Von Löwen und Lämmern (2007)
Lions for Lambs
Politisches Drama von Robert Redford: Der idealistische Professor Dr. Malley (Redford) fordert seine Studenten auf, etwas Bedeutendes zu tun. Arian (Derek Luke) und Ernest (Michael Pena) melden sich daraufhin freiwillig für einen Einsatz in Afghanistan. Während sie dort bald nur noch ums nackte Überleben kämpfen, werden die beiden zum Bindeglied zweier scheinbar unzusammenhängender Episoden an der Ost- und Westküste der USAUser-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die beiden ehrgeizigen Studenten Arian (Derek Luke) und Ernest (Michael Pena) nehmen die Aufforderung ihres idealistischen Professors Dr. Malley (Robert Redford), etwas Bedeutendes im Leben anzustreben, zum Anlass, sich freiwillig als Soldaten für den Einsatz in Afghanistan zu melden. Als Dr. Malley von ihrer spontanen Entscheidung erfährt, ist er gleichermaßen bewegt wie bestürzt. Während Arian und Ernest im Hindukusch bald nur noch ums nackte Überleben kämpfen, werden sie zum Bindeglied zweier scheinbar unzusammenhängender Episoden an der Ost- und Westküste der USA: Dr. Malley (Robert Redford) nimmt sich eines Studenten (Andrew Garfield) aus privilegiertem Elternhaus an, der jeglichen Enthusiasmus vermissen lässt.
Zeitgleich versucht in Washington der charismatische Senator und potentielle Präsidentschaftskandidat Jasper Irving (Tom Cruise) eine ehrgeizige TV-Journalistin (Meryl Streep) mit einer brisanten Story zu manipulieren, die Arians und Ernests Schicksal besiegeln könnte.Während Kugeln fliegen, Argumente und Erinnerungen ausgetauscht werden, verdichten sich die drei Geschichten und werden immer enger miteinander verwoben – und es wird deutlich: jeder Einzelne bestimmt das Schicksal des Anderen und der Welt.
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Filmkritik
Keine leichte Filmkost, diese vielschichtige Anklage gegen das eigene System nach dem Motto" Lieb’ Vaterland magst ruhig sein." Der Vorzeigeliberale, neben dem altersverklärten Clint Eastwood ("Letters from Iwojima"), Robert Redford, hier als Regisseur, Protagonist und Produzent in Personalunion, entfacht einen subtilen Drei-Fronten-Krieg: In seinem bislang politischsten Film-Himmelfahrtskommando rechnet er tapfer, professionell und logisch ab; und zwar mit maliziöser Machtgier, kopfloser Kriegstreiberei und indifferenter Inkompetenz. Seine Gegner in Washington sind übersättigte, frustrierte und unengagierte Studenten, angepasste Medien und natürlich politische Demagogie.
Sein Ziel: versagte Politik, verblendete Medien und ein verschlafenes, verschlossenes US-Bildungssystem. In beinahe filmischer Echtzeit führt er uns zwei der drei Szenarien in behaglichen Büros vor; aber wie! Hier wird um jeden Millimeter gefightet, in scharfen Dialogen und zynischen Anmerkungen, glücklicherweise auf einer immer noch angenehmeren Weise als die um ihr nacktes Leben in den schneebedeckten amerikanischen Jungsoldaten Ernest und Arian, die in Afghanistan auf dem eisigen Gebirgs-Plateau um ihr nacktes Leben ringen. Für sie wird, wie für alle eher passiven anderen, jede Hilfe zu spät kommen.
Wie sich Meryl Streep und Tom Cruise belauern, umkreisen, zuschlagen, sich in die Ecken des verbalen Kampfringes zurückziehen, um wieder überraschend zuzuschlagen, ist famos anzusehen. Dabei bedarf es keiner großen Erläuterung wie brillant die Charakterikone wieder einmal interpretiert.
Redford als Professor Malloy selbst wirkt gegenüber seinem faulen Eleven Todd (Andrew Garfield) wesentlich gemäßigter, pädagogischer und plausibler. Aber weder die TV-Journalistin noch der gemäßigte Dozent können etwas bewirken, die beiden freiwilligen Klassenkameraden haben sich längst freiwillig zum heiklen Einsatz gemeldet, der Primus wird nicht so recht motiviert und die erfahrene (als Konsequenz ihrer Weigerung joblose) Journalistin darf wieder einmal nicht die nackten Tatsachen publizieren. Was bleibt, sind Tote, Trauer und Tränen. Und wenn Meryl Streep am Ende des Films an weißen Soldaten-Kreuzen vorbeifährt, ist eigentlich alles symbolisiert, alles gesagt; Keiner hat etwas Rationales oder gar Optimistischeres bewirken können, auch nicht Redford, weder in seiner Filmrolle, noch als Filmemacher selbst.
Wie heißt es? Keine Atempause, Geschichte wird gemacht. Unabhängig davon, ob sie gut oder grausam gesteuert wird. Den Gegenkurs steuert Robert Redford - in seiner sehr sympathischen Art zwar bravourös, aber was kann verzweifelte Vernunft gegen vollidiotischen Fanatismus bewirken?
Sein Ziel: versagte Politik, verblendete Medien und ein verschlafenes, verschlossenes US-Bildungssystem. In beinahe filmischer Echtzeit führt er uns zwei der drei Szenarien in behaglichen Büros vor; aber wie! Hier wird um jeden Millimeter gefightet, in scharfen Dialogen und zynischen Anmerkungen, glücklicherweise auf einer immer noch angenehmeren Weise als die um ihr nacktes Leben in den schneebedeckten amerikanischen Jungsoldaten Ernest und Arian, die in Afghanistan auf dem eisigen Gebirgs-Plateau um ihr nacktes Leben ringen. Für sie wird, wie für alle eher passiven anderen, jede Hilfe zu spät kommen.
Wie sich Meryl Streep und Tom Cruise belauern, umkreisen, zuschlagen, sich in die Ecken des verbalen Kampfringes zurückziehen, um wieder überraschend zuzuschlagen, ist famos anzusehen. Dabei bedarf es keiner großen Erläuterung wie brillant die Charakterikone wieder einmal interpretiert.
Redford als Professor Malloy selbst wirkt gegenüber seinem faulen Eleven Todd (Andrew Garfield) wesentlich gemäßigter, pädagogischer und plausibler. Aber weder die TV-Journalistin noch der gemäßigte Dozent können etwas bewirken, die beiden freiwilligen Klassenkameraden haben sich längst freiwillig zum heiklen Einsatz gemeldet, der Primus wird nicht so recht motiviert und die erfahrene (als Konsequenz ihrer Weigerung joblose) Journalistin darf wieder einmal nicht die nackten Tatsachen publizieren. Was bleibt, sind Tote, Trauer und Tränen. Und wenn Meryl Streep am Ende des Films an weißen Soldaten-Kreuzen vorbeifährt, ist eigentlich alles symbolisiert, alles gesagt; Keiner hat etwas Rationales oder gar Optimistischeres bewirken können, auch nicht Redford, weder in seiner Filmrolle, noch als Filmemacher selbst.
Wie heißt es? Keine Atempause, Geschichte wird gemacht. Unabhängig davon, ob sie gut oder grausam gesteuert wird. Den Gegenkurs steuert Robert Redford - in seiner sehr sympathischen Art zwar bravourös, aber was kann verzweifelte Vernunft gegen vollidiotischen Fanatismus bewirken?
Jean Lüdeke
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Besetzung & Crew von "Von Löwen und Lämmern"
Land: USAJahr: 2007
Genre: Drama
Originaltitel: Lions for Lambs
Länge: 92 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 08.11.2007
Regie: Robert Redford
Darsteller: Tom Cruise, Robert Redford, Peter Berg, Kevin Dunn, Meryl Streep
Kamera: Jean Rousselot
Verleih: 20th Century Fox