Stein des Anstoßes: Rund 300 Filmposter, die in Israel für den
Zeichentrickfilm werben sollen
Religiöse Fanatiker machen sich auf der gesamten Welt breit - nicht
ohne unangenehme Folgen für Filmemacher, Produzenten und Studios.
Ein wundervolles Beispiel hierfür ist das Schicksal von Disneys
neuestem Zeichentrickfilm "Tarzan". Schon in den USA mußte das
Studio Beschwerden hinnehmen - amerikanische Eltern zeigten sich
wenig erfreut darüber, daß die in Spielzeuggeschäften erhältliche
Tarzanpuppe aussah, als würde sie sich permanent, tja, einen
runterholen.
Nun hat sich auch eine Gruppe ultra-orthodoxer Juden beschwert.
Stein des Anstoßes: Die rund 300 Filmposter, die in Israel für den
Film werben sollen. Darauf trägt Tarzan, wie man es von dem
Affenmenschen gewöhnt ist, einen Lendenschurz. Zu wenig, sagen die
Mitglieder der konservativen Gruppe. Immerhin habe auch Moses, so
wird argumentiert, mehr getragen als einen Lendenschurz. Was genau
Moses eigentlich mit Tarzan zu tun hat, wurde dabei leider nicht
weiter ausgeführt. Das israelische Publicitiyteam ist dem
Vorschlag, den Affenmenschen möglicherweise ein wenig wärmer zu
bekleiden, gar nicht abgeneigt. Avi Lant, Chef des Werbeteams,
erklärte, es wäre doch "nicht so furchtbar" Tarzans muskulösen
Körper mit einer Hose zu beglücken. Doch der Verleiher sieht das
anders. "Dies ist ein unschuldiges Bild aus einem Trickfilm, ein
Charakter der seit vielen Jahren bekannt ist." Womit er nun
eigentlich recht hat - schon in prüderen Zeiten durften Kinogänger
den knackigen Hintern Tarzans bewundern.