Harlan - Im Schatten von Jud Süss (2009)

Doku: Der Name Veit Harlan, Filmregisseur in den Diensten von Joseph Goebbels, ist vor allem mit Jud Süß verbunden. Der Dokumentarfilm von Felix Moeller erzählt die Geschichte dieses umstrittenen RegisseursUser-Film-Bewertung [?]:

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Der Name von Veit Harlan, Filmregisseur in den Diensten von Joseph Goebbels, ist vor allem mit Jud Süß verbunden, dem schändlichsten antisemitischen Spielfilm
der NS-Zeit.
Der Dokumentarfilm von Felix Moeller erzählt die Geschichte dieses umstrittenen
Regisseurs, dessen Filme die Mentalität unzähliger Zuschauer prägten und der auch nach dem Zweiten Weltkrieg seine Karriere fortsetzen konnte.
In Interviews mit Harlans Söhnen, Töchtern und Enkeln, vielen Filmausschnitten und erstmalig zu sehendem Material aus dem Familienarchiv erzählt der Film vor allem vom Schicksal der Harlan-Familie in der Nachkriegszeit und dem Einfluss der Vergangenheit auf das eigene Leben bis heute.

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Harlan - Im Schatten von Jud Süss: Veit Harlan

Harlan - Im Schatten von Jud Süss: Thomas Harlan

Harlan - Im Schatten von Jud Süss: Kristian Harlan

Harlan - Im Schatten von Jud Süss: Maria Körber

Harlan - Im Schatten von Jud Süss: Jessica Jakoby

Harlan - Im Schatten von Jud Süss: Caspar Harlan

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Besetzung & Crew von "Harlan - Im Schatten von Jud Süss"

Land: Deutschland
Jahr: 2009
Genre: Dokumentation
Länge: 100 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 23.04.2009
Regie: Felix Moeller
Darsteller: Jan Harlan, Caspar Harlan, Stefan Drößler, Kristian Harlan, Maria Körber
Kamera: Ludolph Weyer
Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH

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Friedrich Knilli am 20.04.2009
Ich habe den Spielfilm "Jud Süß" jungen Leuten gezeigt, auch älteren Jahrgängen aus der Nazizeit, Juden,Christen und Muslimen. Einige lachten, andere weinten,und es gab auch Pflichtbewußte, die betroffen reagierten. Ich habe "Süß" auch Kristine Söderbaum gezeigt und mit Kameras auf einen Zusammenbruch gewartet. Ich bekam ihn nicht.Die ehrliche Antwort der von mir bewunderten Künstlerin: "Wäre ich doch in Schweden geblieben!" Unvergesslich, weil echt und nicht geheuchelt.
Hans-Eberhard Meier am 20.04.2009
Ich weiß schon, dass Harlans "Jud Süß" auf einer Vorlage von Feuchtwanger beruht. Aber in diesem Film hier steht "Jud Süß" sinnbildlich für die Verstrickung Harlans in die Propaganda des NS-Regimes - und der interessante Fokus liegt auf der Familie und der Frage, wie diese Familie damit umgeht. Und ich finde es außergewöhnlich, wie die Themen der Harlan-Familie in der Montage auf die Ausschnitte aus Harlan-Filmen bezogen werden.
Friedrich Knilli am 20.04.2009
Sehr geehrter Herr Meier, auf der Website www.feuchtwanger.de können an mehreren Stellen nachlesen, daß es um Feuchtwangers "Jud Süß" geht. Mit freundlichen Grüßen Friedrich Knilli
Hans-Eberhard Meier am 20.04.2009
Ein starkes Stück, die ernsthaften und sehr persönlichen Aussagen der Familienmitglieder als "dumme Betroffenheitsfloskeln" abzutun. Wer nicht aus solch selbstgerechter Höhe seine eigenen Themen im Film wiederfinden will (um Feuchtwanger geht's hier nämlich überhaupt nicht), dem wird sich ein vielschichtiges und nicht geglättetes Panorama des Umgangs mit historischer Schuld eröffnen, das man so noch nicht in einem Film gesehen hat. Ich hatte dankenswerter Weise schon die Gelegenheit, mir das Werk anzusehen und kann das nur jedem empfehlen. Endlich mal kein Guido-Knopp-Abriss eines Lebens, sondern ein feinnerviges Aufspüren, was dieses Leben und das damit verbundene Werk an Erschütterungen ausgelöst hat und immer noch auslöst.
Friedrich Knilli am 20.04.2009
Harlan - Im Schatten von Jud Süß Ein Film von Felix Moeller, D 2008, 100 Minuten. Bundesstart: 23. April 2009. Im Verleih der Edition Salzgeber

Schade, Felix Moeller hat die einzigartige Chance, alle Harlans beieinander zu haben, vertan. Weit über die Hälfte des Films füllt er mit dummen Betroffenheitsfloskeln von Kindern, Enkel, Nichten und Neffen, die den Spielfilm „Jud Süß“ erst nach 1945 gesehen haben und nicht wissen, dass der Opa vor allem ein genialer Dieb war. Er klaute von Lion Feuchtwanger die wichtigsten Motive aus dem Roman „Jud Süß“, was Feuchtwanger sofort erkannte und bereits 1941 in einem „Offenen Brief“ der Weltöffentlichkeit mitteilte. Felix Moeller lässt erst im letzten Drittel die Familie Harlan zu Wort kommen. Einzelne Familienmitglieder erzählen ausführlicher über sich und dabei werden Biographien sichtbar, verbogen von der nach 1945 immer noch geltenden faschistischen Sippenhaftung, von der soziale Ächtung, die die Harlans nach 1945 erdulden mussten, wo immer sie auch lebten, auch heute noch. Ich wünsche mir, dass Felix Moeller dieses Interviewmaterial zu einem Buch über die die Harlans verarbeitet, vergleichbar den „Feuchtwangers“ von Heike Specht. Denn auch die Familie Feuchtwanger lebte und lebt im Schatten von Jud Süß, den Lion Feuchtwanger bekannt machte, mit einem internationalen Besteller, der zweimal verfilmt wurde, 1934 von Lothar Mendes und 1940 von Veit Harlan. Die Autorenrechte an diesem zweiten Film werden Feuchtwanger auch 50 Jahre nach seinem Tod verweigert. Der Spielfilm „Jud Süß“ wurde verstaatlicht, er ist Eigentum der Bundesrepublik Deutschland.

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