Office Killer (1996)
Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Dorine ist eine schüchterne, reizlose Redaktionsmitarbeiterin der Zeitschrift "Constant Consumer". Ihre Welt bricht zusammen, als ihre Stelle gekürzt wird und ihre Chefin Virginia sie zwingt, zu Hause am Computer zu arbeiten. Die einzige Verbindung zwischen ihrem Zuhause, wo sie sich um ihre kränkliche Mutter kümmert und dem Büro, ihrem einzigen Bezug zur Aussenwelt, ist E-Mail.
Eines Nachts, während sie sich im Büro mit dem Computer abmüht, tötet sie aus Versehen einen Kollegen. Nach anfänglichem Schock ist Dorine von ihrer Tat fasziniert. Den Teilzeitstatus und die neuen Computerkenntnisse setzt sie fortan dazu ein, die Spur ihrer Morde zu vertuschen. Sie täuscht alle, und es gelingt ihr sogar, die Sympathien von Virginias rechter Hand, Norah, einer ambitionierten Aufsteigerin, zu gewinnen.
Kim, eine Redaktionsassistentin, ist die einzige, die nach dem mysteriösen Verschwinden Ihres Liebhabers und Chefs Verdacht schöpft. Niemand ist mehr sicher vor Dorine, die unbarmherzig ihr Ziel verfolgt, "am Morgen ins Büro gehen zu können". Sie lagert die Leichen im Keller und kreiert ein Büro, vollgestopft mit verwesenden Angestellten und kann endlich ihre erbarmungslosen Fantasien von Macht und Rache an deren leblosen Körpern ausleben...
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Filmkritik
Das fotografische Werk der New Yorker
Künstlerin Cindy Sherman zählt zu
den meist beachteten und interpretierten der letzen 30 Jahre. Die
verschiedenen theoretischen Diskurse, denen die Arbeit Shermans unterworfen wurde, machen deutlich, dass ihr Werk auf mehrere Arten lesbar ist. So können ihre Bilder je nach Blickwinkel kulturhistorisch, psychologisch oder feministische analysiert werden.
Besonders gerne allerdings sind die Arbeiten Shermans von den Gender
Studies in Anspruch genommen und im Kontext mit feministischen Theoretikerinnen
wie Judith Butler und Julia Kristeva betrachtet worden. Ausgangspunkt für
diese Affinität ist sicherlich Shermans erste weitbeachtete Fotoserie "Film
Stills" (von 1975 bis Anfang der Achtziger). Cindy Sherman posiert selbst als
ein fiktiver Charakter aus einem fiktiven Film. Zuerst in Schwarz-Weiss,
später in Farbe variiert sie diverse (stereotype) weibliche Rollen und spielt
mit den Erwartungen unserer Kultur und Medien ("Liegt die Identität innerhalb
oder ausserhalb der Repräsentation?"). Von 1985 bis 1991 schuf Sherman die
"disgust pictures" und die "civil war" Serie, in denen sie verstümmelte und
verwundete Körper zeigte - ein Grund, warum Ausstellungen von Shermans
Fotografien oft nicht für Kinder zugänglich sind.
Cindy Shermans erste Regiearbeit von 1997 weist deutliche Parallelen zu
ihrer Fotokunst auf. Jedoch ist nicht das Thema Horror die Verbindung zwischen
Fotoarbeit und Film, noch ist es das Spiel mit den Frauenrollen - diese
sind im Film allesamt überzeichnet und spielen ironisch mit den Klischees.
Vielmehr ist es die visuelle Arbeit der Regisseurin. Jede einzelne Szene wirkt
streng inszeniert und ist genau arrangiert. Die Einstellungen und
Blickwinkel sind oft ungewöhnlich und vermitteln eine andere Sicht auf das Genre.
Allerdings wirkt das Drehbuch teilweise überraschend schwach. Die
Motivation von Dorinne wird nicht klar herausgearbeitet und scheint an den Haaren herbeigezogen, so manches wirkt sprunghaft und flach. Barbara Sukowa als
Chefin Virginia ist leider ebenso ein Ausfall, die Überzeichnung der hysterischen Erfolgsfrau wirkt nicht ironisierend, sondern nur albern.
Die Horrorelemente sind zumeist überflüssig: Wer Splatterfilme wie Bad
Taste oder Braindead mag, wird sich langweilen, andere werden ihre
Notwendigkeit bezweifeln.
Dennoch: Office Killer ist ein Film für den zweiten Blick. Erst im Nachhinein wird die Intention Shermans deutlich. Beim ersten Sehen kann man sich zumindest an der sehr interessanten und "anderen" Bildsprache Shermans erfreuen.
den meist beachteten und interpretierten der letzen 30 Jahre. Die
verschiedenen theoretischen Diskurse, denen die Arbeit Shermans unterworfen wurde, machen deutlich, dass ihr Werk auf mehrere Arten lesbar ist. So können ihre Bilder je nach Blickwinkel kulturhistorisch, psychologisch oder feministische analysiert werden.
Besonders gerne allerdings sind die Arbeiten Shermans von den Gender
Studies in Anspruch genommen und im Kontext mit feministischen Theoretikerinnen
wie Judith Butler und Julia Kristeva betrachtet worden. Ausgangspunkt für
diese Affinität ist sicherlich Shermans erste weitbeachtete Fotoserie "Film
Stills" (von 1975 bis Anfang der Achtziger). Cindy Sherman posiert selbst als
ein fiktiver Charakter aus einem fiktiven Film. Zuerst in Schwarz-Weiss,
später in Farbe variiert sie diverse (stereotype) weibliche Rollen und spielt
mit den Erwartungen unserer Kultur und Medien ("Liegt die Identität innerhalb
oder ausserhalb der Repräsentation?"). Von 1985 bis 1991 schuf Sherman die
"disgust pictures" und die "civil war" Serie, in denen sie verstümmelte und
verwundete Körper zeigte - ein Grund, warum Ausstellungen von Shermans
Fotografien oft nicht für Kinder zugänglich sind.
Cindy Shermans erste Regiearbeit von 1997 weist deutliche Parallelen zu
ihrer Fotokunst auf. Jedoch ist nicht das Thema Horror die Verbindung zwischen
Fotoarbeit und Film, noch ist es das Spiel mit den Frauenrollen - diese
sind im Film allesamt überzeichnet und spielen ironisch mit den Klischees.
Vielmehr ist es die visuelle Arbeit der Regisseurin. Jede einzelne Szene wirkt
streng inszeniert und ist genau arrangiert. Die Einstellungen und
Blickwinkel sind oft ungewöhnlich und vermitteln eine andere Sicht auf das Genre.
Allerdings wirkt das Drehbuch teilweise überraschend schwach. Die
Motivation von Dorinne wird nicht klar herausgearbeitet und scheint an den Haaren herbeigezogen, so manches wirkt sprunghaft und flach. Barbara Sukowa als
Chefin Virginia ist leider ebenso ein Ausfall, die Überzeichnung der hysterischen Erfolgsfrau wirkt nicht ironisierend, sondern nur albern.
Die Horrorelemente sind zumeist überflüssig: Wer Splatterfilme wie Bad
Taste oder Braindead mag, wird sich langweilen, andere werden ihre
Notwendigkeit bezweifeln.
Dennoch: Office Killer ist ein Film für den zweiten Blick. Erst im Nachhinein wird die Intention Shermans deutlich. Beim ersten Sehen kann man sich zumindest an der sehr interessanten und "anderen" Bildsprache Shermans erfreuen.
Dennis Eick
Besetzung & Crew von "Office Killer"
Land: USAJahr: 1996
Genre: Komödie
Länge: 80 Minuten
FSK: 18
Kinostart: 15.06.2000
Regie: Cindy Sherman
Darsteller: Ben Affleck, Carol Kane, , Molly Ringwald, Jeanne Tripplehorn
Kamera: Russell Lee Fine
Verleih: Buena Vista