Knast für Martin Semmelrogge
Weg von "Die Straßen von Berlin" ?
Der Fernsehschauspieler Martin Semmelrogge, der zur Zeit als Hauptdarsteller für die Serie "Die Straßen von Berlin" vor der Kamera steht, ist am vergangenen Mittwoch vom Amtsgericht Bielefeld zu einer Haftstrafe von acht Monaten ohne Bewährung verurteilt worden. Das Gericht befand den 44-Jährigen für schuldig, am 28. Mai mit 2,13 Promille und ohne gültige Fahrerlaubnis auf der A2 gefahren zu sein. Eine Polizeistreife stoppte Semmelrogge in der Nähen des westfälischen Herford, nachdem er mit etwa 140 Kmh durch eine Baustelle gebrettert war. Richterin Gesche Dubberke ordnete nun an, die amerikanische Fahrerlaubnis des Schauspielers einzuziehen, einen deutschen Führerschein darf er erst in 24 Monaten wieder erlangen. Semmelrogge erklärte zuvor im überfüllten Amtsgerichtssaal 4089 er sei alkoholabhängig - an jenem 28. Mai habe er sich "einfach nur zugeschüttet", allerdings wisse er, dass sein damaliges Verhalten strafbar gewesen sei. Der Staatsanwalt hatte zuvor acht Monate Haft ohne Bewährung und eine dreijährige Sperrfrist für den Führerschein gefordert. Der prominente Angeklagte habe sich jahrelang über Warnungen und Mahnungen hinweggesetzt, hieß es zur Begründung. Der Verteidiger Semmelrogges hatte für eine Bewährungsstrafe plädiert. Der Schauspieler betonte vor Gericht , er trinke bereits seit seinem 14. Lebensjahr Alkohol und habe früher auch noch andere Drogen genommen. Gegenwärtig befinde er sich in einer ambulanten Therapie in Berlin - seit dem Vorfall auf der Autobahn habe er keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken. Ab Januar will er eine langfristige stationäre Therapie beginnen, die er jetzt wohl im Knast antreten darf. Insgesamt hat Semmelrogge bereits 22 Eintragungen im Bundeszentralregister, darunter neun Verkehrsdelikte. Der Schauspieler, der bereits wegen verschiedener Straftaten unter Alkohol insgesamt 17 Monate Haft abgesessen hat, betonte, der letzte Vorfall habe für ihn den Ausschlag gegeben, mit dem Alkoholmissbrauch aufzuhören. "Ich will in Zukunft ein suchtfreies Leben führen. Der Weg in diese Einsicht war nicht einfach. Aber das ist mein Wunsch", gab der Schauspieler in seinem Schlusswort vor Gericht von sich. Viel Glück!