Rum Diary (2011)
The Rum Diary
US-Abenteuerdrama mit Johnny Depp - Adaption des gleichnamigen Romans von Hunter S. Thompson: Journalist Paul Kemp versucht in Puerto Rico Fuß zu fassen. Dabei verliebt er sich in die bildschöne Chenault, Freundin des halbseidenen amerikanischen Unternehmers Sanderson, der Kemp dazu bewegen will, ihn bei seinen Betrügereien mit lobenden Veröffentlichungen zu unterstützen...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 59 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Nachdem es ihm nicht gelungen ist, in New York Fuß zu fassen, schlägt der aufstrebende Journalist Paul Kemp (JOHNNY DEPP) 1960 seine Zelte in Puerto Rico auf. Mit seiner forschen Schreibe soll er die vor sich hindümpelnde Gazette The San Juan Star auf Vordermann bringen. Bald schon aber lässt sich Kemp wie seine durchgeknallten Kollegen vom rum- und sonnengetränkten Dolce Vita auf der Karibikinsel mitreißen und treibt ziellos von Sonnenuntergang zu Sonnenuntergang. Bis er der bildschönen Chenault (AMBER HEARD) verfällt, Freundin des halbseidenen Bauträgers Sanderson (AARON ECKHART). Wie andere amerikanische Unternehmer ist Sanderson fest entschlossen, Puerto Rico in ein kapitalistisches Paradies zu verwandeln, in dem jeder Wunsch erfüllt wird, wenn man ihn sich denn leisten kann. Und Kemp soll ihm bei seinen Plänen helfen, indem er in der Zeitung eine Lobeshymne auf dessen neuesten Nepp veröffentlicht. Kemp muss sich entscheiden: Soll er seine schreiberischen Fähigkeiten in den Dienst Sandersons stellen – oder den Betrüger ans Messer liefern...
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Filmkritik
Schon einmal hat Johnny Depp ein fiktives Alter Ego des amerikanischen Gonzo-Journalisten Hunter S. Thompson gespielt: In Terry Gilliams Adaption von "Fear and Loathing in Las Vegas" war er Raoul Duke, Erzähler und Figur vieler Thompsons Geschichten. Nun kehrt Johnny Depp in einer weiteren Thompson-Verfilmung auf die Leinwand zurück und spielt den Journalisten Paul Kemp – ebenfalls ein Alter Ego des Autors – in Bruce Robinsons Verfilmung von "The Rum Diary".
Der Film beginnt mit Paul Kemps Ankunft in Puerto Rico. Ein Flugzeug ist an einem strahlend blauen Himmel zu sehen – und Kemp erwacht verkatert in seinem Hotelzimmer. Es ist sein erster Arbeitstag auf der Insel, fortan wird er für den San Juan Star arbeitet – eine amerikanische Zeitung für Amerikaner. Daher wünscht Chefredakteur Lotterman (Richard Jenkins) ausschließlich Artikel, die Touristen anlocken und Urlauber unterhalten. Also schreibt Kemp Horoskope, berichtet von Erfolgen beim Bowling und lässt sich durch den Tag treiben. Eines Abends begegnet er der schönen Chenault (Amber Heard) und verliebt sich in sie. Sie ist die Freundin des jovialen Sanderson (Aaron Eckart), der mit Immobilienspekulationen reich geworden ist. Sanderson sieht in Puerto Rico eine nicht versiegende Geldquelle – und will Kemp an einem Geschäft beteiligen, damit er mit positiven Artikeln die öffentliche Stimmung beeinflusst. Aber Kemp hat längst die Schattenseiten des vermeintlichen Paradieses gesehen und allmählich gärt der Revolutionär in ihm. Er will auf die Missstände aufmerksam machen, aber sein Chef winkt ab und sogar sein desillusionierter Kollege, Mitbewohner und Trinkkumpan Sala (Michael Rispoli) versucht ihm klar zu machen, dass er die Dinge nicht ändern wird. Und abgesehen davon scheint Kemp auch einfach zu betrunken zu sein, um sein Vorhaben umzusetzen.
Mit einer eindrucksvollen Ausstattung und perfekt abgestimmter Kleidung gelingt es Terry Gilliam und seinem Produktionsdesigner Chris Seagers (Kostüme: Colleen Atwood) die 1960er Jahre in Puerto Rico lebendig werden zu lassen. Die fiebrige Atmosphäre und die Gegensätze zwischen amerikanischen Touristen und Einheimischen werden in tollen Bildern vom Kameramann Dariusz Wolksi eingefangen. Dadurch entführt der Film schon in der Anfangssequenz mühelos in eine vergangene Zeit, zumal er auch auf 16mm gedreht wurde. Schön anzusehen ist "The Rum Diary" fraglos. Allerdings schwankt das Drehbuch insgesamt zu sehr zwischen Kapitalismuskritik und Komödie. Auf der einen Seite kritisiert Kemp den Ausverkauf auf Puerto Rico, auch die Gewinntreibenden sind durchweg unsympathisch, aber auf der anderen Seite lockern komische Einlagen und Kemps Romanze mit Chenault diese ernsten Töne auf. Auch Giovanni Ribisi als stets betrunkener und gescheiterter Journalist Moburg wird zu einer komischen Figur, über die aber letztlich nicht gelacht werden kann. Daher ist "The Rum Diary" weder ein lustiger noch ein kritischer Film, sondern das Fehlen eines eigenen Tons macht sich mit zunehmender Laufdauer immer bemerkbarer. Dadurch gelingt es Regisseur und Drehbuchautor Bruce Robinson nicht vollends, die fiebrige Atmosphäre des Buches auf die Leinwand zu adaptieren.
Fazit: "The Rum Diary" ist ein makelloser ausgestatteter und gut gespielter Film, dessen Geschichte zu sehr zwischen Kapitalismuskritik und Komödie schwankt.
Der Film beginnt mit Paul Kemps Ankunft in Puerto Rico. Ein Flugzeug ist an einem strahlend blauen Himmel zu sehen – und Kemp erwacht verkatert in seinem Hotelzimmer. Es ist sein erster Arbeitstag auf der Insel, fortan wird er für den San Juan Star arbeitet – eine amerikanische Zeitung für Amerikaner. Daher wünscht Chefredakteur Lotterman (Richard Jenkins) ausschließlich Artikel, die Touristen anlocken und Urlauber unterhalten. Also schreibt Kemp Horoskope, berichtet von Erfolgen beim Bowling und lässt sich durch den Tag treiben. Eines Abends begegnet er der schönen Chenault (Amber Heard) und verliebt sich in sie. Sie ist die Freundin des jovialen Sanderson (Aaron Eckart), der mit Immobilienspekulationen reich geworden ist. Sanderson sieht in Puerto Rico eine nicht versiegende Geldquelle – und will Kemp an einem Geschäft beteiligen, damit er mit positiven Artikeln die öffentliche Stimmung beeinflusst. Aber Kemp hat längst die Schattenseiten des vermeintlichen Paradieses gesehen und allmählich gärt der Revolutionär in ihm. Er will auf die Missstände aufmerksam machen, aber sein Chef winkt ab und sogar sein desillusionierter Kollege, Mitbewohner und Trinkkumpan Sala (Michael Rispoli) versucht ihm klar zu machen, dass er die Dinge nicht ändern wird. Und abgesehen davon scheint Kemp auch einfach zu betrunken zu sein, um sein Vorhaben umzusetzen.
Mit einer eindrucksvollen Ausstattung und perfekt abgestimmter Kleidung gelingt es Terry Gilliam und seinem Produktionsdesigner Chris Seagers (Kostüme: Colleen Atwood) die 1960er Jahre in Puerto Rico lebendig werden zu lassen. Die fiebrige Atmosphäre und die Gegensätze zwischen amerikanischen Touristen und Einheimischen werden in tollen Bildern vom Kameramann Dariusz Wolksi eingefangen. Dadurch entführt der Film schon in der Anfangssequenz mühelos in eine vergangene Zeit, zumal er auch auf 16mm gedreht wurde. Schön anzusehen ist "The Rum Diary" fraglos. Allerdings schwankt das Drehbuch insgesamt zu sehr zwischen Kapitalismuskritik und Komödie. Auf der einen Seite kritisiert Kemp den Ausverkauf auf Puerto Rico, auch die Gewinntreibenden sind durchweg unsympathisch, aber auf der anderen Seite lockern komische Einlagen und Kemps Romanze mit Chenault diese ernsten Töne auf. Auch Giovanni Ribisi als stets betrunkener und gescheiterter Journalist Moburg wird zu einer komischen Figur, über die aber letztlich nicht gelacht werden kann. Daher ist "The Rum Diary" weder ein lustiger noch ein kritischer Film, sondern das Fehlen eines eigenen Tons macht sich mit zunehmender Laufdauer immer bemerkbarer. Dadurch gelingt es Regisseur und Drehbuchautor Bruce Robinson nicht vollends, die fiebrige Atmosphäre des Buches auf die Leinwand zu adaptieren.
Fazit: "The Rum Diary" ist ein makelloser ausgestatteter und gut gespielter Film, dessen Geschichte zu sehr zwischen Kapitalismuskritik und Komödie schwankt.
Sonja Hartl
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Besetzung & Crew von "Rum Diary"
Land: USAJahr: 2011
Genre: Drama, Abenteuer
Originaltitel: The Rum Diary
Länge: 120 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 02.08.2012
Regie: Bruce Robinson
Darsteller: Amber Heard, Richard Jenkins, Michael Rispoli, Aaron Eckhart, Johnny Depp
Kamera: Dariusz Wolski
Verleih: Central Film, Wild Bunch
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