Wie die meisten Leute es erwarten, werden Stars im Knast anders
behandelt als der Normalhäftling.
Wie die meisten Leute es erwarten, werden Stars im Knast anders
behandelt als der Normalhäftling - was von den Betroffenen
allerdings nicht immer als positiv angesehen wird. Vor einigen
Monaten, bevor er wegen Verstoß gegen seine Bewährungsauflagen
wieder ins Gefängnis gewandert ist, plauderte Robert Downey Jr. mit
Regisseur Mike Figgis über einige seiner Knasterlebnisse der
schrägeren Art. Ein Beispiel: Dank einer Prügelei mit einem
Mithäftling landete Downey im 'Loch'. Der Schauspieler über den
Kampf: "Ein sehr großer Schatten viel auf mich, und das nächste
woran ich mich erinnere ist, daß ich einer Lache meines eigenen
Bluts aufgewacht bin." Wie gesagt, für dieses Vergehen wurde Downey
mit Isolationshaft bestraft, die nach etwa fünf Tagen durch zwei
Besucher unterbrochen wurde. "Ich hatte fünf Tage nicht geduscht.
Ich schlief in meinen Kleidern, mein Haar war völlig verklebt."
Aber die netten Besucher, ein Polizist und ein Vollzugsbeamter,
interessierte das Aussehen des Hollywoodsstars herzlich wenig -
einzig seine Kontakte zählten. "Hören Sie, ich weiß Sie bekommen
hier nicht viel zu lesen," erklärte der Polizist dem Schauspieler.
"Ich hoffe es ist nicht zu viel verlangt wenn ich Ihnen ein Script
zum lesen vorbeibringe." Nach fünf Tagen Isolationshaft schon eine
recht merkwürdige Szene. Downey, dem die Bitte des Polizisten nach
eigenen Angaben die Sprache verschlug, gewöhnte sich schnell daran.
Denn nicht nur Vollzugs- und Polizeibeamte witterten ihre Chance,
auch Mithäftlinge sahen Downey als den idealen 'Kontaktmann' und
nervten ihn mit "heißen" Scriptideen. So lernte der Schauspieler
schnell, ein begeistertes "Wow, großartig" von sich zu geben um
dann flugs das Thema zu wechseln. Downeys Gespräch mit Mike Figgis
wird in Vollversion in Figgis Buch "Projections 10: Hollywood
Filmmakers and Filmmaking" zu lesen sein.