Crash (1996)
Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Gleichförmig fließender Verkehr in einer grauen, anonymen Großstadt - der monotone Alltag des Filmproduzenten James Ballard und seiner Frau Catherine gewinnt auch durch ausgefallene sexuelle Freizügigkeiten nur noch wenig an Farbe. Die erotischen Eskapaden nehmen jedoch ungekannte Dimensionen an, als James Ballard durch einen Autounfall aus seiner stumpfen Existenz in eine neue Sinneswelt katapultiert wird: Quietschende Reifen, zersplitterndes Glas, der kurze dumpfe Knall des sich gierig ineinander fressenden Metalls - nie zuvor hatte Ballard ein so intensives Gefühl verspürt.
Ballard entwickelt daraufhin eine Obsession für den fahrbaren Untersatz. Das kühle Metall und die Kraft der Maschine werden zur sinnlichen Erfahrung, das Auto gerät zur erotischen Passion. Auch die Fahrerin des anderen Wagens Dr. Helen Remmington empfindet seit ihrer Karambolage so. Zu weiteren Experimenten ermutigt sie der charismatische Vaughan, ein abtrünniger Wissenschaftler, der die "Umformung des menschlichen Körpers durch die moderne Technologie" predigt und eine Gruppe gleichgesinnter Unfall-Fetischisten anführt. Darunter sind Colin, der die spektakulärsten Unfälle berühmter Persönlichkeiten nachspielt und die bereits völlig verkrüppelte Gahrielle.
Sex und Gewalt, Mensch und Maschine gehen in diesem obsessiven Zirkel ungeahnte Verbindungen ein und lassen herkömmliche Grenzen schwinden. Der ultimative Kick verlangt nach radikalen Ritualen. Und Ballard ist bereit, seine neuen Lebenswege ohne Bremsen und mit Vollgas zu befahren...
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Filmkritik
Crash ist kurz gesagt ein schnellebiger Thriller eines respektierten und provokativen Regisseurs. Basierend auf dem Roman von J.G. Ballard scheint "Crash" eine Präsentation der verschiedensten Sexpraktiken zu sein.
Der Film beginnt mit Sex im Flugzeug und endet mit Sex im Auto. Dazwischen wird der Zuschauer mit allerlei absonderlichen sexuellen Obsessionen und, wahrscheinlich zum ersten Mal, mit dem Wort "anus" konfrontiert. Hätte man "Crash" als Soft-Porno eines unbekannten Regisseurs vermarktet, so wäre es höchstwahrscheinlich als Genrenprimus mit exzellenten Produktionswerten gelobt worden. Glücklicherweise ist das Schauspiel der Protagonisten, speziell das der Deborah Unger als Ehefrau des Unfallopfers James Ballard, äußerst frisch und erstaunlich vielfältig. Nun, das Element, das all diese Menschen in derart exzentrische Situationen führt, ist ein sehr erstaunliches: Alle Beteiligten sind Unfallopfer. Diese Erfahrung in den Randbezirken zwischen Leben und Tod bildet für die Überlebenden eine ganz spezielle Art von Freiheit, DIE Erfüllung aller Sehnsüchte und Wünsche. Der Unfall entwickelt sich zur Sucht und wird entsprechend zelebriert - oder wie es der Führer der Gruppe Vaughan ausdrückt: Der Unfall vermengt die sexuelle Energie der Toten mit der der Lebenden und kreiert eine Intensität gleich der des ultimativen Orgasmus.
Vaughan wiederholt berühmte Autounfälle wie zum Beispiel den des James Dean und versucht so, ganz ohne Polster und Stuntleute, das spezielle "feeling" nachzuleben. Die Verbindung zwischen Sinnlichkeit und Behinderung wird in "Crash" nicht zum ersten Mal thematisiert - man denke z.B. an die Bilder von Helmut Newton. Cronenberg bringt diese Verbindung durch die Figur der Gabrielle (Rosanna Arquette) erfolgreich ins Bild - ein Krüppel im schwarzen Minirock und Stützkorsett - inklusive Aschenbecher. Cronenberg hat einen, die Zeit fortschreitender Technisierung all unser Lebensbereiche charakterisierenden Film geschaffen. Ein wenig abstrakt und undurchsichtig, aber aufgrund seiner genialen Idee und guten Umsetzung nicht minder interessant.
Der Film beginnt mit Sex im Flugzeug und endet mit Sex im Auto. Dazwischen wird der Zuschauer mit allerlei absonderlichen sexuellen Obsessionen und, wahrscheinlich zum ersten Mal, mit dem Wort "anus" konfrontiert. Hätte man "Crash" als Soft-Porno eines unbekannten Regisseurs vermarktet, so wäre es höchstwahrscheinlich als Genrenprimus mit exzellenten Produktionswerten gelobt worden. Glücklicherweise ist das Schauspiel der Protagonisten, speziell das der Deborah Unger als Ehefrau des Unfallopfers James Ballard, äußerst frisch und erstaunlich vielfältig. Nun, das Element, das all diese Menschen in derart exzentrische Situationen führt, ist ein sehr erstaunliches: Alle Beteiligten sind Unfallopfer. Diese Erfahrung in den Randbezirken zwischen Leben und Tod bildet für die Überlebenden eine ganz spezielle Art von Freiheit, DIE Erfüllung aller Sehnsüchte und Wünsche. Der Unfall entwickelt sich zur Sucht und wird entsprechend zelebriert - oder wie es der Führer der Gruppe Vaughan ausdrückt: Der Unfall vermengt die sexuelle Energie der Toten mit der der Lebenden und kreiert eine Intensität gleich der des ultimativen Orgasmus.
Vaughan wiederholt berühmte Autounfälle wie zum Beispiel den des James Dean und versucht so, ganz ohne Polster und Stuntleute, das spezielle "feeling" nachzuleben. Die Verbindung zwischen Sinnlichkeit und Behinderung wird in "Crash" nicht zum ersten Mal thematisiert - man denke z.B. an die Bilder von Helmut Newton. Cronenberg bringt diese Verbindung durch die Figur der Gabrielle (Rosanna Arquette) erfolgreich ins Bild - ein Krüppel im schwarzen Minirock und Stützkorsett - inklusive Aschenbecher. Cronenberg hat einen, die Zeit fortschreitender Technisierung all unser Lebensbereiche charakterisierenden Film geschaffen. Ein wenig abstrakt und undurchsichtig, aber aufgrund seiner genialen Idee und guten Umsetzung nicht minder interessant.
Redaktion
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Besetzung & Crew von "Crash"
Land: Frankreich, KanadaJahr: 1996
Genre: Thriller
Länge: 100 Minuten
FSK: 18
Kinostart: 31.10.1996
Regie: David Cronenberg
Darsteller: James Spader, Deborah Kara Unger, Jordan-Patrick Marcantonio, David Cronenberg, Peter MacNeill
Kamera: Peter Suschitzky
Verleih: Jugendfilm, Studiocanal
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