Gnadenlos schön (1999)
Drop Dead Gorgeous
Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 33 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Im freundlichen Minnesota - dem US-Staat, der einen Wrestle-Champion zum Gouverneur gewählt hat - ist der Bär los: Denn in Mount Rose, dem Provinznest Minnesotas, findet mal wieder das alljährliche Schönheitsfest statt.
Hier wird der natürlichen Ausstrahlung, dem attraktiven Äußeren gehuldigt, wie einst, in der griechischen Antike, der Göttin Aphrodite und dem atemberaubend gutaussehenden Adonis-Körper. Allen voran steht die jugendliche Unschuld, welche die Mädchen, die Mount Rose aufmarschieren lässt, mit ihrem makellosen Teint und der hübschen Figur, sowie ihrem bezaubernden Charme, propagieren.
Doch in Wirklichkeit steht statt Unschuld etwas ganz anderes an der Tagesordnung: Hinter den Kulissen wird betrogen, gestritten - und gemordet. Um zu gewinnen, muss man eben manchmal auch über Leichen gehen....
So stehen für Becky Leeman - der reichen und verwöhnten Tochter der ehemaligen Schönheitskönigin Gladys Leeman - die Chancen nicht schlecht: Sie ist die Vizepräsidentin des "Lutheran Sisterhood Gun Club" - dem Waffenverein der lutheranischen Schwesternschaft.
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Filmkritik
Genüßlich seziert Ex-Werbe-Regisseur Michael Patrick Jann den Schönheitswahn der Amerikaner. Wie Rob Reiner 1984 in “This is Spinal Tap“ amüsant eine Rockband aufs Korn nahm, verfolgt Jann die Dreharbeiten einer fiktiven Dokumentation über einen Schönheitswettbewerb mitten in der Pampas von Minnesota. Spießbürgertum, Klassenunterschiede, Hinterwäldlerdenken, Patriotismus und Religion sind nur einige der vielen Ziele auf die sich die mit mehreren Vorzeigegesichtern besetzte Satire einschießt.
Als Neuauflage von Michael Ritchies “Lauter nette Mädchen“ von 1975 läßt Jann nicht einen Witz aus, was zu diversen Fehlzündungen führt. Für die Amerikaner war der Humor jedenfalls zu bösartig, sie mißachteten “Gnadenlos schön“ am Box Office. Hierzulande brennt das Thema zwar nicht auf den Nägeln, doch die erste Feuertaufe auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest ergab zumindest enthusiastischen Beifall.
Um wirklich hintergründig mit den anvisierten Marotten umzugehen, fehlt es hier jedoch an subtilen Momenten. “Gnadenlos schön“ schleudert einem die Gags nur so entgegen und bekämpft seinen Feind, die Oberflächlichkeit und Äußerlichkeit mit oberflächlichen und äußerlichen Mitteln. Zu letzteren zählt auch die ansehnliche Besetzung, die Ellen Barkin (“Sea of Love“) und Kirstie Alley (“Kuck' mal wer da spricht“) als immer wieder gern gesehene Beilagen aufweist. Als bösartiges Früchtchen präsentiert sich das zukünftige Bond-Girl Denise Richards, die sich schon in “Starship Troopers“ und “Wild Things“ als Man Eater einen Namen machte. Alle Sympathien trägt Kirsten Dunst, seit ihrer Blutsaugerrolle in “Interview mit einem Vampir“ deutlich herangereift.
Um dem fleißig erwähnten Vergleich zum Sozioschocker “Happiness“ gerecht zu werden, darf die propagierte politische Inkorrektheit nicht wie auf dem Laufsteg präsentiert werden. Zu platt sind auch Filmzitate wie “also sprach Zarathrustra“ geraten, einer der sichersten Kandidaten, wenn es darum geht, aus Zitaten Profit zu schlagen. Wenigstens sind sie unterhaltsam und kurzweilig. Strukturell hängt das Mockumentary am unerquicklichen dramatischen Durchschnittsablauf, den es zu keiner Zeit durchbricht. So sorgt lediglich die Grobheit der Späße für Überraschungen, deren Extrema Michael Patrick Jann zumindest gründlich auslotet.
Als Neuauflage von Michael Ritchies “Lauter nette Mädchen“ von 1975 läßt Jann nicht einen Witz aus, was zu diversen Fehlzündungen führt. Für die Amerikaner war der Humor jedenfalls zu bösartig, sie mißachteten “Gnadenlos schön“ am Box Office. Hierzulande brennt das Thema zwar nicht auf den Nägeln, doch die erste Feuertaufe auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest ergab zumindest enthusiastischen Beifall.
Um wirklich hintergründig mit den anvisierten Marotten umzugehen, fehlt es hier jedoch an subtilen Momenten. “Gnadenlos schön“ schleudert einem die Gags nur so entgegen und bekämpft seinen Feind, die Oberflächlichkeit und Äußerlichkeit mit oberflächlichen und äußerlichen Mitteln. Zu letzteren zählt auch die ansehnliche Besetzung, die Ellen Barkin (“Sea of Love“) und Kirstie Alley (“Kuck' mal wer da spricht“) als immer wieder gern gesehene Beilagen aufweist. Als bösartiges Früchtchen präsentiert sich das zukünftige Bond-Girl Denise Richards, die sich schon in “Starship Troopers“ und “Wild Things“ als Man Eater einen Namen machte. Alle Sympathien trägt Kirsten Dunst, seit ihrer Blutsaugerrolle in “Interview mit einem Vampir“ deutlich herangereift.
Um dem fleißig erwähnten Vergleich zum Sozioschocker “Happiness“ gerecht zu werden, darf die propagierte politische Inkorrektheit nicht wie auf dem Laufsteg präsentiert werden. Zu platt sind auch Filmzitate wie “also sprach Zarathrustra“ geraten, einer der sichersten Kandidaten, wenn es darum geht, aus Zitaten Profit zu schlagen. Wenigstens sind sie unterhaltsam und kurzweilig. Strukturell hängt das Mockumentary am unerquicklichen dramatischen Durchschnittsablauf, den es zu keiner Zeit durchbricht. So sorgt lediglich die Grobheit der Späße für Überraschungen, deren Extrema Michael Patrick Jann zumindest gründlich auslotet.
Redaktion
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Besetzung & Crew von "Gnadenlos schön"
Land: USAJahr: 1999
Genre: Komödie
Originaltitel: Drop Dead Gorgeous
Länge: 97 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 04.11.1999
Regie: Michael P. Jann
Darsteller: Brittany Murphy, Kirsten Dunst, Denise Richards, Ellen Barkin, Kirstie Alley
Kamera: Michael Spiller
Verleih: Concorde
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