Taking Woodstock (2008)
Komödie über Woodstock, inszeniert von Ang Lee nach den Memoiren von Eliot Tiber, einem der Organisatoren des legendären FestivalsKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Eigentlich träumt der junge Elliot Tiber (Stand-Up Comedian Demetri Martin) von einer Karriere als Innendesigner. Doch das Motel seiner Eltern läuft alles andere als berauschend, und so hockt er weiter in seinem heimatlichen Kaff und sinnt nach einer Idee, wie man die Geschäfte wieder ins Laufen bringen könnte.
Als er aus der Zeitung erfährt, dass einem groß angekündigten Open Air Konzert die Erlaubnis entzogen wurde, wittert Elliot die Chance: Er bietet er den Veranstaltern ganz einfach die Kuhwiese hinter dem elterlichen Grundstück als Austragungsort an - ohne zu ahnen, welche Welle er mit diesem Angebot losschlägt. Denn schon bald zieht nicht nur eine Bataillon von Organisatoren und schrillen Musikern in die kleine, konservative Gemeinde; auf den Weg machen sich auch mehr als eine halbe Millionen Musikfans und Hippies, um das größte Happening aller Zeiten zu feiern. Nach diesem Wochenende mit „Love, Peace and Understanding“ wird nichts mehr so sein wie vorher...
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Filmkritik
Ang Lees "Taking Woodstock" ist genauso mellow, wie das legendäre Musikfestival und eine schöne Ergänzung des Dokumentarfilms - die heute fast mythischen Konzerte sind weder zu sehen, noch zu hören. Der Film dreht sich um das Happening selbst und die Auswirkung auf das Leben eines jungen Mannes, der eher zufällig zu einem der Organisatoren wurde:
Elliot Teichberg (Demetri Martin) ist weder Hippie, noch ein Fan der Bands, sondern ein eher zugeknöpfter junger Mann, der außerdem sein Coming-Out noch vor sich hat. Was ihn treibt, ist die Verpflichtung seinen Eltern gegenüber – jüdische Immigranten, die Mutter eine Holocaust-Überlebende – deren schäbiges Hotel nicht genug zum Leben abwirft. Alljährlich versucht er, auf ihrem Land ein kleines Musikfestival zuwege zu bringen. Doch was mit Woodstock über ihn hereinbricht, übersteigt seine kühnsten Erwartungen.
Ang Lees wahrmherzig-nostalgische Komödie kommt gemächlich ins Rollen und verdichtet sich schließlich zu einem wohlwollenden Blick auf eine Hochphase der Generation, die er in "The Ice Storm" so ernüchtert zurückließ. Dabei spickt er sein jüngstes Werk mit allerlei Reminiszenzen: Vom Splitscreen der Doku über parallel laufende Dialogo à la "M.A.S.H.", eine quirlig-schräge, in einer Scheune hausende Theatergruppe mit Hang zum Nudismus, bis zu Eliot selbst, der entfernt an Dustin Hoffman in "Die Reifeprüfung" erinnert. Sämtliche Beteiligten werfen mit Ausdrücken wie "groovy" und "far out!" um sich. Außerdem lässt Lee Emile Hirsch als verstörter Vietnamveteranen durch die Handlung wanken – was nicht unbedingt hätte sein müssen – und seinen unbedarften Helden einen gekonnt animierten LSD-Trip in einem VW-Bulli erleben…
Unter den Schauspielern ragt vor allem Liev Schreiber als "Vilma" heraus, ein großherziger, cross-dressender Ex-Marine und Securityboss des gigantischen Happenings. Das Gegenstück ist Imelda Staunton als grätzig-verschrobene Mutter Sonia Teichberg – sie soll offensichtlich für komische Szenen sorgen, schrammt aber stets haarscharf an einer Karikatur vorbei. Von den vielen neuen Gesichtern fällt vor allem Jonathan Groff als Michael Lang auf, der fast schon unnatürlich lockere und dabei knallhart kalkulierende Produzent des Festivals.
Im Grunde erzählt "Taking Woodstock" die Coming-of-Age Geschichte von Menschen wie Elliot – in Wirklichkeit Elliot Tiber, auf dessen Memoiren der Film beruht. Der Kontrast zwischen seinen weltfremden Eltern und der revolutionären Aufbruchstimmung seiner Generation macht das Herz des Films aus. Alles in allem ist Ang Lee mit "Taking Woodstock" ein charmant-relaxter Sommerfilm gelungen, der Michael Wadleighs Werk mit einem Blick hinter die Kulissen ergänzt.
Elliot Teichberg (Demetri Martin) ist weder Hippie, noch ein Fan der Bands, sondern ein eher zugeknöpfter junger Mann, der außerdem sein Coming-Out noch vor sich hat. Was ihn treibt, ist die Verpflichtung seinen Eltern gegenüber – jüdische Immigranten, die Mutter eine Holocaust-Überlebende – deren schäbiges Hotel nicht genug zum Leben abwirft. Alljährlich versucht er, auf ihrem Land ein kleines Musikfestival zuwege zu bringen. Doch was mit Woodstock über ihn hereinbricht, übersteigt seine kühnsten Erwartungen.
Ang Lees wahrmherzig-nostalgische Komödie kommt gemächlich ins Rollen und verdichtet sich schließlich zu einem wohlwollenden Blick auf eine Hochphase der Generation, die er in "The Ice Storm" so ernüchtert zurückließ. Dabei spickt er sein jüngstes Werk mit allerlei Reminiszenzen: Vom Splitscreen der Doku über parallel laufende Dialogo à la "M.A.S.H.", eine quirlig-schräge, in einer Scheune hausende Theatergruppe mit Hang zum Nudismus, bis zu Eliot selbst, der entfernt an Dustin Hoffman in "Die Reifeprüfung" erinnert. Sämtliche Beteiligten werfen mit Ausdrücken wie "groovy" und "far out!" um sich. Außerdem lässt Lee Emile Hirsch als verstörter Vietnamveteranen durch die Handlung wanken – was nicht unbedingt hätte sein müssen – und seinen unbedarften Helden einen gekonnt animierten LSD-Trip in einem VW-Bulli erleben…
Unter den Schauspielern ragt vor allem Liev Schreiber als "Vilma" heraus, ein großherziger, cross-dressender Ex-Marine und Securityboss des gigantischen Happenings. Das Gegenstück ist Imelda Staunton als grätzig-verschrobene Mutter Sonia Teichberg – sie soll offensichtlich für komische Szenen sorgen, schrammt aber stets haarscharf an einer Karikatur vorbei. Von den vielen neuen Gesichtern fällt vor allem Jonathan Groff als Michael Lang auf, der fast schon unnatürlich lockere und dabei knallhart kalkulierende Produzent des Festivals.
Im Grunde erzählt "Taking Woodstock" die Coming-of-Age Geschichte von Menschen wie Elliot – in Wirklichkeit Elliot Tiber, auf dessen Memoiren der Film beruht. Der Kontrast zwischen seinen weltfremden Eltern und der revolutionären Aufbruchstimmung seiner Generation macht das Herz des Films aus. Alles in allem ist Ang Lee mit "Taking Woodstock" ein charmant-relaxter Sommerfilm gelungen, der Michael Wadleighs Werk mit einem Blick hinter die Kulissen ergänzt.
Sira Brand
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Besetzung & Crew von "Taking Woodstock"
Land: USAJahr: 2008
Genre: Komödie, Musik
Länge: 120 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 03.09.2009
Regie: Ang Lee
Darsteller: Emile Hirsch, Eugene Levy, Michael Izquierdo, Kevin Sussman, Kelli Garner
Kamera: Eric Gautier
Verleih: Tobis Film
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