U-Turn - Kein Weg zurück (1997)
U-Turn
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Dieser Film erzählt die Geschichte eines Herumtreibers (Sean Penn), den es zufällig in ein kleines Städtchen in Arizona verschlägt. Doch dort verstrickt er sich im Verlauf eines Tages in die Leben diverser Einwohner. Das Unheil beginnt mit seiner Bekanntschaft zu einer intriganten jungen Frau (Jennifer Lopez) und deren verzweifelten Ehemann (Nick Nolte). Unter der scheinbar heilen Oberfläche brodeln Sex, Mord und Betrug.
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Filmkritik
A Stoned Movie
Es ist heiß. Geier ziehen ihre Kreise. Ein Auto rast einen endlosen Highway entlang und erfaßt ein Tier - nur ein weiterer, zerfletschter Kadaver auf der Straße. Im offenen Wagen sitzt Bobby Cooper, ein Kleinganove im Designerlook - Sonnenbrille, offenes Hemd, lässiger Anzug. Bobby ist eigentlich auf dem Weg nach Las Vegas. Im Nacken sitzen ihm ein paar Bekannte, die gar nicht gut auf ihn zu sprechen sind - irgend etwas mit Spielschulden. Aber Bobby ist im Grunde guter Hoffnung, er hat auch schon einen Plan, wie er seine aufgebrachten Kumpel beruhigen wird. Bis, ... ja bis an seinem Wagen der Kühlerschlauch platzt und Bobby in einem gottverlassenen Kaff mitten in der Prärie mal kurzzeitig anhalten muß. Nun, kurzzeitig hatte er im Grunde gedacht, doch irgendwie scheinen ihn die Dorfbewohner besonders liebgewonnen zu haben - ein verführerisches Miststück, ein mordslustiger Ehemann, die hysterische Teenieschlampe und ihr chronisch eifersüchtiger Freund.
Dieses Dickicht an abgedrehten, abgefuckten und abgrundtief überzogenen Figuren ist für den amerikanischen Ausnahmeregisseur Oliver Stone der Spielplatz, auf dem er sich nach einem vergangenheitsbewältigenden Zwischenstop für "Nixon" austoben und wieder an sein Tour-de-Force-Cinema von "Natural Born Killers" anknüpfen kann. Sowohl stilistisch inmitten von Videoclipästhetik und Experimentallook als auch in seinem Hang zum Extremen ist "U-Turn" ein wagemutiges Konstrukt, mit dem er seine Hauptfigur Bobby und den Zuschauer konfrontiert. Daß diese radikal am Rande der Geschmäcker wandelnde Bilderkraft jedoch nie überladen, gar unangemessen wirkt, liegt an einem Handlungsablauf, der es durch seinen Motivreichtum und eine ausgefeilte Detailverliebtheit in jedem Augenblick mit der Kameraarbeit von Robert Richardson aufnehmen kann. Zusammen mit Stone verbreitet er ein hektisch-faszinierendes Machwerk aus entfesselten Kamerabewegungen, -perspektiven und einer Schnittfrequenz, die nicht einmal die Gesichter der Schauspieler zur Ruhe kommen läßt. "U-Turn" ist mitreißendes, ungewöhnliches amerikanisches Kino, das nicht zuletzt auch wieder einmal durch seine unkommentierte Darstellung von Gewalt die Gemüter erhitzen wird - aber eine solche Diskussion ist der Film in jedem Falle wert.
Es ist heiß. Geier ziehen ihre Kreise. Ein Auto rast einen endlosen Highway entlang und erfaßt ein Tier - nur ein weiterer, zerfletschter Kadaver auf der Straße. Im offenen Wagen sitzt Bobby Cooper, ein Kleinganove im Designerlook - Sonnenbrille, offenes Hemd, lässiger Anzug. Bobby ist eigentlich auf dem Weg nach Las Vegas. Im Nacken sitzen ihm ein paar Bekannte, die gar nicht gut auf ihn zu sprechen sind - irgend etwas mit Spielschulden. Aber Bobby ist im Grunde guter Hoffnung, er hat auch schon einen Plan, wie er seine aufgebrachten Kumpel beruhigen wird. Bis, ... ja bis an seinem Wagen der Kühlerschlauch platzt und Bobby in einem gottverlassenen Kaff mitten in der Prärie mal kurzzeitig anhalten muß. Nun, kurzzeitig hatte er im Grunde gedacht, doch irgendwie scheinen ihn die Dorfbewohner besonders liebgewonnen zu haben - ein verführerisches Miststück, ein mordslustiger Ehemann, die hysterische Teenieschlampe und ihr chronisch eifersüchtiger Freund.
Dieses Dickicht an abgedrehten, abgefuckten und abgrundtief überzogenen Figuren ist für den amerikanischen Ausnahmeregisseur Oliver Stone der Spielplatz, auf dem er sich nach einem vergangenheitsbewältigenden Zwischenstop für "Nixon" austoben und wieder an sein Tour-de-Force-Cinema von "Natural Born Killers" anknüpfen kann. Sowohl stilistisch inmitten von Videoclipästhetik und Experimentallook als auch in seinem Hang zum Extremen ist "U-Turn" ein wagemutiges Konstrukt, mit dem er seine Hauptfigur Bobby und den Zuschauer konfrontiert. Daß diese radikal am Rande der Geschmäcker wandelnde Bilderkraft jedoch nie überladen, gar unangemessen wirkt, liegt an einem Handlungsablauf, der es durch seinen Motivreichtum und eine ausgefeilte Detailverliebtheit in jedem Augenblick mit der Kameraarbeit von Robert Richardson aufnehmen kann. Zusammen mit Stone verbreitet er ein hektisch-faszinierendes Machwerk aus entfesselten Kamerabewegungen, -perspektiven und einer Schnittfrequenz, die nicht einmal die Gesichter der Schauspieler zur Ruhe kommen läßt. "U-Turn" ist mitreißendes, ungewöhnliches amerikanisches Kino, das nicht zuletzt auch wieder einmal durch seine unkommentierte Darstellung von Gewalt die Gemüter erhitzen wird - aber eine solche Diskussion ist der Film in jedem Falle wert.
Peter Fröhlich
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Besetzung & Crew von "U-Turn - Kein Weg zurück"
Land: USAJahr: 1997
Genre: Drama
Originaltitel: U-Turn
Länge: 125 Minuten
FSK: 18
Kinostart: 23.04.1998
Regie: Oliver Stone
Darsteller: Powers Boothe, Nick Nolte, Sean Penn, Jennifer Lopez
Kamera: Robert Richardson
Verleih: Columbia TriStar