Black Hawk Down (2001)
Ridley Scotts ultrarealistischer Kriegsfilm über eine besonders tragische Episode aus dem Bürgerkrieg in Somalia 1993.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Mogadischu 1993: Der brutale Warlord und Clan-Chef Mohamed Aidid regiert dank seiner Terroreinheiten das wirtschaftlich brach liegende Somalia mit eiserner Hand und. Am 3. Oktober versucht eine Truppe von GIs, somalische Funktionäre gefangen zu nehmen. Das Ziel: die Macht von Aidid zu schwächen und ihn handlungsunfähig zu machen. Doch der Einsatz geht schief. Zwei Hubschrauber werden abgeschossen und rund 100 US-Soldaten sitzen in der Folge in den beengten Häuserschluchten der Metropole fest. Am Ende des katastrophal fehlgeplanten Einsatzes sterben 19 US-Amerikaner und eine Vielzahl an Somalis. Es ist das schlimmste, prägendste militärische Trauma seit Vietnam.
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Filmkritik
Von "Platoon" bis "James Ryan": bekannte Vorbilder
"Black Hawk Down", produziert von Jerry Bruckheimer ("Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel", "The Rock - Fels der Entscheidung") und inszeniert von Ridley Scott ("Gladiator"), war zum Zeitpunkt seines Erscheinens und ist auch heute noch ein zutiefst ambivalenter, widersprüchlicher Film. Ein Kriegsfilm, der in Sachen handwerklicher Umsetzung und Realismus über jeden Zweifel erhaben ist, der das Geschehen und die historischen Hintergründe aber viel zu einseitig und unausgewogen darstellt.
Die Vorbilder sind offensichtlich: Regisseur Scott zitiert ganz freimütig Meilensteine des (Anti-)Kriegsfilms wie "Der Soldat James Ryan", "Platoon" und vor allem "Apocalypse Now - Final Cut". Oder, positiv formuliert, er zollt ihnen Tribut, etwa in den atmosphärischen, Sonnenuntergang-durchtränkten Helikopter-Flugszenen sowie der (optischen) Darstellung von Mohamed Aidid – Marlon Brandos dauerverschwitzter, wahnsinniger Colonel Kurtz aus Francis Ford Coppolas "Apocalypse now" lässt grüßen. Doch Scott vermag freilich auch eigene Akzente zu setzen.
Realistischer Häuserkampf
Dies zeigt sich vor allem in der unerbittlichen, realistischen Darstellung des schweißtreibenden, extrem packend in Szene gesetzten Häuserkampfs in den Straßenschluchten des Molochs Mogadischu. Die Kamera folgt den Soldaten auf Schritt und Tritt, ist stets mitten im Geschehen und sorgt auf diese Weise für eine unmittelbare, wahrhaftige und dokumentarisch anmutende Schilderung der Ereignisse. Die Action- und Kampfszenen sind ebenso beachtenswert und fesselnd inszeniert sowie choreografiert.
Doch nach einer gewissen Zeit stellen sich Ermüdungserscheinungen ein. Denn das Problem ist die Länge. Scott dehnt sein unübersichtliches Schlachtengetümmel auf weit über 90 Minuten aus (nicht mit einberechnet: die vierzigminütige Einführung). Die auf Dauer anstrengenden Wackelkamera-Bilder und unruhigen Aufnahmen erweisen sich dann nämlich als nachteilig, da Scott die Kampfhandlungen in jener epischen Breite verhandelt – ohne zum Ende zu kommen.
Undifferenziert und parteiisch
Das größte Ärgernis aber sind die parteiische, eindimensionale Ausführung und Abhandlung der Geschehnisse sowie der Kriegsparteien. Einerseits die heroischen, patriotischen sich für die Kollegen aufopfernden US-Soldaten, andererseits die vielen tausend somalischen Opfer, denen Scott wenig Aufmerksamkeit schenkt. Sie bleiben namen- und gesichtsloses Kanonenfutter. Und auch Informationen sowie einordnende Fakten über die UN-Friedensmission und die – historisch gewachsenen – Gründe für die Eskalation sucht man hier vergebens. Immerhin: Einige der zur damaligen Zeit aufstrebenden, populärsten Jungschauspieler (Josh Hartnett, Tom Hardy, Ashton Kutcher u.a.) bevölkern als Neben-Darsteller das Schlachtfeld und sie alle agieren als ums Überleben kämpfende, junge Männer wagemutig und elektrisierend.
Fazit: Technisch meisterhaft umgesetzter und choreografierter, ebenso brutaler wie authentisch-dokumentarischer Kriegsfilm, der die Ereignisse zu einseitig und undifferenziert beleuchtet.
"Black Hawk Down", produziert von Jerry Bruckheimer ("Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel", "The Rock - Fels der Entscheidung") und inszeniert von Ridley Scott ("Gladiator"), war zum Zeitpunkt seines Erscheinens und ist auch heute noch ein zutiefst ambivalenter, widersprüchlicher Film. Ein Kriegsfilm, der in Sachen handwerklicher Umsetzung und Realismus über jeden Zweifel erhaben ist, der das Geschehen und die historischen Hintergründe aber viel zu einseitig und unausgewogen darstellt.
Die Vorbilder sind offensichtlich: Regisseur Scott zitiert ganz freimütig Meilensteine des (Anti-)Kriegsfilms wie "Der Soldat James Ryan", "Platoon" und vor allem "Apocalypse Now - Final Cut". Oder, positiv formuliert, er zollt ihnen Tribut, etwa in den atmosphärischen, Sonnenuntergang-durchtränkten Helikopter-Flugszenen sowie der (optischen) Darstellung von Mohamed Aidid – Marlon Brandos dauerverschwitzter, wahnsinniger Colonel Kurtz aus Francis Ford Coppolas "Apocalypse now" lässt grüßen. Doch Scott vermag freilich auch eigene Akzente zu setzen.
Realistischer Häuserkampf
Dies zeigt sich vor allem in der unerbittlichen, realistischen Darstellung des schweißtreibenden, extrem packend in Szene gesetzten Häuserkampfs in den Straßenschluchten des Molochs Mogadischu. Die Kamera folgt den Soldaten auf Schritt und Tritt, ist stets mitten im Geschehen und sorgt auf diese Weise für eine unmittelbare, wahrhaftige und dokumentarisch anmutende Schilderung der Ereignisse. Die Action- und Kampfszenen sind ebenso beachtenswert und fesselnd inszeniert sowie choreografiert.
Doch nach einer gewissen Zeit stellen sich Ermüdungserscheinungen ein. Denn das Problem ist die Länge. Scott dehnt sein unübersichtliches Schlachtengetümmel auf weit über 90 Minuten aus (nicht mit einberechnet: die vierzigminütige Einführung). Die auf Dauer anstrengenden Wackelkamera-Bilder und unruhigen Aufnahmen erweisen sich dann nämlich als nachteilig, da Scott die Kampfhandlungen in jener epischen Breite verhandelt – ohne zum Ende zu kommen.
Undifferenziert und parteiisch
Das größte Ärgernis aber sind die parteiische, eindimensionale Ausführung und Abhandlung der Geschehnisse sowie der Kriegsparteien. Einerseits die heroischen, patriotischen sich für die Kollegen aufopfernden US-Soldaten, andererseits die vielen tausend somalischen Opfer, denen Scott wenig Aufmerksamkeit schenkt. Sie bleiben namen- und gesichtsloses Kanonenfutter. Und auch Informationen sowie einordnende Fakten über die UN-Friedensmission und die – historisch gewachsenen – Gründe für die Eskalation sucht man hier vergebens. Immerhin: Einige der zur damaligen Zeit aufstrebenden, populärsten Jungschauspieler (Josh Hartnett, Tom Hardy, Ashton Kutcher u.a.) bevölkern als Neben-Darsteller das Schlachtfeld und sie alle agieren als ums Überleben kämpfende, junge Männer wagemutig und elektrisierend.
Fazit: Technisch meisterhaft umgesetzter und choreografierter, ebenso brutaler wie authentisch-dokumentarischer Kriegsfilm, der die Ereignisse zu einseitig und undifferenziert beleuchtet.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Black Hawk Down"
Land: USAJahr: 2001
Genre: Kriegsfilm
Länge: 142 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 10.10.2002
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Josh Hartnett als Eversmann, Ewan McGregor als Grimes, Tom Sizemore als McKnight, Eric Bana als Hoot, William Fichtner als Sanderson
Kamera: Slawomir Idziak
Verleih: Senator Film
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