Breaking the Waves (1996)
Drama von Lars von Trier: In einem kleinen, abgelegenen Dorf an der Nordküste Schottlands verliebt sich die junge Bess in Jan, einen Arbeiter auf einer Bohrinsel. Die beiden heiraten und verleben einige glückliche Wochen, bis Jan wieder auf die Bohrinsel muss. Nachdem er bei einer Explosion lebensgefährlich verletzt wurde, bittet er Bess - angeblich um seine Genesung zu unterstützen - auszugehen, sich zu amüsieren, und ihm von ihren Abenteuern zu berichten...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Anfang der siebziger Jahre in einem kleinen, abgelegenen Dorf an der Nordküste Schottlands, wo jeder jeden kennt. Eine junge, naive, unschuldige Frau erfährt die Unermeßlichkeit der Liebe. Bess, die ihr ganzes Leben im Schutz der Familie verbracht hat, mit ihrer Mutter, ihrem Großvater und ihrer kürzlich verwitweten Schwägerin Dodo, in einer Welt strengen, calvinistischen Glaubens, verliebt sich in Jan, den kraftstrotzenden Arbeiter auf einer Bohrinsel, der schon viel herumgekommen ist. Jan ist überwältigt von Bess' Unschuld und der Reinheit, die sie ausstrahlt. Trotz lokaler Widerstände heiratet das Paar.
Für eine ebenso kurze wie intensive Zeit erleben die Frischvermählten die Freuden der Liebe. Aber als Jan wieder auf die Bohrinsel gehen muß, gerät Bess in völlige Verzweiflung. Die langen, nächtlichen Telefonate, im Überschwang der Gefühle, können ihr Verlangen nicht stillen, und so bittet sie Gott
in inbrünstigen Gebeten um Jans Rückkehr. Die Rückkehr erfolgt früher als erwartet. Eine Explosion auf der Ölplattform verletzt Jan lebensgefährlich. Körperlich gelähmt durch eine möglicherweise tödliche Gehirnverletzung, wird er ins Krankenhaus geflogen.
In diesem Zustand erkennt Jan, daß er nie wieder Bess' Liebhaber sein kann. Den Gedanken, daß sie in Zukunft allen sinnlichen Leidenschaften entsagen muß, findet er unerträglich. Trotz ihrer Bedenken überredet er sie dazu, auszugehen, sich zu amüsieren und sich einen Liebhaber zu nehmen. Um sicher zu sein, daß sie seinen Wünschen folgt, behauptet er, es würde seiner Genesung dienen, wenn sie an sein Krankenbett zurückkommen und ihm ihre Erlebnisse und sexuellen Erfahrungen detailliert erzählen würde. Bess in ihrer Naivität glaubt, daß Jans Gesundheit tatsächlich von ihrem Verhalten
beeinflußt werden kann. In ihrer Unschuld stürzt sie immer tiefer in eine Welt, die sie nicht versteht.
In der Dorfgemeinde stößt Bess' "lasterhafter" Lebenswandel auf Ablehnung. Sie wird exkommuniziert und verbannt. Dennoch verläßt sie sich auf die Kraft ihres Glaubens und ignoriert ihre eigene Sicherheit. In der Hoffnung, daß ihr ein Wunder den geliebten Jan wieder zurückgeben wird, ist sie bereit für ein allerletztes Opfer. Für ihren Ehemann und ihre gemeinsame Liebe riskiert Bess ihr Leben...
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Filmkritik
Eine mißglückte Seifenoper mit Ambitionen zu "Grandeur"
"Breaking the waves" benötigt eine epische Länge von glatten 2? Stunden und eine Vielzahl von mühsamen Kunstgriffen um den Kern der Geschichte zu enthüllen: eine naive, frischverheiratete Frau die sich durch ihren religiösen Glauben dazu genötigt fühlt mit fremden Männern zu schlafen.
Im Grunde schlägt sich Lars von Trier mit einer etwas komplexeren Version der altbekannten Diskussion herum, ob Christus nun der "allwissende Vater" oder nur ein famoser Schizophrene
ist. Auf dem ersten Blick erscheint Bess als die infantile Unschuld vom Lande, aber es ist offensichtlich, daß sie durch ihren extremen Glauben auf einer ganz anderen Ebene lebt; fernab jeglicher weltlicher Wertvorstellungen.
Dieser Kontrast wird geschickt durch die verwendeten Aufnahmeverfahren gesteigert. Breitwand- und Handkameratechnik garniert mit verwaschenen Aufnahmen auf leicht körnigem Filmaterial ergeben eine Rauhigkeit gleich der der zerklüffteten und unfruchtbaren Landschaft der Isle Of Skye - dem Ort der Außenaufnahmen.
Zusammen mit dem desorientierenden Soundtrack bringen sie den Zuschauer permanent aus dem Gleichgewicht und lassen ihn teilhaben an der Hilf- und Haltlosigkeit der Hauptdarstellerin.
Schade nur, daß die Ergründung des faszinierenden Konflikts - wahre Liebe versus religiösen
(Irr-)Glauben - in "Breaking The Waves" durch allerlei mühevolle Verrenkungen und ein "seifiges" Szenario mißlingt.
"Breaking the waves" benötigt eine epische Länge von glatten 2? Stunden und eine Vielzahl von mühsamen Kunstgriffen um den Kern der Geschichte zu enthüllen: eine naive, frischverheiratete Frau die sich durch ihren religiösen Glauben dazu genötigt fühlt mit fremden Männern zu schlafen.
Im Grunde schlägt sich Lars von Trier mit einer etwas komplexeren Version der altbekannten Diskussion herum, ob Christus nun der "allwissende Vater" oder nur ein famoser Schizophrene
ist. Auf dem ersten Blick erscheint Bess als die infantile Unschuld vom Lande, aber es ist offensichtlich, daß sie durch ihren extremen Glauben auf einer ganz anderen Ebene lebt; fernab jeglicher weltlicher Wertvorstellungen.
Dieser Kontrast wird geschickt durch die verwendeten Aufnahmeverfahren gesteigert. Breitwand- und Handkameratechnik garniert mit verwaschenen Aufnahmen auf leicht körnigem Filmaterial ergeben eine Rauhigkeit gleich der der zerklüffteten und unfruchtbaren Landschaft der Isle Of Skye - dem Ort der Außenaufnahmen.
Zusammen mit dem desorientierenden Soundtrack bringen sie den Zuschauer permanent aus dem Gleichgewicht und lassen ihn teilhaben an der Hilf- und Haltlosigkeit der Hauptdarstellerin.
Schade nur, daß die Ergründung des faszinierenden Konflikts - wahre Liebe versus religiösen
(Irr-)Glauben - in "Breaking The Waves" durch allerlei mühevolle Verrenkungen und ein "seifiges" Szenario mißlingt.
Redaktion
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Besetzung & Crew von "Breaking the Waves"
Land: Dänemark, Niederlande, Schweden, FrankreichJahr: 1996
Genre: Drama
Länge: 158 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 03.10.1996
Regie: Lars von Trier
Darsteller: Adrian Rawlins, Jean-Marc Barr, Emily Watson, Katrin Cardlidge, Stellan Skarsgård
Kamera: Robby Müller
Verleih: Arthaus
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