Mörderischer Tausch (1996)
Substitute
Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Duke High School, Südflorida: Angst, Gewalt, automatische Waffen und harte Drogen sind hier an der Tagesordnung. Juan Lacas, ein muskulöser und selbstgefälliger Iberoamerikaner im Designer-Jogginganzug schaut vergnügt zu, wie seine Kumpane einen blutig geschlagenen Mitschüler dazu zwingen, ihm die Schuhe zu lecken. Der Spaß wird von der attraktiven, strengen Lehrerin Jane Hetzko unterbrochen: Sie droht Lacas mit Schulverweis, auch wenn dies ihre letzte Tat an der Schule sein würde.
Sonnenuntergang in Key West, Florida. Eine unrasierte, übel zugerichtete Gestalt schießt eine Leuchtrakete vom Boot schleppt sich zum Treffpunkt seiner Männer, harte Profis wie er selbst und macht Bestandsaufnahme. Er nimmt einen Schluck für jeden Mann, den er beim nächtlichen Angriff auf eine Drogenfabrik in der Nähe von Havanna verloren hat. South Beach Bay, Florida. Jane Hetzko joggt und versucht, die permanente Bedrohung durch Lacas und seine Bande zu vergessen. Die wieder entflammte Liebesgeschichte mit Shale, der erneut in ihr Leben getreten ist, hat ihr Mut gegeben. Sie läuft an einem riesigen Seminole-Indianer vorbei. Plötzlich dreht sich der Mann um und wirft eine Angel nach ihr: Der Haken bohrt sich in ihren Rücken. Der Riese stürzt sich auf sie und zertrümmert ihre Kniescheibe. In diesem Moment taucht Shale auf und stellt sich dem Schläger entgegen. Der Indianer zieht ein Messer, Shale verteidigt sich und ein wilder Zweikampf entbrennt. Am Ende flüchtet der Indianer, während Shale Jane zu Hilfe eilt.
Im Krankenhaus erzählt Hetzko von ihrem Verdacht, daß der Überfall das Werk Lacas' sei. Sie bittet Shale, einen Aushilfslehrer für sie zu finden, während sie im Krankenhaus liegt. Er versucht es, aber seine Bemühungen bleiben erfolglos: kein halbwegs normaler Mensch ist bereit, auch nur einen Fuß in die Nähe dieses Kriegsgebietes zu setzen. Shale selbst hat auch Probleme, denn seine privaten Söldneraufträge werden immer weniger und schlechter bezahlt, und auch sein Team hat keine Arbeit. In die Enge gedrängt, beschließt er, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und den Schlägern eine Lektion zu erteilen.
Duke High School, Montag morgen. Shale trifft ein, Aktentasche in der Hand, bebrillt, Haare nach hinten gekämmt - eine harmlose Erscheinung. In seiner Klasse herrscht Chaos. "Mr. Smith", wie er sich den Schülern vorstellt, nimmt das ganze Tohuwabohu seiner Schützlinge mit Gelassenheit hin, während er Lacas und seine Bande beobachtet. Nach dem Unterricht beauftragt er seine Söldnerkollegen, die Schule zu beobachten und Lacas' Leute zu beschatten. Am nächsten Tag ändert Shale seine Erziehungsmethoden radikal. Als ein Schüler eine Bierdose nach ihm wirft, fängt er sie in der Luft und schleudert sie dem überraschten Burschen ins Gesicht zurück. Damit steht er schlagartig im Mittelpunkt. Claude Rolle, ein bulliger Expolizist der jetzt als Direktor der Schule fungiert, kommt am Arztzimmer vorbei, sieht Shales leicht verletzten Schüler und stellt Shale wegen dessen unorthodoxen Erziehungmethoden zur Rede. Obwohl Shale in Notwehr handelte, wird er mit einer Frist von zwei Wochen entlassen. "Zwei Wochen sind genau, was ich brauche" antwortet Shale.
Dritter Tag. Die ganze Schule spricht von Shale. Die Schüler starren ihn auf dem Flur an, versuchen ihn abzuschätzen. Die Lehrer-Kollegen sind begeistert von seiner Fähigkeit, die Aufmerksamkeit einer ganzen Klasse zu fesseln. Als Lacas zu spät zum Unterricht erscheint, bekommt er die Strafe hundertmal "I'm sorry"... an die Tafel zu schreiben. Gespannte Stille herrscht in der Klasse. Alle erwarten eine Konfrontation. Shales und Lacas Blicke kreuzen sich: "Das Leben ist ein Schachspiel, Juan. Dies hier ist ein entscheidender Zug. Überleg´s dir gut." Lacas ist sich bewußt, daß dies nicht der richtige Zeitpunkt für eine Revolte ist. Er nimmt die Kreide und beginnt zu schreiben. " Du bist derjenige, der es sich überlegen sollte, Hurensohn", knurrt er dabei. Shale nimmt ungerührt auch dem Rest der schwer bewaffneten Klasse die gefährlichen Gegenstände ab. Etwas später trifft sich Direktor Rolle heimlich mit Lacas, um einen Anschlag auf Shale zu planen. Lacas ist glücklich damit dienen zu können. Am späten Nachmittag, als die Schule sich geleert hat, wird Shale in der Bücherei überfallen. Zum Erstaunen von Lacas und Rolle kommt "Aushilfslehrer Smith" unversehrt aus der Bibliothek und hinterläßt einen Haufen beschädigter Angreifer, die allesamt durch dasFenster der Bücherei auf dem Rasen des Schulhofes gelandet sind. Shales Söldnerkollegen berichten, daß Lacas nur ein kleiner Fisch ist, der für einen größeren Boss den Drogendealer Johnny Glades arbeitet. Ein geplanter Drogentransfer wird nachts von Shale und seinen Männern gestört. Im Kampf gegen den Seminole-Indianer bleibt Shale letztendlich Sieger. Die Söldner verteilen das Geld unter sich. Shale benützt seinen Anteil, um bitter benötigte Ausbildungsmittel und Schulmaterial für die Schüler anzuschaffen.
Rektor Rolle wird nervös, denn es war sein Deal, der geplatzt ist, und Boss Johnny Glades hat dabei eine halbe Million Dollar verloren. Das Kokain ist mittlerweile in der Schule untergebracht. Die Söldner beziehen strategische Position und warten gespannt. Johnny, Direktor Rolle und Janus, ein Söldner der Gegenseite, der von Jonny Glades angeheuert worden ist, steigen aus ihren Wagen. Als sie sich nähern, schießt einer von Janus' Schützen auf Shales Männer, aber Shale bemerkt es rechtzeitig und lenkt den Schuß ab. Die große Schießerei bricht aus, als Janus' Söldner aus der Deckung gehen und mit Johnnys Killern auf Shale und seine Männer schießen. Doch deren Stellungen sind gut ausgesucht ihre Kugeln dezimieren Johnnys Mannschaft. Auf beiden Seiten fließt reichlich Blut, es gibt Tote. Der Kampf verlagert sich ins Innere der Schule und Shale drängt Janus gegen die Tafel, auf der Lacas seine Strafarbeit erledigt hat: "I'm sorey!" hat Juan hundert mal falsch geschrieben. Janus ist schnell, aber Shale schießt als erster: Bösewicht und Tafel werden weggepustet, Holz-und Knochensplitter fliegen.
Lacas und seine Kumpane lassen sich etwas Neues einfallen, um Shale zu erledigen. Sie brechen in Jane Hetzkos Wohnung ein und nehmen sie und zwei Schüler als Geiseln. Sie zwingen Jane Lehrer Smith anzurufen und ihn zu einem Treffen zu überreden. Shale wittert die Falle und schickt seinen Stadtstreicher-Freund Milo als Lockvogel. Er folgt ihm und legt den ersten Schläger um, wird aber von den gefesselten Schülern abgelenkt. Lacas' Männer ergreifen ihre Chance und springen ihn von hinten an. Zu Boden gestreckt und mit einem elektrischen Viehknüppel im Nacken muß Shale ihre Fragen beantworten. Doch da klopft Janes Vermieterin an die Tür und gibt ihm die Gelegenheit, sein Messer aus dem Ärmel zu holen und es in das Bein eines Verbrechers zu rammen. Lacas will schießen, aber Jane stürzt sich auf ihn. Wild um sich schlagend versucht Lacas zu feuern, wird aber von Milo erschossen.
Inzwischen haben Shales Männer das Kokain in die Luft gejagt und eine weiße Wolke erhebt sich über der Szene. Johnny Glades und Rolle warten auf Shale, doch der taucht von hinten zwischen den beiden auf und erledigt Glades mit einem Schuß. Rolle antwortet mit einem Karateschlag, schnappt sich die Waffe und zielt auf Shale: KLICK! Leer! Shale holt aus und verpaßt dem Schuldirektor einen Fausthieb, der ihm das Nasenbein ins Gehirn treibt. Der Mann sackt zusammen. Das ist das Ende. Als sich das Heulen der Polizeisirenen nähert, verbindet Shale seine Wunden. Seine Gedanken sind bei Jane. Er weiß aber, daß er weg muß. "Wie siehts in L.A aus? fragt er seine Kameraden: "Ich denke an die Schulen..." Seine Kollegen starren ihn an. Erschöpft gehen sie vom Schauplatz des Geschehens.
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Filmkritik
An amerikanischen High Schools gibt es eine
Menge Probleme. Das wissen wir spätestens,
seitdem die Welle amerikanischer
High-School-Filme auch nach Europa
herüberschwappte. Filme wie "Der Prinzipal"
mit James Belushi oder "Dangerous Minds"
mit Michelle Pfeiffer zeigten, wie Gewalt,
Drogen und Kriminalität an innerstädtischen
High Schools um sich greifen.
Dieses Mini-Genre der High-School-Filme wurde in "The Substitute" nun mit den Zutaten des Action- und Söldnerfilms sowie des Drogenthrillers verquirlt. Herausgekommen ist ein leicht verdaulicher, bunter Film, der sich, oft mit Rap-Musik unterlegt, vor allem an ein jüngeres Publikum richtet, der die Probleme, die er aufgreift, aber nur an wenigen Stellen wirklich ernst nimmt. Trotz seiner lockeren Verpackung strotzt der Film nur so vor Gewalt. Diese Gewalt wird dem Zuschauer als einfachste Lösung der vielen Probleme angeboten. Es ist der Söldner Shale (Tom Berenger), der, nachdem ihn das CIA ausgemustert hat, an der High School des korrupten Schulleiters Rolle (Ernie Hudson) ein neues Schlachtfeld gefunden hat. Gemeinsam mit seinem Team deckt er den illegalen Drogenhandel auf, den Rolle mit Hilfe der Schülergang K.O.D. (Kings of Destruction) betreibt. Der Film setzt auf einen psychologischen Effekt, der, obwohl oft benützt, immer wieder greift: Einige Bösewichte nutzen ihre unschuldigen Opfer gar grausam aus und wiegen sich in Sicherheit. Da werden sie plötzlich mit einem Gegner konfrontiert, der ihnen überlegen ist und ihnen kräftig eins auf die Mütze gibt. Der Zuschauer sieht sein Bedürfnis nach Gerechtigkeit in der Welt befriedigt und lehnt sich wohlig im Kinosessel zurück. Ungemein wichtig für einen Film wie "The Substitute" ist natürlich, daß die "böse" und die "gute" Seite einfach und plakativ voneinander zu unterscheiden sind: Der Zuschauer soll schon wissen, wer wen erschießen darf.
Auffällig ist in diesem Film - typisch für amerikanische Action - eine ausgeprägte Faszination für Waffen und Technik. Es sind eben vor allem diese beiden Komponenten, die es den Söldnern ermöglichen, die Geschichte, wenn schon nicht zu einem Happy End, so doch wenigstens zur Erfüllung ihres Auftrags zu führen. In einem blutigen Showdown bewegen sich schwarz gekleidete, mit Tarnfarbe geschminkte Männer durch dunkle Gänge, schwer bewaffnet und in strenger Choreographie, bis alle außer Shale und dessen Freund Joey das Spiel verloren haben.
So weit nichts Neues. Langweilig wärís, würden nicht Schauspielveteran Tom Berenger und seine Kollegin Diane Venora dem Film unter der Regie von Robert Mandel ein wenig Leben einflößen. Berenger spielt die Figur des Söldners Shale als einen robusten, lebenserfahrenen Mann, der aber das Herz am rechten Fleck hat. Problemlos wandelt er sich vom Soldaten zum Lehrer und findet Gefallen an seinem neuen Job. Es gelingt ihm tatsächlich, eine Verbindung zu den vorher scheinbar unzugänglichen Schülern aufzubauen, denn er hat eines mit ihnen gemeinsam: Sowohl er als auch die Kids haben die Schlachtfelder des Lebens schon oft gesehen. Diane Venora spielt die Lehrerin Jane Hetzka, die Frau in Shales Leben, als einen übermütigen, temperamentvollen Charakter - engagiert, aber auch ein wenig kindlich. Ihr gelingt es dabei, dem Film eine Prise Komik zu verleihen.
"The Substitute" hat durchaus witzige und spannende Momente. Doch wirkt die Story arg konstruiert und die Action stereotyp, so daß man den Streifen nicht unbedingt gesehen haben muß.
Dieses Mini-Genre der High-School-Filme wurde in "The Substitute" nun mit den Zutaten des Action- und Söldnerfilms sowie des Drogenthrillers verquirlt. Herausgekommen ist ein leicht verdaulicher, bunter Film, der sich, oft mit Rap-Musik unterlegt, vor allem an ein jüngeres Publikum richtet, der die Probleme, die er aufgreift, aber nur an wenigen Stellen wirklich ernst nimmt. Trotz seiner lockeren Verpackung strotzt der Film nur so vor Gewalt. Diese Gewalt wird dem Zuschauer als einfachste Lösung der vielen Probleme angeboten. Es ist der Söldner Shale (Tom Berenger), der, nachdem ihn das CIA ausgemustert hat, an der High School des korrupten Schulleiters Rolle (Ernie Hudson) ein neues Schlachtfeld gefunden hat. Gemeinsam mit seinem Team deckt er den illegalen Drogenhandel auf, den Rolle mit Hilfe der Schülergang K.O.D. (Kings of Destruction) betreibt. Der Film setzt auf einen psychologischen Effekt, der, obwohl oft benützt, immer wieder greift: Einige Bösewichte nutzen ihre unschuldigen Opfer gar grausam aus und wiegen sich in Sicherheit. Da werden sie plötzlich mit einem Gegner konfrontiert, der ihnen überlegen ist und ihnen kräftig eins auf die Mütze gibt. Der Zuschauer sieht sein Bedürfnis nach Gerechtigkeit in der Welt befriedigt und lehnt sich wohlig im Kinosessel zurück. Ungemein wichtig für einen Film wie "The Substitute" ist natürlich, daß die "böse" und die "gute" Seite einfach und plakativ voneinander zu unterscheiden sind: Der Zuschauer soll schon wissen, wer wen erschießen darf.
Auffällig ist in diesem Film - typisch für amerikanische Action - eine ausgeprägte Faszination für Waffen und Technik. Es sind eben vor allem diese beiden Komponenten, die es den Söldnern ermöglichen, die Geschichte, wenn schon nicht zu einem Happy End, so doch wenigstens zur Erfüllung ihres Auftrags zu führen. In einem blutigen Showdown bewegen sich schwarz gekleidete, mit Tarnfarbe geschminkte Männer durch dunkle Gänge, schwer bewaffnet und in strenger Choreographie, bis alle außer Shale und dessen Freund Joey das Spiel verloren haben.
So weit nichts Neues. Langweilig wärís, würden nicht Schauspielveteran Tom Berenger und seine Kollegin Diane Venora dem Film unter der Regie von Robert Mandel ein wenig Leben einflößen. Berenger spielt die Figur des Söldners Shale als einen robusten, lebenserfahrenen Mann, der aber das Herz am rechten Fleck hat. Problemlos wandelt er sich vom Soldaten zum Lehrer und findet Gefallen an seinem neuen Job. Es gelingt ihm tatsächlich, eine Verbindung zu den vorher scheinbar unzugänglichen Schülern aufzubauen, denn er hat eines mit ihnen gemeinsam: Sowohl er als auch die Kids haben die Schlachtfelder des Lebens schon oft gesehen. Diane Venora spielt die Lehrerin Jane Hetzka, die Frau in Shales Leben, als einen übermütigen, temperamentvollen Charakter - engagiert, aber auch ein wenig kindlich. Ihr gelingt es dabei, dem Film eine Prise Komik zu verleihen.
"The Substitute" hat durchaus witzige und spannende Momente. Doch wirkt die Story arg konstruiert und die Action stereotyp, so daß man den Streifen nicht unbedingt gesehen haben muß.
Redaktion
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Besetzung & Crew von "Mörderischer Tausch"
Land: USAJahr: 1996
Originaltitel: Substitute
Länge: 114 Minuten
FSK: 18
Kinostart: 13.02.1997
Regie: Robert Mandel
Darsteller: Ernie Hudson, Glenn Plummer, Tom Berenger, Diane Venora
Kamera: Bruce Surtees
Verleih: Kinowelt