Wer sich in den vergangenen Tagen dem Genuß des
Kometen-Spektakels "Armageddon" unterzog, dem wird es wohl auch
hier mehrmals wie Schuppen von den Augen gefallen sein:
Product-Placement spielt in Zeiten von rentabilitätsgeilem Kino
eine immer bedeutendere Rolle. Wenn sich ein Astrophysiker in
"Armageddon" nun gar zu der Äußerung hinreißen läßt, ein Meteorit
sei genauso groß wie ein Volkswagen, dann bekommt man den Einfluß
industrieller Konzerne aufs Filmgeschäft wohl mit aller
Deutlichkeit aufs Auge gedrückt. Ein aktueller, internationaler
Verkaufsdeal stellte die Vermischung von filmischer Kunst und
industriellen Einflüßen am vergangen Montag erneut unter Beweis.
Für sage und schreibe 3,3 Milliarden Dollar verflüssigte das
kanadische Mega-Unternehmen Seagram den Geschäftsbereich des
Fruchsaftherstellers "Tropicana" an Pepsi-Cola, nur um sich noch
intensiver um den Unterhaltungsmarkt kümmern zu können. Seagram hat
durch seinen Besitz der Universal-Studios erheblichen Einfluß auf
Hollywood und versucht diesen durch einen geplanten Einstieg beim
Medienriesen Polygram noch auszubauen. Endziel des ganzen:
Rundherum aufs Trinken konzentrierte Filme, mit Flaschenköpfen und
Korkenziehern in den Hauptrollen. Die letzte Chance für Harald
Juhnke auf eine Karriere in Hollywood?