oder

Proteste gegen "Eyes Wide Shut"

Amerikanische Hindus protestieren gegen Orgienszene

Ja,Stanley Kubrick wußte schon, wie man Kontroversen um Filme auf die Spitze treibt.

Ja, Stanley Kubrick wußte schon, wie man Kontroversen um Filme auf die Spitze treibt. Gerade erst ist das Genöhle der amerikanischen Kritiker verstummt, die es wenig erfreulich fanden, keinen freien Blick auf eine Orgienszene in "Eyes Wide Shut" zu haben. Jetzt meldete sich die amerikanische Hindu Anti-Defamation Coaltion zu Wort und zeigte sich erbost über eben diese Orgienszene. Nicht etwa, wie man meinen könnte, über deren sexuellen Inhalt, sondern über die Musik, die die Szene begleitet. Denn was offenbar noch keinem der Kritiker aufgefallen war, erlauschten die Hindus sofort: Die Musik nutzt eine 'shloka' einen heiligen Vers aus dem Bhagavad Gita, einem wichtigen Werk der Hindu-Literatur. Nun kann man sich in etwa vorstellen, wie ein wirklich gläubiger Katholik darauf reagieren würde, eine mit Psalmen unterlegte Orgie zu sehen. Genau, erfahrungsgemäß ziemlich wütend. Insofern ist die Hindu Anti-Defamation Coalition noch vergleichsweise friedlich, verlangt sie doch nur eine Erklärung für die Musik, die laut Soundtrack von Jocelyn Pook stammt. So meint Ajay Shah, ein Sprecher der Hindu-Organisation: "Wenn es eine vernünftige Erklärung gibt, werden wir nichts mehr unternehmen. Aber wenn es die nicht gibt, werden wir verlangen die shloka zu entfernen." Nun wäre eine Erklärung im Normalfall kaum zu viel verlangt. Dummerweise ist dies kein normaler Fall - niemand weiß, warum die shloka verwendet wurde. Der einzige, der es wissen müßte ist Regisseur Stanley Kubrick. Und er ist bekanntermaßen im März gestorben...

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