Jakob der Lügner (1999)
Jakob the Liar
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Polen während des Zweiten Weltkriegs: Das Land ist von den Nazis besetzt.
Jakob ist der Besitzer eines Cafés im jüdischen Ghetto, das bereits seit langem geschlossen ist. Eines Tages hört Jakob zufällig die für Juden verbotenen Radionachrichten mit, die von sowjetischen Militärerfolgen gegen die Deutschen berichten. Am nächsten Tag flüstert Jakob die geheimen guten Neuigkeiten zweien seiner verzweifelten Freunde zu.
Die neuen Nachrichten verbreiten sich wie ein Lauffeuer im Ghetto - und es entsteht ein Gerücht: Jakob muß heimlich ein Radio besitzen, ein Sachverhalt, den die Deutschen mit der Todesstrafe ahnden. Trotz dieser Gefahr verbreitet Jakob von nun an erfundene Nachrichten über die militärischen Fortschritte der Alliierten gegen die Nazis. Jakob hat nämlich bemerkt, wie seine Lügen die Hoffnung und den Lebensmut unter den Bewohnern des Ghettos nähren - die Selbstmordrate sinkt, Überlebenswille und Optimismus breiten sich neu aus. Aber auch die Deutschen erfahren von dem Gerücht über ein Radio im Ghetto. Sie beginnen nach dem Widerstandshelden zu suchen, der es wagt ein Radio versteckt zu halten...
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Filmkritik
Für wie dumm darf man das Kinopublikum verkaufen? "Jakob der Lügner" von Peter Kassovitz ("Bonjour Tristesse"), die Neuverfilmung von Jurek Beckers vor 30 Jahren in Ostberlin erschienenem Roman, ist bestenfalls ein kitschig-einfallsloses Star-Vehikel für einen salbungsvoll lächelnden Robin Williams - und erweist der 1944 im Warschauer Ghetto spielenden Geschichte einen Bärendienst.
Dort ist der Jude Jakob Heym (Williams) zusammen mit tausenden Leidensgenossen eingepfercht und ist der Willkür der deutschen Besetzer hilflos ausgeliefert. Bis Jakob, wegen einer angeblichen Unpünktlichkeit aufs Gestapo-Revier bestellt, dort eine Radiomeldung aufschnappt, die den Ghetto-Bewohnern Hoffnung macht: Die deutsche Wehrmacht ist in Russland auf dem Rückzug! Von einem Tag zum nächsten gilt Jakob als Held, glauben doch alle, dass er - was selbstverständlich streng verboten ist - ein Radio besitzen muss. Und so versorgt der freundliche Kartoffelpufferbäcker die Gemeinde weiterhin mit hoffnungsfrohen Frontberichten - die jedoch alle seiner Fantasie entspringen.
Dem Film freilich fehlt jene Doppelbödigkeit, die unbedingt von Nöten ist, wenn man sich einem bitterernsten Thema mit den Mitteln der Komödie nähert. Die allgemeine Dämlichkeit der hier versammelten Figuren soll anscheinend besonders witzig sein, doch übrig bleibt nur ein in oberflächlichen Klischees erstickendes Moralgeplänkel. Den Todesstoß versetzt dem Film die oft absurde deutschen Synchronisation, in der die Ghetto-Juden schließlich "Jesus!" fluchen. Peinlich, peinlich...
Dort ist der Jude Jakob Heym (Williams) zusammen mit tausenden Leidensgenossen eingepfercht und ist der Willkür der deutschen Besetzer hilflos ausgeliefert. Bis Jakob, wegen einer angeblichen Unpünktlichkeit aufs Gestapo-Revier bestellt, dort eine Radiomeldung aufschnappt, die den Ghetto-Bewohnern Hoffnung macht: Die deutsche Wehrmacht ist in Russland auf dem Rückzug! Von einem Tag zum nächsten gilt Jakob als Held, glauben doch alle, dass er - was selbstverständlich streng verboten ist - ein Radio besitzen muss. Und so versorgt der freundliche Kartoffelpufferbäcker die Gemeinde weiterhin mit hoffnungsfrohen Frontberichten - die jedoch alle seiner Fantasie entspringen.
Dem Film freilich fehlt jene Doppelbödigkeit, die unbedingt von Nöten ist, wenn man sich einem bitterernsten Thema mit den Mitteln der Komödie nähert. Die allgemeine Dämlichkeit der hier versammelten Figuren soll anscheinend besonders witzig sein, doch übrig bleibt nur ein in oberflächlichen Klischees erstickendes Moralgeplänkel. Den Todesstoß versetzt dem Film die oft absurde deutschen Synchronisation, in der die Ghetto-Juden schließlich "Jesus!" fluchen. Peinlich, peinlich...
Rico Pfirstinger
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Besetzung & Crew von "Jakob der Lügner"
Land: USAJahr: 1999
Genre: Komödie
Originaltitel: Jakob the Liar
Länge: 120 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 28.10.1999
Regie: Peter Kassovitz
Darsteller: Robin Williams als Jakob, Hannah Taylor Gordon als Lina, Eva Igó, István Bálint, Justus von Dohnányi
Kamera: Elemér Ragályi
Verleih: Columbia TriStar, Sony Pictures
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