In einem Interview mit The Guardian plaudert Robert Pattinson
über "Cosmopolis", Kritiken, heuchlerische Kollegen - und seinen
ungeliebten Spitznamen "R-Patz"
Robert Pattinson gestand
gegenüber der britischen Zeitung The Guardian seine Angst vor den
Kritiken zu David Cronenbergs
"Cosmopolis" - seinem bisher gewagtestem Film - ein:
"Alle mochten [Cronenbergs]
'A History of Violence' und
'Eastern Promises', aber
die sind viel zugänglicher als dieser. Das hat mich nervös gemacht,
weil ich dachte, dass alle sehen wollen, wie Viggo Mortensen Menschen erschießt. Und
in diesem sitzen alle herum und reden über Finanzmärkte. Aber die
ersten paar Kritiken waren ziemlich gut, und ich habe das noch nie
bei einem Film mitbekommen. Es ist definitiv das am besten
kritisierte Ding, das ich je gedreht habe. Meistens lese ich keine,
speziell zu den 'Twilight'-Filmen, wo die Leute von
ihren Meinungen über die kulturelle Relevanz davon überwältigt
sind. Aber bei diesem habe ich die Kritiken gelesen, sehr viele,
und ich hatte Angst." Bei "Cosmopolis" handelt es sich
interessanterweise um einen Film, der speziell von "kultureller Relevanz" lebt -
Finanzkrise, Börsenstürze, Aktivisten gegen Kamikaze-Kapitalismus,
die Ohnmacht/Unwichtigkeit der Politik in diesen Belangen. Eine
Parallele, die auch Pattinson erkannte: "Ich erinnere mich an die Zeit, in der die
"Occupy"-Bewegung L.A. erreichte. Ich kannte ein paar Schauspieler,
die dahin gegangen sind. Sie sind alle dahin gefahren - weil
niemand den Zug nimmt - und haben dann eine Haltestelle vor der
Demo geparkt, weil sie nicht wollten, dass jemand sieht, wie sie
ihre kostenlosen Audis fahren. Und dann sind sie in den Zug
gestiegen. Ich dachte 'Was macht ihr bloß? Ihr ruiniert es
wahrscheinlich für die anderen Leute!' Ich denke, das ist eine Art
Luftblase: Du willst etwas sagen, aber du bist [automatisch]
heuchlerisch. Ich war zuvor niemals ein einer Position, eine
Meinung zu politischen Sachen zu äußern, danach wird nie wirklich
gefragt."
Darüberhinaus verriet der britische Schauspieler, dass "Cosmopolis"
ihm das nötige Selbstbewusstsein für seine weitere Karriere
bescherte: "Als ich diesen Part
bekommen habe, stand in jedem Artikel dazu sowas wie 'R-Patz' Kampf
um Glaubwürdigkeit'; Ich weiß nicht wer das Ding, 'R-Patz',
erfunden hat. Ich will diese Person erwürgen. Aber sobald man
diesen Schritt einmal gemacht hat, kommt danach nicht mehr sowas
wie 'R-Patz' Kampf um Glaubwürdigkeit geht weiter', so dass es
etwas einfacher wird. Ich war bei Vorsprechterminen immer scheiße.
Seit 'Twilight' hatte ich zwei. Einer davon war für den Film, den
ich jetzt gedreht habe und das war wirklich hart. Zwei sehr, sehr
lange Vorsprechproben, zu denen alle gegangen sind. Ich war danach,
als ich die Rolle bekam, so glücklich. Und es war bloß wegen
'Cosmopolis', dass ich dachte 'Du kannst das als Schauspieler
machen, anstatt nur der Typ von Twilight, weil du jetzt einen
gewissen Auslandswert hast'."