Romeo und Julia (1996)
William Shakespeare's Romeo and Juliet
User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 8 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Es ist heiß in Verona Beach, und das bezieht sich nicht nur auf das Wetter. Die laute, schmutzige, multikulturelle Millionenstadt, irgendwo am Meer in einem nicht näher beschriebenen Land gelegen, wird beherrscht von zwei Familien, die schon so lange verfeindet sind, daß sich der Hass wie ein Naturgesetz von Generation zu Generation weiter vererbt. Die tyrannischen Clanführer Ted Montague und Fulgencio Capulet, dank undurchsichtiger Geschäfte zu Reichtum und Einfluß gekommen, treten beide gleichermaßen egoistisch und machtbesessen auf. Doch da sie in ihrer gesellschaftlichen Position über jeden Verdacht erhaben sein müssen, überlassen sie die blutige Drecksarbeit mittlerweile ihren Handlangern. Und so vergeht kein Tag, an dem die Hauptmeldung in den Fernsehnachrichten nicht von einem brutalen Raubüberfall oder einer rücksichtslosen Schießerei zwischen rivalisierenden Gangsterbanden handelt Es ist eine Welt ohne Mitleid, voller Gewalt und Hass, in der Romeo und Julia, die einzigen Kinder der verfeindeten Patriarchen, aufwachsen. Und der Zufall will es, dass sich ausgerechnet diese beiden unsterblich ineinander verlieben. Doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern...
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Filmkritik
Endlich traut sich einer mal was, sucht einen neuen Weg, good old Shakespeare ein jugendliches, postmodernes, popkulturelles Outfit angedeihen zu lassen. Vier Jahre nach "Strictly Ballroom", einem so romantischen wie ungewöhnlichen Tanzmärchen, hat sich der von Hollywood hofierte Australier Baz Luhrmann die tragische Liebe Romeos und Julias vorgeknöpft und den Schauplatz in eine von äußeren Reizen überflutete neuzeitliche Welt versetzt und entsprechend rasant und brutal montiert.
Geblieben sind Shakespeares Originaldialoge, wo nötig "übersetzt" in amerikanischen Slang (Originalfassung daher unbedingt empfehlenswert). Mobilität verleihen PS-starke Breitreifen-Cruiser, gekämpft wird mit überdimensionierten Schnellfeuerpistolen, statt Rüschenhemd kleidet sich die "young and desperate generation" in trendgemäße legere Freizeitklamotten - je bunter desto besser. In punkto Ausstattung spricht Luhrmanns Klassikeradaption eine hypermoderne Sprache, mit der ältere Semester eher ihre Schwierigkeiten haben dürften. Die Ernsthaftigkeit der Vorlage
ignoriert der Australier in weiten Teilen, transkribiert die durch eine Überzeichnung gar nicht mal mehr so anrührende Liebesgeschichte auf ein komödiantisches Comicniveau. Genaues hinsehen ist erforderlich, will man die im Detail steckenden Doppeldeutigkeiten von Vergangenheit und Gegenwart auf Anhieb erfassen. Unverständlich wird der Film dadurch nicht, im Gegenteil: er bleibt auch bei wiederholter Betrachtung frisch. Wozu der an die Zielgruppe gerichtete Soundtrack mit Songs u.a. von Garbage, Butthole Surfers, The Cardigans und Radiohead ebenfalls sein Scherflein beiträgt.
Um Leonardo DiCaprio als James-Dean-ähnlichem Romeo und die engelhafte, von Claire Danes gespielte Julia scharen sich mit John Leguizamo, Pete Postlethwaite, Paul Sorvino und Harold Perrineau Jr. eine ganze Reihe gut gewählter, an die poppig-schrille Umgebung angepaßte Schauspieler. Mercutio, Romeos bester Freund, beispielsweise ist als Drag-Queen ebenso Freakfigur wie der auf Latino-Macho gestylte Tybalt. Zeitlupeneffekte sind nur eine Variante, durch die sich die innovative, stark an MTV-verwöhnte Konsumenten ausgerichtete Produktion auszeichnet. Shakespeare goes Popart - in diesem Fall ein sehr gelungenes Experiment
Geblieben sind Shakespeares Originaldialoge, wo nötig "übersetzt" in amerikanischen Slang (Originalfassung daher unbedingt empfehlenswert). Mobilität verleihen PS-starke Breitreifen-Cruiser, gekämpft wird mit überdimensionierten Schnellfeuerpistolen, statt Rüschenhemd kleidet sich die "young and desperate generation" in trendgemäße legere Freizeitklamotten - je bunter desto besser. In punkto Ausstattung spricht Luhrmanns Klassikeradaption eine hypermoderne Sprache, mit der ältere Semester eher ihre Schwierigkeiten haben dürften. Die Ernsthaftigkeit der Vorlage
ignoriert der Australier in weiten Teilen, transkribiert die durch eine Überzeichnung gar nicht mal mehr so anrührende Liebesgeschichte auf ein komödiantisches Comicniveau. Genaues hinsehen ist erforderlich, will man die im Detail steckenden Doppeldeutigkeiten von Vergangenheit und Gegenwart auf Anhieb erfassen. Unverständlich wird der Film dadurch nicht, im Gegenteil: er bleibt auch bei wiederholter Betrachtung frisch. Wozu der an die Zielgruppe gerichtete Soundtrack mit Songs u.a. von Garbage, Butthole Surfers, The Cardigans und Radiohead ebenfalls sein Scherflein beiträgt.
Um Leonardo DiCaprio als James-Dean-ähnlichem Romeo und die engelhafte, von Claire Danes gespielte Julia scharen sich mit John Leguizamo, Pete Postlethwaite, Paul Sorvino und Harold Perrineau Jr. eine ganze Reihe gut gewählter, an die poppig-schrille Umgebung angepaßte Schauspieler. Mercutio, Romeos bester Freund, beispielsweise ist als Drag-Queen ebenso Freakfigur wie der auf Latino-Macho gestylte Tybalt. Zeitlupeneffekte sind nur eine Variante, durch die sich die innovative, stark an MTV-verwöhnte Konsumenten ausgerichtete Produktion auszeichnet. Shakespeare goes Popart - in diesem Fall ein sehr gelungenes Experiment
Redaktion
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Besetzung & Crew von "Romeo und Julia"
Land: USAWeitere Titel: William Shakespeares Romeo and Juliet; William Shakespeares Romeo & Julia; William Shakespeares Romeo und Julia
Jahr: 1996
Genre: Romantik, Tragödie
Originaltitel: William Shakespeare's Romeo and Juliet
Länge: 120 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 13.03.1997
Regie: Baz Luhrmann
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Claire Danes, John Leguizamo, Harold Perrineau, Pete Postlethwaite
Kamera: Donald McAlpine
Verleih: 20th Century Fox
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