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Das Berlinale-Plakat 2013
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Einsame Seelen

Berlinale, Tag 8

"Dark Blood", River Phoenix' letzter Film, der bereits 1994 in die Kinos kommen sollte, bietet schöne Bilder mit wenig Handlung

So berührend das Wiedersehen mit dem kurz vor Ende der Dreharbeiten verstorbenen River Phoenix - Kokain und weitere Drogen - auch ist: Der im Wettbewerb außer Konkurrenz laufende "Dark Blood" (1993) hätte auch fast zwanzig Jahre später nicht unbedingt vervollständigt werden müssen. Zumindest nicht auf diese Art und Weise: Ungedrehte Szenen liest der niederländischen Regisseur George Sluizer (The Vanishing- Spurlos verschwunden) einfach vor. Phoenix' Tod und die Tatsache, dass er es trotzdem vermag, diesem völlig missglückten Thriller ein wenig Leben einzuhauchen, machen die Rezension des Filmes schwierig. Zum Inhalt: Ein älteres Paar, Harry (Jonathan Pryce) und Buffy (Judy Davis) aus Hollywood, strandet in einem schicken Bentley mitten in der Wüste. Am Rande der nuklear-versuchten Ödnis haust der jung verwitwete Boy (Phoenix) in einer Holzhütte, in welcher er das Ende der Welt erwartet. Schnell entwickelt Boy eine Vorliebe für Buffy - vier Jahre vor der Buffy - woraufhin sich das Beziehungsdrama zum Thriller entwickelt. Leider gibt die Story außer wunderbaren Landschaftsaufnahmen und elektischen Nahaufnahmen nicht viel her. Alle drei Schauspieler bringen jede Menge Leinwandpräsenz und Charisma mit sich - nur leider haben sie keinerlei Plot, an dem sie sich abarbeiten können. <p> Im Wettbewerbsbeitrag „Harmony Lessons“ erzählt Regisseur Emir Baigazin mit formaler Brillanz und eindrucksvollen Bildern von einem Jungen, der in der Schule gemobbt wird und sich immer stärker in sich selbst zurückzieht. Fasziniert beobachtet man sein Treiben und ahnt schon bald, dass er eine fürchterliche Tat plant. Bisher einer der stärksten und ungewöhnlichsten Wettbewerbsbeiträge – und daher ein klarer Kandidat für die Preisverleihung am Samstag.<p>„Frances Ha“: Nachdem ihre beste Freundin die gemeinsame Wohnung verlässt und einen anderen Lebensweg einschlägt, werden der 28-jährige Frances die Defizite des eigenen Daseins bewusst – und sie muss herausfinden, wohin sie eigentlich in ihrem Leben will. Der schwarzweiße Indepedentfilm von Regisseur und Drehbuchautor Noah Baumbach ist gänzlich auf seine großartige Hauptdarstellerin Greta Gerwig zugeschnitten, die in der Titelrolle brilliert.<p>„Belleville Baby“ ist ein ein persönliches Video-Essay: Die Filmemacherin Mia Engberg erhält einen Anruf von ihrer ersten große Liebe Vincent, der sie vor Jahren wortlos verlassen hat und verschwunden ist. Sie dachte damals, er sei gestorben, erfährt aber nun, dass er im Gefängnis saß. Er wünscht sich von ihr, dass sie ihre Erinnerungen mit ihm teilt.

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