oder

Mit Gottes Segen

"Dogma"-Kinostart in USA

Kevin Smith, die Weinstein-Brüder und die Catholic League

Kevin Smith, die Weinstein-Brüder und die Catholic League: Eine filmreife Story um einen Film, der es trotz übler Nachreden, Proteste und fanatischen Aktionen in die Kinos geschafft hat.

Sein Weg war zwar nicht von Leichen gepflastert, dafür aber von zahlreichen Flugblättern und sonstigen Pamphles. Dabei kann doch ein solcher Film, dessen Satire jedem League-Angehörigen um die Ohren geweht wird - vorausgesetzt, man sieht sich den Film auch wirklich an (nicht wahr, Herr Donahue...) - keinen wirklichen Schaden ausrichten. Außer vielleicht, man zählt einen Lachkrampf zu solchen... So konterte Regisseur Smith jenen Moralaposteln bei der Filmpremiere, der beste Weg, das Wort Gottes zu predigen, sei es, satirisch zu sein. Die Bibel ist das beste Beispiel hierfür. Warum eigentlich ein solches Aufhebens um "Dogma" betrieben worden ist, bleibt immer noch unklar. Seien wir mal ehrlich: Hat man beim Kinostart von Monty Pythons "Das Leben des Brian" Aufschreie gehört, oder wurde etwa Roberto Benigni während seiner zahlreichen Auftritte, in denen er Papst, Kirche, die Bibel und den lieben Herrn selbst aufs Korn nahm, etwa als Ketzer verbrannt? "Dogma" ist nicht mehr als ein Glied in dieser Reihe - ein Film, der einen theologischen Diskurs auf der Geschichte zweier Engel aufbaut, die das Ende der Welt hervorbeschwören. "Ich habe ein wenig über die Kirche gescherzt. Aber deshalb ist der Film nicht blasphemisch," sagt der Katholik Smith. "Die ernsthafte Botschaft darin, beruht auf meiner eigenen Glaubenskrise - einer Zeit, in der ich mich fragte: `Sollte ich ein Katholik sein`?" Selbst ein in der Filmindustrie aktiver Priester bestätigt, dass Smith eigentlich nur das ausdrückt, was sich jeder junger Mensch schon einmal gefragt hat. "Es handelt sich um einen Film, der Fehler aufzeigt; keinem teuflischen Film", sagt er. "Was Kevin Smith zu sagen versuchte ist, dass Gott ein liebender Gott ist. Und ich rechne es ihm hoch an, das versucht zu haben...Es wäre sicherlich nett, mit ihm bei einem Bier über theologische Fragen zu diskutieren." Netter wär`s nur noch mit dem Herrn höchstpersönlich...


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