Für immer und immer (1996)
... ein deutscher Film und keine Komödie!Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Nach sechs Jahren Pause hat Hark Bohm endlich wieder einen Kinofilm gedreht: Wie kaum ein anderer deutscher Regisseur versteht der gelernte Jurist Bohm, gesellschaftliche Probleme spannend und unterhaltsam zu erzählen und mit seinen Filmen ein großes Publikum zu erreichen. Eine zentrale Rolle in seinen Filmen und in seinem Leben spielen Kinder und Jugendliche: In "Nordsee ist Mordsee", " Moritz lieber Moritz " und nicht zuletzt in " Yasemin" hat er sich zum Anwalt ihrer Probleme gemacht.
Im Mittelpunkt der Geschichte von "Für immer und immer", die durch authentische "Fälle" angeregt wurde, steht die fünfjährige Maria, die plötzlich mit zwei Müttern konfrontiert wird: Einer Mutter, aus deren Bauch sie gekommen ist, und einer Mama, die sie seit ihrer Geburt mit aller Liebe aufgezogen hat. Ihre leibliche Mutter versucht um jeden Preis, ihre Tochter zurückzuerobern und setzt damit Gefühle frei, die kaum noch zu kontrollieren sind.
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Filmkritik
FÜR IMMER UND IMMER - Emotionale Belastungsprobe
Filme über Adoptivkinder, die sich auf die Spurensuche nach ihren leiblichen Eltern machen, lieferte das vergangene Kinojahr mit "Lügen und Geheimnisse", "Mighty Aphrodite" oder "Flirting with Desaster" in überwiegend heiterer, wenn auch durchaus kritischer Weise. Hark Bohm ("Moritz, lieber Moritz") dreht den Spieß nun komplett um. Erstens, indem er die Mutter plötzlich ins Leben der glücklich in ihrer Adoptionsfamilie lebenden Tochter treten läßt. Zweitens durch die Verlagerung des Plots auf Drama- und Thrillerebene. Das Ergebnis ist dabei nicht nur für die Filmfiguren quälend. Ein durchaus beabsichtigter Zustand, auf den der Hamburger Regisseur da zusteuert. Sehr früh bereits läßt er erkennen, wo der Hase langläuft: Kreativfrau Melanie kriegt beim anhaltenden Geschrei ihres Neugeborenen regelrechte Koller, dreht durch und erstickt das Kind. Dies bleibt zwar ihr Geheimnis, die Belastung aber steigt ins Unermeßliche. Zumal ihr von der alles besser wissenden Mutter eingebleut wird, daß sie ihren adretten Designertypen-Ehemann ohne Kind wohl kaum halten kann. Das bringt die psychopathische Melanie auf die Idee, sich an ein weiteres Geheimnis zu erinnern: ihre inzwischen fünfjährige ochter Maria. Der geht's in der Familie von Schlepperkapitän Tobias mehr als gut, gilt sie doch dort als gleichberechtigtes und vollwertiges Mitglied einer harmonischen Gemeinschaft. In dieser Idylle beginnt Melanie nun zu stochern und nähert
sich Maria, die die Begegnung mit ihrer "neuen" Mutter (nicht nur der vielen Versprechen wegen) ganz spannend findet. Tobias und vor allem seine Frau Susanna stehen der Annäherung wesentlich skeptischer gegenüber. Ihre Sorge nimmt bisweilen hysterische Züge an. Erst recht, nachdem ihnen aufgrund der geltenden Adoptionsgesetze und der Entscheidungen des Vormundschaftsgerichts die Hände gebunden sind.
Die charakterliche Beschreibung und emotionale Entwicklung der Figuren ist Hark Bohm und seinem Schauspielerstab vollauf gelungen. Antipathien für die "böse Mutter" hin oder her - gerade durch seine extreme Situation und die Berücksichtigung auch der Seelenlage der kleinen Maria ist "Für immer und immer" ein Thriller, der aufwühlt und zur Stellungnahme zwingt.
Filme über Adoptivkinder, die sich auf die Spurensuche nach ihren leiblichen Eltern machen, lieferte das vergangene Kinojahr mit "Lügen und Geheimnisse", "Mighty Aphrodite" oder "Flirting with Desaster" in überwiegend heiterer, wenn auch durchaus kritischer Weise. Hark Bohm ("Moritz, lieber Moritz") dreht den Spieß nun komplett um. Erstens, indem er die Mutter plötzlich ins Leben der glücklich in ihrer Adoptionsfamilie lebenden Tochter treten läßt. Zweitens durch die Verlagerung des Plots auf Drama- und Thrillerebene. Das Ergebnis ist dabei nicht nur für die Filmfiguren quälend. Ein durchaus beabsichtigter Zustand, auf den der Hamburger Regisseur da zusteuert. Sehr früh bereits läßt er erkennen, wo der Hase langläuft: Kreativfrau Melanie kriegt beim anhaltenden Geschrei ihres Neugeborenen regelrechte Koller, dreht durch und erstickt das Kind. Dies bleibt zwar ihr Geheimnis, die Belastung aber steigt ins Unermeßliche. Zumal ihr von der alles besser wissenden Mutter eingebleut wird, daß sie ihren adretten Designertypen-Ehemann ohne Kind wohl kaum halten kann. Das bringt die psychopathische Melanie auf die Idee, sich an ein weiteres Geheimnis zu erinnern: ihre inzwischen fünfjährige ochter Maria. Der geht's in der Familie von Schlepperkapitän Tobias mehr als gut, gilt sie doch dort als gleichberechtigtes und vollwertiges Mitglied einer harmonischen Gemeinschaft. In dieser Idylle beginnt Melanie nun zu stochern und nähert
sich Maria, die die Begegnung mit ihrer "neuen" Mutter (nicht nur der vielen Versprechen wegen) ganz spannend findet. Tobias und vor allem seine Frau Susanna stehen der Annäherung wesentlich skeptischer gegenüber. Ihre Sorge nimmt bisweilen hysterische Züge an. Erst recht, nachdem ihnen aufgrund der geltenden Adoptionsgesetze und der Entscheidungen des Vormundschaftsgerichts die Hände gebunden sind.
Die charakterliche Beschreibung und emotionale Entwicklung der Figuren ist Hark Bohm und seinem Schauspielerstab vollauf gelungen. Antipathien für die "böse Mutter" hin oder her - gerade durch seine extreme Situation und die Berücksichtigung auch der Seelenlage der kleinen Maria ist "Für immer und immer" ein Thriller, der aufwühlt und zur Stellungnahme zwingt.
Thomas Lawetzky
Besetzung & Crew von "Für immer und immer"
Land: DeutschlandJahr: 1996
Genre: Drama
Länge: 89 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 30.01.1997
Regie: Hark Bohm
Darsteller: Jeannette Arndt, Heinz Hoenig, Lili Bohm, Johanna Ter Steege
Kamera: Artur Reinhart
Verleih: Pandora Film