Fallen Angels (1995)
Fallen Angels - Duoluo Tianshi
User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Bereits seit 155 Tagen arbeitet Killer für Agent. Die Geschäfte könnten nicht besser laufen, doch Killer beginnt sich Fragen über den beruflichen Kodex zu stellen. Agent kümmert sich um seine Termine, beseitigt die Spuren nach seinen 'Einsätzen' und scheint sich ein bißchen zu viele Sorgen über seinen
Lebenswandel zu machen. Einen Fremden zu lieben, ist leichter als den eigenen Boß. Killer muß weiter. Statt eines Liebesbriefs oder einer Kündigung hinterläßt er Agent eine Münze mit der Nachricht: 'Lied Nr. 1818 der Musicbox',
der Titel des Lieds lautet 'Vergiß' ihn'. Dann begibt er sich mit Punkie, die er irgendwo aufgegabelt hat, auf die Achterbahn des Exzesses...
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Filmkritik
FALLEN ANGELS - Unter der Sonne des Neonlichts
Wieder schwinden die Sinne. Schon mit seinem Film Chungking Express hatte Hongkong-Mann Wong Kar-wei eine eher unwichtig Story mit wilden, faszinierenden Bildern vorgestellt. Bilder, die selbst MTV-erfahrenen Konsumenten Äußerstes abverlangten. Mit rasender Kamera, extremen Weitwinkeleinstellungen und einem Faible für die Sorgen vereinsamter, perspektiveloser Stadtmenschen hinterläßt der Regie-Punk Verwirrung und Verstörung. Auch Fallen Angels schlägt wieder in diese Kerbe.
Diesmal hat der 1958 in Shanghai geborene Wong Kar-wei die drei Haupthandlungsstränge allerdings so miteinander verbunden, daß sich hier und da Berührungspunkte ergeben. Dies mitzubekommen erfordert hohe Aufmerksamkeit. Den Helden der Episoden - ein Killer, seine Agentin, ein stummer Irrer sowie eine aufgedrehte blondgelockte Asiatin - gemeinsam ist die Suche nach einem Lebenssin
und nach Partnern. Beides zu finden scheint in der offenbar nur neonbeleuchteten Kunstwelt Hongkongs unmöglich zu sein. Eine rasende, haltlose Kamera (als ob Kameramann Christopher Doyle mit ihr tanzen würde), verwischte Bilder, Einfälle wie der zum Eisessen gezwungene Eisverkäufer oder nächtliche
Ritte auf toten Schweinehälften zeigen den Wahnsinn, die Sinn- und Ausweglosigkeit dieses unbegreifbaren Universums. Nouvelle Vague meets MTV-Chaos meets Hongkong-Action.
Die Figuren, in ihrer Verrücktheit einzigartig, erscheinen wie von einem anderen Stern, Kometen auf einer eigenen Umlaufbahn, die sich durch nichts von ihren undefinierbaren Zielen abhalten lassen. Keiner kann sagen, was passiert. Man muß sich mit ihnen treiben lassen, sich dem Rhythmus hingeben, zwischendurch
auch mal bei grobkörnigen Schwarzweißaufnahmen in Slow Motion verweilen, sich rückbesinnen, die Hektik der letzten Bilder verdauen. Kommentiert wird zumeist aus dem Off, Kommunikation der Figuren untereinander findet kaum statt. Auch dies ein Aspekt der Trostlosigkeit dieser von der Neonsonne bestrahlten Schattenwelt. Genial gestylt ist sie, aber vielleicht eben eine Spur zu modern.
Wieder schwinden die Sinne. Schon mit seinem Film Chungking Express hatte Hongkong-Mann Wong Kar-wei eine eher unwichtig Story mit wilden, faszinierenden Bildern vorgestellt. Bilder, die selbst MTV-erfahrenen Konsumenten Äußerstes abverlangten. Mit rasender Kamera, extremen Weitwinkeleinstellungen und einem Faible für die Sorgen vereinsamter, perspektiveloser Stadtmenschen hinterläßt der Regie-Punk Verwirrung und Verstörung. Auch Fallen Angels schlägt wieder in diese Kerbe.
Diesmal hat der 1958 in Shanghai geborene Wong Kar-wei die drei Haupthandlungsstränge allerdings so miteinander verbunden, daß sich hier und da Berührungspunkte ergeben. Dies mitzubekommen erfordert hohe Aufmerksamkeit. Den Helden der Episoden - ein Killer, seine Agentin, ein stummer Irrer sowie eine aufgedrehte blondgelockte Asiatin - gemeinsam ist die Suche nach einem Lebenssin
und nach Partnern. Beides zu finden scheint in der offenbar nur neonbeleuchteten Kunstwelt Hongkongs unmöglich zu sein. Eine rasende, haltlose Kamera (als ob Kameramann Christopher Doyle mit ihr tanzen würde), verwischte Bilder, Einfälle wie der zum Eisessen gezwungene Eisverkäufer oder nächtliche
Ritte auf toten Schweinehälften zeigen den Wahnsinn, die Sinn- und Ausweglosigkeit dieses unbegreifbaren Universums. Nouvelle Vague meets MTV-Chaos meets Hongkong-Action.
Die Figuren, in ihrer Verrücktheit einzigartig, erscheinen wie von einem anderen Stern, Kometen auf einer eigenen Umlaufbahn, die sich durch nichts von ihren undefinierbaren Zielen abhalten lassen. Keiner kann sagen, was passiert. Man muß sich mit ihnen treiben lassen, sich dem Rhythmus hingeben, zwischendurch
auch mal bei grobkörnigen Schwarzweißaufnahmen in Slow Motion verweilen, sich rückbesinnen, die Hektik der letzten Bilder verdauen. Kommentiert wird zumeist aus dem Off, Kommunikation der Figuren untereinander findet kaum statt. Auch dies ein Aspekt der Trostlosigkeit dieser von der Neonsonne bestrahlten Schattenwelt. Genial gestylt ist sie, aber vielleicht eben eine Spur zu modern.
Redaktion
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Besetzung & Crew von "Fallen Angels"
Land: HongKongJahr: 1995
Originaltitel: Fallen Angels - Duoluo Tianshi
Länge: 96 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 09.01.1997
Regie: Wong Kar-wai
Darsteller: Leon Lai Ming, Takaschi Kaneshiro, Michelle Reis, Charlie Young
Kamera: Christopher Doyle
Verleih: Kinowelt
ZusatzinformationAlles anzeigen
"Wong Kar-wai führt die bewußte Isolierung, das Selbstmitleid und die sich selbst beigebrachten Wunden des modernen Menschen vor Augen. Killer ist nicht imstande, sich zu entscheiden. Seine Managerin [...mehr] würde sich eher an unbelebte Gegenstände ketten, als ihre Liebe zu ihm zu gestehen. Für Punkie bedeutet das Zusammenleben mit dem Berufskiller, für immer in Liebe zu schwelgen. Wenn das Leben auch sonst trostlos und tragisch ist, so stellt der Mann ohne Stimme doch seine uneingeschränkte Individualität unter Beweis, fährt mit dem Eiscremewagen durch die Nacht und nimmt seinen Vater mit der Videokamera auf. Das sind die seltenen, bewegenden Momente im Hongkong-Kino.Verknüpfungen zu "Fallen Angels"Alle anzeigen
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