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Das Bildnis des Dorian Gray (2009)

Dorian Gray

Oliver Parkers neue Verfilmung von Oscar Wildes Klassiker, mit Ben Barnes in der Titelrolle: Der junge, gut aussehende Dorian Gray schwört seine Seele zu geben, sollten sich die Spuren seines Lebens nicht in seinem Gesicht zeigen, sondern in jenem seines Portraits...Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Der ebenso gut aussehende wie unerfahrene Dorian Gray (BEN BARNES) kommt gegen Ende des 19. Jahrhunderts in London an. Dort steht er dem Maler Basil Hallward (BEN CHAPLIN) Modell, der Dorians beeindruckende Schönheit und Jugendlichkeit in einem Portrait dauerhaft festhalten will. Unter den Fittichen des charismatischen Lord Henry Wotton (COLIN FIRTH) findet Dorian schnell Gefallen an den hedonistischen Freuden der gehobenen Großstadt-Gesellschaft und lernt, dass sein Aussehen ihm alle Türen öffnet. So wundert es nicht, dass, kaum ist das Bild enthüllt, Dorian ein gedankenloses Versprechen äußert: Seine Seele würde er dafür geben, dass nicht er, sondern das Gemälde altert!

Dorians Wunsch wird Wirklichkeit: Während er sich ohne jegliche äußerer Konsequenzen hemmungslosem Vergnügen und verbotenen Begierden hingibt, wird sein gemaltes Abbild mit jeder begangenen Sünde hässlicher und grauenerregender. Um sein dunkles Geheimnis zu bewahren, geht Dorian bis zum Äußersten. Jahre später quälen ihn die Geister der Vergangenheit mehr denn je. Als er sich in die junge Emily (REBECCA HALL) verliebt, schöpft er wieder Hoffnung auf Erlösung ...

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Ben Barnes in 'Dorian Gray'Das Gemälde wird feierlich eingeweiht. Lord Henry...GrayDas vollkommene Bildnis - Dorian Gray (Ben Barnes)...GrayEmily Wotton (Rebecca Hall) ist fasziniert von Dorian...GrayDorian Gray (Ben Barnes) beginnt, die verruchten Orte...GrayDorian Gray (Ben Barnes) / Das Bildnis des Dorian Gray

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse / 5

Der wegen seines unerschütterlichen Humors und seiner Wortgewandtheit bekannte, homosexuelle, irische Autor Oscar Wilde, der zugleich als Skandalschriftsteller und Dandy im prüden viktorianischen England verschrien war und den man sogar mit einem Unzuchtsprozess vor den Kadi zerrte, schrieb zeitlebens nur einen richtigen Roman: Das Bildnis des Dorian Gray. Von seinen Zeitgenossen als anrüchig angesehen, gehört das Werk inzwischen zu den Klassikern der Weltliteratur.

Seit dem Tod des Autors im Jahre 1900 ist die Geschichte des unvergänglichen juvenilen Narziss, an dessen Stelle sein Portrait altert, unzählige Male verfilmt worden. Ganz untypisch für unsere Zeit, in der moderne Filmemacher auf Gedeih und Verderb versuchen, klassische Stoffe zeitgeistgemäß umzumodeln, kommt die aktuelle Adaption in einem sehr oldschool wirkendem Stil und Gewand daher. Und überrascht zudem durch ihre Nähe zum Original. Design, Flair und die prickelnden Süffisanz in den Dialogen machen klar, hier ging es nicht um eine Neuinterpretation, sondern um eine erneute Auseinadersetzung mit der Geschichte.

Wer sich aber am Original regelrecht abarbeitet, muss auf irgendeiner anderen Ebene versuchen, Akzente zu setzen. Beispielsweise bei der Ausgestaltung der Psychogramme. Lediglich Colin Firth vermag diesbezüglich aber welche zu setzten. In der Rolle des Lord Henry Wotton gibt er ganz fabelhaft den Mephistopheles, der seinem Adepten, den jungen Dorian Gray (Ben Barnes), in die mannigfaltigen Freuden lasterhafter Ausschweifung einführt, die so richtig erst dann Spaß machen, wenn man sich erst einmal von Ballast und der Bürde anerzogener moralischer Werte befreit hat. Keine Sekunde vermag aber Barnes mit Firths außerordentlicher Performance mitzuhalten. Dieser muss sich sogar zurückhalten, um seinen jungen Kollegen nicht glatt an die Wand zu spielen.

Die klassische Form der Inszenierung verleiht der Geschichte überdies nicht gerade Flügel. Unvermeidbar stellen sich Längen ein, als die dekadenten Ausschweifungen Grays sich zu wiederholen beginnen. Was vor mehr als 100 Jahren als moralisch verwerflich und dekadent angesehen wurden, schockiert heutzutage nicht mehr wirklich. Interessant wird es erst wieder, als sich Gray vom Dekadenzling zum skrupellosen wie boshaft-gnadenlosem Fiesling wandelt und somit auf dem besten Wege ist, seine Transformation zu vollenden, die mit der Wandlung seines verhüllten und gut versteckten Portraits zum finalen Grauen einhergeht.

Fazit: Stimmig gelungene und nah am Original gehaltene Adaption. Die besonders durch das Gesamtbild und die hervorragenden Nebendarsteller zu überzeugen weiß. Der Protagonist fällt leider sowohl in Punkto Charisma als auch in der schauspielerischen Leistung ab. Mit gutem Aussehen allein vermag man diesen Part nicht zu füllen. Überdies sorgen einige finale platte Horroranleihen für Irritation.




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Besetzung & Crew von "Das Bildnis des Dorian Gray"

Land: Großbritannien
Weitere Titel: Dorian Gray - Das Porträt der ewigen Jugend
Jahr: 2009
Genre: Drama
Originaltitel: Dorian Gray
Länge: 112 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 15.04.2010
Regie: Oliver Parker
Darsteller: Louise Rose, Colin Firth, Ben Chaplin, Johnny Harris, Douglas Henshall
Kamera: Roger Pratt
Verleih: Concorde

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Ben Barnes ist "Dorian Gray"
Literaturverfilmung von Oliver Parker




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