Chinese Box (1997)
Drama: Filmjournalist John lebt sein 15 Jahren in Hogkong, das kurz vor der Rückgabe an China steht. Die letzten Monate der Stadt will John filmisch festhalten. Dabei trifft er auf das Straßenmädchen Jean, die ihn mit ihrem Lebenswillen fasziniert...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der britische Filmjournalist John lebt seit 15 Jahren in Hongkong. Heimlich verliebt in Vivian, stürzt er sich blindlings in seine Leidenschaft, als er erfährt, daß er nur noch sechs Monate zu leben hat. Vivian ist vor 10 Jahren aus China eingewandert. Um das Studium ihres Freundes zu finanzieren, hat sie als Hostess gearbeitet. Heute besitzt sie eine Karaoke-Bar und hat nur noch ein Ziel: Chang zu heiraten. Chang, der sich zu einem erfolgreichen Börsenmarkler hochgearbeitet hat, zögert vor einer Verbindung, die ihn gesellschaftlich behindern würde und fordert Vivian auf, zusammen mit John Hongkong zu verlassen. Die bevorstehende Rückgabe an China veranlaßt John, die letzten Monate Hongkongs zu filmen, dessen Ende er spürt. Bei einer Reise durch die Stadt trifft er auf Jean, ein Straßenmädchen, das ihn mit seinem ungebrochenen Lebenswillen fasziniert. Kurz vor der Übergabe der britischen Kronkolonie kreuzen sich die Liebesläufe dieser vier Menschen in einer leidenschaftlichen Geschichte von Freude, Schmerz und Selbsterkenntnis.
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Filmkritik
Die Grundidee ist gar nicht mal so unoriginell. Als äußerer Aufhänger dient die Rückgabe der alten Kronkolonie Hongkong an die Chinesen vor gut einem Jahr. Vor diesem explizit politischen Hintergrund spiegeln sich vier miteinander verwobene private Schicksale bzw. Geschichten.
Und Wayne Wang, verdienter Regisseur filmischer Kleinode wie "Smoke" oder "Blue in the face", wäre eigentlich genau der richtige für das Projekt gewesen. Immerhin hat er - in Hongkong geboren und seit vielen Jahren in den USA arbeitend - den kulturellen Spagat persönlich hinter sich gebracht und am eigenen Leib erfahren.
Schaut man sich nun den fertigen Film an, kann man auch durchaus die Vorgaben und die Herangehensweise von Wayne Wang rekonstruieren. Die einzelnen Erzählstänge sollten möglichst vage gehalten werden, die Verknüpfung von überschaubarem privatem Schicksal und unwägbarer Weltbewegung soll zwar transparent aber dennoch vielschichtig angelegt werden, und all dies möge dann von Geiste kreativer Improvisation beseelt sein und zusammengehalten werden.
Leider ist das Projekt gescheitert, wohlmeinend könnte angefügt werden: auf relativ hohem Niveau. Wayne Wang hat sich offensichtlich viel zuviel vorgenommen. Die intendierte Vielschichtigkeit verliert sich rasch in Unüberschaubarkeit, wobei vor allem die verschiedenen Zeitebenen völlig chaotisch montiert sind. Das führt dann fatalerweise dazu, daß die Korrespondenz der privaten Geschichten mit dem historischen Ereignis sich ins Beliebige verflüchtigt, da man meist beim besten Willen nicht weiß: sind wir jetzt vor, während oder gar schon nach dem Rückgabeabend.
Der zweite gravierende Schwachpunkt des Films ist sein Stil, bzw. eher das Fehlen eines Stils. Wo etwa bei Won Kar-Wai, der sich bekanntlich beim Drehen auch gern treiben läßt, eine ausgetüftelte Bildästhetik die Improvisation unterstützt, wird bei Wayne Wang nur wild mit der Kamera herumgefuchtelt. Die Bilder sind entsprechend langweilig und leer geraten. Am störendsten ist jedoch die überbordende und zum Teil peinliche Symbollast, unter der der Film schier erdrückt wird. Mit einer vergleichbaren Metaphernwut kommt sonst nur ein Wim Wenders daher und sorgt für unfreiwillige Heiterkeit.
Und irgendwie müssen die Macher am Schneidetisch auch gemerkt haben, daß die Chose einfach nicht recht aufgehen will. Also wurde versucht, dem Bilderchoas durch einen ordnenden Off-Sprecher Herr zu werden: vergebens.
Und Wayne Wang, verdienter Regisseur filmischer Kleinode wie "Smoke" oder "Blue in the face", wäre eigentlich genau der richtige für das Projekt gewesen. Immerhin hat er - in Hongkong geboren und seit vielen Jahren in den USA arbeitend - den kulturellen Spagat persönlich hinter sich gebracht und am eigenen Leib erfahren.
Schaut man sich nun den fertigen Film an, kann man auch durchaus die Vorgaben und die Herangehensweise von Wayne Wang rekonstruieren. Die einzelnen Erzählstänge sollten möglichst vage gehalten werden, die Verknüpfung von überschaubarem privatem Schicksal und unwägbarer Weltbewegung soll zwar transparent aber dennoch vielschichtig angelegt werden, und all dies möge dann von Geiste kreativer Improvisation beseelt sein und zusammengehalten werden.
Leider ist das Projekt gescheitert, wohlmeinend könnte angefügt werden: auf relativ hohem Niveau. Wayne Wang hat sich offensichtlich viel zuviel vorgenommen. Die intendierte Vielschichtigkeit verliert sich rasch in Unüberschaubarkeit, wobei vor allem die verschiedenen Zeitebenen völlig chaotisch montiert sind. Das führt dann fatalerweise dazu, daß die Korrespondenz der privaten Geschichten mit dem historischen Ereignis sich ins Beliebige verflüchtigt, da man meist beim besten Willen nicht weiß: sind wir jetzt vor, während oder gar schon nach dem Rückgabeabend.
Der zweite gravierende Schwachpunkt des Films ist sein Stil, bzw. eher das Fehlen eines Stils. Wo etwa bei Won Kar-Wai, der sich bekanntlich beim Drehen auch gern treiben läßt, eine ausgetüftelte Bildästhetik die Improvisation unterstützt, wird bei Wayne Wang nur wild mit der Kamera herumgefuchtelt. Die Bilder sind entsprechend langweilig und leer geraten. Am störendsten ist jedoch die überbordende und zum Teil peinliche Symbollast, unter der der Film schier erdrückt wird. Mit einer vergleichbaren Metaphernwut kommt sonst nur ein Wim Wenders daher und sorgt für unfreiwillige Heiterkeit.
Und irgendwie müssen die Macher am Schneidetisch auch gemerkt haben, daß die Chose einfach nicht recht aufgehen will. Also wurde versucht, dem Bilderchoas durch einen ordnenden Off-Sprecher Herr zu werden: vergebens.
Redaktion
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Besetzung & Crew von "Chinese Box"
Land: USA, Japan, FrankreichJahr: 1997
Länge: 100 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 02.07.1998
Regie: Wayne Wang
Darsteller: Ruben Blades, Li Gong, Jeremy Irons, Michael Hui, Maggie Cheung
Kamera: Vilko Filac
Verleih: Pandora Film
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