Kiss or Kill (1997)
Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Das Liebespaar Nikki und Al lebt vom Ausrauben der Männer, die Nikki in Bars kennenlernt. Eines abends geht alles schief, der Mann bleibt tot im Hotelzimmer zurück. So beschließt das Ganovenpaar in den Westen zu fliehen. Doch die Polizisten sind ihnen auf der Spur. Nikki und Al verbringen die Nacht in einem Motel. Am nächsten Morgen ist der Inhaber des Motels tot - ermordet. Dabei waren Nikki und Al die einzigen Gäste des Motels. Sie fliehen weiter in die Wüste und kommen für die Nacht bei einem exzentrischen Paar in deren abgelegener Hütte unter. Am folgenden Morgen ist auch dieses Paar tot. Nikki und Al fangen an sich gegenseitig zu beschuldigen, die Morde begangen zu haben, und dabei erfahren sie Dinge übereinander, die sie gar nicht wissen wollten. Unter der Regie von Bill Bennett ("Gestohlene Herzen") spielen Frances O'Connor und Matt Day (beide "Liebe und andere Katastrophen") die Hauptrollen.
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Filmkritik
Es gibt viele Roadmovies, und die meisten stellen die Flucht eines Pärchens vor der Polizei dar. Berühmte Beispiele: Steven Spielbergs Kinodebut Sugarland Express" aus dem Jahre 1974 und Oliver Stones umstrittener Film Natural Born Killers". Nun hat Bill Bennett diesem Genre einen weiteren Film gewidmet: Kiss or Kill".
Auch in diesem Film flüchtet ein Pärchen vor der Polizei: Die beiden Kleinganoven Nikki und Al. Diese hatten sich darauf spezialisiert, verheiratete Männer auszunehmen. Dabei sollte Nikki mit ihnen auf ihr Zimmer gehen, wo sie ihrem Opfer beim Champagner- Vorspiel Drogen unterschiebt, die sie schläfrig werden lassen. Danach räumen sie zusammen die Apartments aus. Leider verstirbt das jüngste Opfer an einer Überdosis dieser Drogen. Und so müssen die beiden aus der Stadt flüchten. Neben der Polizei verfolgt sie aber noch jemand anderes: Unter den gestohlenen Gegenständen befand sich auch ein Kinderporno mit dem berühmten Fußballer Zipper Doyle in der Hauptrolle. Dieser will das Video natürlich zurückbekommen, und geht dabei auch über Leichen...
Soweit ist dieser Plot gut konstruiert, wenn auch eher konventionell; der Film hat aber auch eine zweite Ebene: Bei ihrer ersten Rast wird nämlich dem dortigen Hotelbesitzer die Kehle aufgeschlitzt... und die beiden sind sich selbst nicht mehr sicher, ob nicht der Partner selbst der Mörder war, immerhin waren sie die einzigen Gäste. Nikki ist in dieser Nacht alleine zweimal schlafwandelnd von Al wieder eingefangen worden, und Al selbst hat am folgenden Tag plötzlich eine volle Brieftasche und das Messer des Opfers...
Wem kann man hier noch trauen? Diese Frage stellt man sich zwangsläufig. Außer den Beiden gibt es kaum Verdächtige, und Beide sind schon früher sehr gewalttätig gewesen...
Eben diese Art von Ungewißheit macht Bennetts Film so spannend. Man weiß nie wirklich, was in den Personen vorgeht, man wird immer wieder verwirrt. Dazu trägt auch der großartige Schnitt bei, der die Szenen immer wieder aus ihrer Kontinuität reißt, in Bruchteile zerlegt und als neue Realität wieder zusammenfügt.
Für den Dreh seines neusten Films nutzte Regisseur Bennett unkonventionelle Methoden. Bei nur wenigen Dialogvorgaben mußten die Schauspieler nach nur vagen Vorgaben improvisieren.
Der Film wirkt dadurch tatsächlich spontaner, echter, als die meisten Konkurenzproduktionen. Dazu tragen auch die meist realen Schauplätze -mit nur wenigen Requisiten angereichert- bei. Wieso sollte man auch etwas ändern, wenn der Schauplatz, hier die weiten Wüsten Australiens, schon faszinierend und skurril genug ist?
Kiss or Kill" ist ein äußerst spannender Mix aus Roadmovie und Psychothriller geworden, der vor allem durch die dichte Story und die Atmosphäre seiner Schauplätze lebt. Bennett hat auf jede Art von Musik verzichtet, eine ausgeklügelte Soundkulisse reichte ihm vollkommen aus, um die Bilder zu unterstützen.
Der vielleicht innovativste und spannendste Roadmovie seit Jahren.
Auch in diesem Film flüchtet ein Pärchen vor der Polizei: Die beiden Kleinganoven Nikki und Al. Diese hatten sich darauf spezialisiert, verheiratete Männer auszunehmen. Dabei sollte Nikki mit ihnen auf ihr Zimmer gehen, wo sie ihrem Opfer beim Champagner- Vorspiel Drogen unterschiebt, die sie schläfrig werden lassen. Danach räumen sie zusammen die Apartments aus. Leider verstirbt das jüngste Opfer an einer Überdosis dieser Drogen. Und so müssen die beiden aus der Stadt flüchten. Neben der Polizei verfolgt sie aber noch jemand anderes: Unter den gestohlenen Gegenständen befand sich auch ein Kinderporno mit dem berühmten Fußballer Zipper Doyle in der Hauptrolle. Dieser will das Video natürlich zurückbekommen, und geht dabei auch über Leichen...
Soweit ist dieser Plot gut konstruiert, wenn auch eher konventionell; der Film hat aber auch eine zweite Ebene: Bei ihrer ersten Rast wird nämlich dem dortigen Hotelbesitzer die Kehle aufgeschlitzt... und die beiden sind sich selbst nicht mehr sicher, ob nicht der Partner selbst der Mörder war, immerhin waren sie die einzigen Gäste. Nikki ist in dieser Nacht alleine zweimal schlafwandelnd von Al wieder eingefangen worden, und Al selbst hat am folgenden Tag plötzlich eine volle Brieftasche und das Messer des Opfers...
Wem kann man hier noch trauen? Diese Frage stellt man sich zwangsläufig. Außer den Beiden gibt es kaum Verdächtige, und Beide sind schon früher sehr gewalttätig gewesen...
Eben diese Art von Ungewißheit macht Bennetts Film so spannend. Man weiß nie wirklich, was in den Personen vorgeht, man wird immer wieder verwirrt. Dazu trägt auch der großartige Schnitt bei, der die Szenen immer wieder aus ihrer Kontinuität reißt, in Bruchteile zerlegt und als neue Realität wieder zusammenfügt.
Für den Dreh seines neusten Films nutzte Regisseur Bennett unkonventionelle Methoden. Bei nur wenigen Dialogvorgaben mußten die Schauspieler nach nur vagen Vorgaben improvisieren.
Der Film wirkt dadurch tatsächlich spontaner, echter, als die meisten Konkurenzproduktionen. Dazu tragen auch die meist realen Schauplätze -mit nur wenigen Requisiten angereichert- bei. Wieso sollte man auch etwas ändern, wenn der Schauplatz, hier die weiten Wüsten Australiens, schon faszinierend und skurril genug ist?
Kiss or Kill" ist ein äußerst spannender Mix aus Roadmovie und Psychothriller geworden, der vor allem durch die dichte Story und die Atmosphäre seiner Schauplätze lebt. Bennett hat auf jede Art von Musik verzichtet, eine ausgeklügelte Soundkulisse reichte ihm vollkommen aus, um die Bilder zu unterstützen.
Der vielleicht innovativste und spannendste Roadmovie seit Jahren.
Knut Brockmann
Besetzung & Crew von "Kiss or Kill"
Land: AustralienJahr: 1997
Genre: Thriller
Länge: 96 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 04.06.1998
Regie: Bill Bennett
Darsteller: Chris Haywood, Frances O'Connor, Barry Otto, Matt Day
Kamera: Malcolm McCulloch
Verleih: Pandora Film