure hegen den Anspruch, sich mit ihrem Film möglichst weit von den gängigen Dokumentationen fortzubewegen: "Was in heutigen Musik-Dokus vorherrscht ist, dass sie alle hinter etwas sehen wollen, etwas enthüllen wollen; die Maske abnehmen, den Mythos wegnehmen", sagt Forsyth. "Für uns war es wichtig, die Mythologie nicht aufzubrechen."

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