Fistful of Flies (1996)
Mit einer großen Portion schwarzen, sehr schrägen Humors erzählt die australische Filmemacherin Monica Pellizzari die Geschichte von Mars und ihrem Leben in einem Kaff am anderen Ende der Welt: Keine Disco, keine Jungs und jede Menge Fliegen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben bislang 0 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In Cider Gully tummeln sich die Fliegen und kopulieren die Tiere. Dort muß sich die 16-jährige Mars gegen ihre dominante Italo-Familie behaupten, die nur ihre Heirat im Sinn hat. Mars will mehr als Klatsch und kleinlichen Trott - sie will Karriere machen. Es kommt zu einer klimatischen Konfrontation, bei der sich die Dinge dramatisch verändern.
Ein italienisches Sprichwort besagt, daß - wer seine Träume jagt - am Ende nur eine Faustvoll Fliegen aufweisen kann: also gar nichts, denn Fliegen lassen sich so schwer fangen, wie sich das Glück erzwingen läßt. Eine tiefschwarze Komödie über Gene und Genitalien im australischen Kleinstadt-Mief - zeitlos, surreal und Generationen übergreifend.
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Filmkritik
"Fistful of flies" von Monica Pellizzari ist schonunglos ehrlich. Das
Erwachsenwerden wird rückblickend nicht idealisiert, sondern mit allen
Problemen und Schattenseiten dieser Zeit dargestellt. Wenn Mars gerade
noch mit nacktem Oberkörper vor dem Spiegel herumtänzelt, sind in der
nächsten Einstellung sekundenlang die Pickel auf ihrer Stirn eingefangen.
In diesen Momenten wird klar, daß es sich um keinen der üblichen Teenie- oder Altmännerfilme handelt. Denn schon früh wird jeder voyeuristische Blick auf den mädchenhaften Körper entlarvt. Der Film ist von einer Frau zwar nicht unbedingt für Frauen gemacht, aber doch aus einer eindeutig weiblichen Perspektive erzählt. Polanski- und Lolita-Liebhaber werden nicht auf ihre Kosten kommen.
"Fistful of Flies" ist im Prinzip kein besonders origineller Film, doch wegen der tollen Schauspieler und der sicheren Inszenierung von Monica Pellizzari äußerst sehenswert. Zudem gab es selten einen Film, der eine so sorgfältig bearbeitete Tonspur hat. "Fistful of Flies" ist ein Hörerlebnis der besoneren Art und ein weiterer Beweis für die Vitalität des australischen Films auch nach Jane Campion.
Erwachsenwerden wird rückblickend nicht idealisiert, sondern mit allen
Problemen und Schattenseiten dieser Zeit dargestellt. Wenn Mars gerade
noch mit nacktem Oberkörper vor dem Spiegel herumtänzelt, sind in der
nächsten Einstellung sekundenlang die Pickel auf ihrer Stirn eingefangen.
In diesen Momenten wird klar, daß es sich um keinen der üblichen Teenie- oder Altmännerfilme handelt. Denn schon früh wird jeder voyeuristische Blick auf den mädchenhaften Körper entlarvt. Der Film ist von einer Frau zwar nicht unbedingt für Frauen gemacht, aber doch aus einer eindeutig weiblichen Perspektive erzählt. Polanski- und Lolita-Liebhaber werden nicht auf ihre Kosten kommen.
"Fistful of Flies" ist im Prinzip kein besonders origineller Film, doch wegen der tollen Schauspieler und der sicheren Inszenierung von Monica Pellizzari äußerst sehenswert. Zudem gab es selten einen Film, der eine so sorgfältig bearbeitete Tonspur hat. "Fistful of Flies" ist ein Hörerlebnis der besoneren Art und ein weiterer Beweis für die Vitalität des australischen Films auch nach Jane Campion.
Alexander Remler
Besetzung & Crew von "Fistful of Flies"
Land: AustralienJahr: 1996
Genre: Thriller
Länge: 83 Minuten
Kinostart: 08.10.1998
Regie: Monica Pellizzari
Darsteller: John Lucantonio, Dina Panozzo, Anna Volska, Tasma Walton
Kamera: Jane Castle
Verleih: Arsenal