Der Grosse Diktator (1940)
Great Dictator
Satire: Ein gutmütiger jüdischer Barbier und ein größenwahnsinniger Herrscher werden durch ihre optische Ähnlichkeit miteinander verwechselt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Ein jüdischer Friseur (Charlie Chaplin) erleidet durch einen Flugzeugabsturz in der finalen Phase des Ersten Weltkriegs einen völligen Gedächtnisverlust. 20 Jahre vergehen, die er in einem Krankenhaus verbringt. Dann kehrt der Friseur in ein Ghetto zurück, wo er die Wäscherin Hannah (Paulette Goddard) kennenlernt.
Derweil terrorisiert der Diktator Anton Hynkel (ebenfalls verkörpert von Charlie Chaplin) das jüdische Ghetto. Als sich der Friseur später mit seinem guten Freund Schultz (Reginald Gardiner) auf der Flucht befindet, wird er mit Hynkel verwechselt – während dieser für den geflohenen Friseur gehalten wird.
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Filmkritik
"Der große Diktator": Ein immer noch relevanter Aufruf
Der Komiker Charles Spencer Chaplin jr. aka Charlie Chaplin (1889-1977) trat in zahlreichen Stummfilm-Klassikern auf und entwickelte dabei seine legendäre Tramp-Rolle: mit Zweifingerbart und Melone, einer zu kleinen Jacke, einer zu weiten Hose und zu großen, ausgelatschten Schuhen erlangte er Ikonen-Status. Die Slapstick-Comedy-Meisterstücke, in denen Chaplin mit Autotüren, Aquariengläsern, rutschigen Teppichen, Drehtischen und Klappbetten zu kämpfen hatte, lebten ganz von seinem akrobatischen Talent.
Obendrein konnte der Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Produzent, Cutter und Komponist das Lustige auf hochemotionale Weise mit sozialdramatischen Elementen kombinieren (etwa in "The Kid") und ernste Themen wie die Weltwirtschaftskrise geistreich behandeln (wie in "Moderne Zeiten").
Eine virtuose Satire
In "Der große Diktator" fing Chaplin im Jahre 1940 schließlich an zu sprechen – und nutze seine Stimme vor allem in zwei überaus eindrücklichen Sequenzen, die Filmgeschichte schreiben sollten: So liefert er zum einen unter Verwendung einer herrlich absurden fiktionalen Sprache als titelgebender Herrscher namens Anton Hynkel (im Original: Adenoid Hynkel) eine detailreiche Parodie auf Adolf Hitler. Und überzeugt zum anderen als namenloser jüdischer Friseur mit einem Appell an die Menschheit zur Toleranz.
Es gelingt Chaplin, das damalige Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs in einer durchdachten Nachahmung vorzuführen und dessen Größenwahn zu demonstrieren. Zugleich schafft er es, durch die Verkörperung des friedvollen Barbiers die wichtige Botschaft des Films eindringlich zu vermitteln und die Stärke der Demokratie hervorzuheben. Dadurch ist "Der große Diktator", der im Rahmen der Best-of-Cinema-Reihe abermals in die deutschen Kinos kommt, heute ebenso sehenswert wie früher.
Fazit: Hervorragend gespielter Kinoklassiker von und mit Charlie Chaplin, der eine nach wie vor aktuelle Message transportiert.
Der Komiker Charles Spencer Chaplin jr. aka Charlie Chaplin (1889-1977) trat in zahlreichen Stummfilm-Klassikern auf und entwickelte dabei seine legendäre Tramp-Rolle: mit Zweifingerbart und Melone, einer zu kleinen Jacke, einer zu weiten Hose und zu großen, ausgelatschten Schuhen erlangte er Ikonen-Status. Die Slapstick-Comedy-Meisterstücke, in denen Chaplin mit Autotüren, Aquariengläsern, rutschigen Teppichen, Drehtischen und Klappbetten zu kämpfen hatte, lebten ganz von seinem akrobatischen Talent.
Obendrein konnte der Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Produzent, Cutter und Komponist das Lustige auf hochemotionale Weise mit sozialdramatischen Elementen kombinieren (etwa in "The Kid") und ernste Themen wie die Weltwirtschaftskrise geistreich behandeln (wie in "Moderne Zeiten").
Eine virtuose Satire
In "Der große Diktator" fing Chaplin im Jahre 1940 schließlich an zu sprechen – und nutze seine Stimme vor allem in zwei überaus eindrücklichen Sequenzen, die Filmgeschichte schreiben sollten: So liefert er zum einen unter Verwendung einer herrlich absurden fiktionalen Sprache als titelgebender Herrscher namens Anton Hynkel (im Original: Adenoid Hynkel) eine detailreiche Parodie auf Adolf Hitler. Und überzeugt zum anderen als namenloser jüdischer Friseur mit einem Appell an die Menschheit zur Toleranz.
Es gelingt Chaplin, das damalige Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs in einer durchdachten Nachahmung vorzuführen und dessen Größenwahn zu demonstrieren. Zugleich schafft er es, durch die Verkörperung des friedvollen Barbiers die wichtige Botschaft des Films eindringlich zu vermitteln und die Stärke der Demokratie hervorzuheben. Dadurch ist "Der große Diktator", der im Rahmen der Best-of-Cinema-Reihe abermals in die deutschen Kinos kommt, heute ebenso sehenswert wie früher.
Fazit: Hervorragend gespielter Kinoklassiker von und mit Charlie Chaplin, der eine nach wie vor aktuelle Message transportiert.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Der Grosse Diktator"
Land: USAWeitere Titel: Der Große Diktator
Jahr: 1940
Genre: Satire
Originaltitel: Great Dictator
Länge: 125 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 05.11.2024
Regie: Charlie Chaplin
Darsteller: Charlie Chaplin als Hynkel - Dictator of Tomania, Jack Oakie als Napaloni - Dictator of Bacteria, Reginald Gardiner als Schultz, Henry Daniell als Garbitsch, Billy Gilbert als Herring
Kamera: Karl Struss, Roland Totheroh
Verleih: Studiocanal
ZusatzinformationAlles anzeigen
Chaplins erster Dialog-Film ist ein persönliches und politisches Bekenntnis. Die Entstehungsgeschichte reicht bis in das Jahr 1935 zurück und zeigt, wie schwer sich der Regisseur damit tat, eine [...mehr] angemessene Form für seine Botschaft zu finden. Es wurde schließlich ein Film ohne künstlerische Homogenität: eine traurige Farce, eine hellsichtige Slapstick-Satire.Verknüpfungen zu "Der Grosse Diktator"Alle anzeigen
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