Contact High - Eine Psychedelic Road Movie Komödie (2009)
Contact High
Komödie von Michael Glawogger: Die chaotischen Imbissbudenbesitzer Max und Johann machen sich für den zwielichtigen Autohändler Carlos auf einen bewusstseinserweiternden Trip von Wien nach Lodz, um dort eine mysteriöse Tasche abzuholenUser-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 10 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Es geht um eine Tasche...
Harry ist Autohändler, Ganove und Freizeitphilosoph. Für den geheimnisvollen Carlos soll er eine Tasche aus Lodz holen, will sich dabei aber nicht selbst die Finger schmutzig machen. Er schickt seinen Besten Mann – Schorsch. Schorsch allerdings hat einen Hang zum Irrationalen, zu schnellen Autos und im Moment keinen Führerschein. Mit sanftem Nachdruck schafft er es, Mao den Job anzudrehen. Die hat ganz andere Sorgen, muss sie doch auf die achtjährige Tochter einer Freundin aufpassen.
Auftrag, Auftrag, Du musst wandern: Mao hat Max und Johann auf ihrer Lohnliste, die für sie – mehr schlecht als recht – die Imbissbude Wurst und Durst führen. Max, der sich gerne in originelle Marketingkonzepte für Imbisse versteigt und Johann, für den die Wurstvielfalt des Reiselandes ein entscheidendes Argument ist, machen sich nach Polen auf, die Tasche zu finden.
Autohändler Harry ahnt rasch, dass etwas nicht stimmen kann, als er Schorsch zu Hause bei Bier, Joints und Formel Eins vorfindet. Entsetzt muss er feststellen, bei wem Carlos´ Auftrag gelandet ist. Ein weiteres Duo bricht nach Polen auf: Die beiden müssen
Schlimmeres verhindern.
Dabei läuft für Max und Johann alles rund: Sie kommen fast ohne Umwege in Lodz an und ebenso problemlos in den Besitz der Tasche. Grund genug sich einen schönen Abend im Nachtleben von Lodz zu machen. Die ‚kulinarische’ Versorgung ist top, Max nimmt Drogen, und Johann wird "contact high"
Sie stolpern mit der Tasche in der Hand von einem Rauschzustand in den nächsten und involvieren dabei in zunehmendem Maß ihre ganze Umgebung. Sie taumeln durch zu kleine Hotelzimmer, nehmen falsche Züge, verwechseln Taschen, verlieben sich auf das Melodramatischste, himmeln Fleischerinnen an und wissen bald gar nicht mehr, wo und wer sie sind.
Harry und Schorsch sind ihnen immer auf den Fersen, wären ihnen aber doch so gerne einen Schritt voraus. Als es ihnen einmal doch gelingt, die Tasche an sich zu nehmen, schlägt die Wirklichkeit auf ungewöhnliche Weise zurück und lässt sie, im Karma verwundet, aber einander näher gekommen, zurück.
In Wien kämpft Mao inzwischen mit der kleinen Sissy, der das Leben im Allgemeinen wie im Besonderen zu langweilig ist. Bevor sich diese beiden jedoch aneinander gewöhnen können, werden sie in einen von Max ausgelösten Sog gespült, der sie zum Schlüssel in einer verkehrten Welt der Wahrnehmungen macht.
Ein schwebender Moment, in dem alle Figuren miteinander Kontakt haben. Nur Johann behält einen klaren Kopf und rettet die Tasche. Was er da gerettet hat, macht alles bunter, wilder, romantischer, gefährlicher und verstörender. Aber hätte er es gerettet, wenn er gewusst hätte, worum es dabei geht?
Also wie gesagt, es geht um eine Tasche...
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Besetzung & Crew von "Contact High - Eine Psychedelic Road Movie Komödie"
Land: Luxemburg, Österreich, Deutschland, PolenJahr: 2009
Genre: Komödie, Roadmovie
Originaltitel: Contact High
Länge: 95 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 18.06.2009
Regie: Michael Glawogger
Darsteller: Detlev Buck, Michael Ostrowski, Pia Hierzegger, Lukasz Simlat, Victor Varnado
Kamera: Wolfgang Thaler, Attila Boa
Verleih: Delphi Film
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Das Phänomen "Contact High" Autor: Dr. Christian RätschDer Begriff Contact High ist seit den 1960er Jahren belegt (LANDY 1971: 56). Er wurde im Underground und in der Hippie [...mehr] Szene geprägt. Man wird, ganz ohne Drogenkonsum, selbst high, wenn man einer Person begegnet, die eine psychedelische Droge genommen hat und high ist. Das High "infiziert". Im Hippie Dictionary wird die Bedeutung des Wortes Contact High genau beschrieben: "getting high without using drugs merely by being in contact with someone who is under the influence of drugs. It is a phenomenon that can actually be experienced if one is sensitive to the feeling of others. It helps if one is familiar with the actual experience of being stoned on drugs."(MCCLEARY 2004: 112)
Versuch einer Erklärung: Wie aber lässt sich das in manchen Kreisen häufig auftretende Phänomen erklären? Geschieht der Kontakt telepathisch? Psychologisch? Was geschieht in den Neuronen?
Das High-Sein ist ein außergewöhnlicher Wachbewusstseinszustand. Er wird durch alle möglichen psychoaktiven Drogen ausgelöst. Er kann aber anscheinend auch ohne den Gebrauch von Drogen auftreten. Das bedeutet, dass dieser Zustand des Geistes oder des Bewusstseins als latente Erfahrungsmöglichkeit, als eine Art neuronale Matrix im Nervensystem des Menschen angelegt ist. Der Zustand des Highs muss also lediglich ausgelöst werden. Und das kann pharmakologisch oder auch nonpharmakologisch geschehen. Katalysator kann eine Chemikalie sein oder ein äußerer Reiz. Uns allen ist es geläufig, dass Stimmungen anderer Menschen "ansteckend" wirken. Dass man sich mitreißen lässt. Dass man mitgenommen wird. Das High kann ansteckend sein. Das Phänomen des Contact High ist vielfach anekdotisch beschrieben worden. Leider gibt es bisher keine systematischen wissenschaftlichen Untersuchungen, die dies bestätigen würden.
Ein Contact High wird vor allem beim Konsum psychedelischer Substanzen (THC, LSD, Zauberpilze, Meskalin) sowie empathogener Stoffe (MDMA, 2-CB und andere Phenethylamine) beobachtet. Bei Kokain, Speed oder Heroin scheint es das nicht zu geben. Und schon gar nicht beim Alkohol.
Das Wiedererkennen des Highs mag dazu führen, dass man sich an eigene diesbezügliche Erfahrungen erinnert, und dass sie so stark ins Bewusstsein treten, dass man meint, selbst high zu sein. Ein bestimmter Geruch oder eine bestimmte Musik, die man auf einem Trip wahrgenommen hat, kann im "nüchternen" Zustand wiedererkannt werden, den Trip in Erinnerung rufen und ihn nochmals – in abgeschwächter Form – erleben lassen.
Das Contact High ist ein eindrückliches und aufregendes Erlebnis. Es kommt in der Regel überraschend und unerwartet. Die Personen, die Contact Highs erlebt haben oder erleben, müssen nicht notwendigerweise jedes Mal, wenn sie auf einen Bekifften oder Betrippten treffen, selbst stoned werden. Es bleibt ungewiss, ob man willentlich ein Contact High bekommen kann. Manche Menschen scheinen ein Art Begabung zu haben, die es ihnen ermöglicht, leicht in ein Contact High zu kommen. Denn bei manchen passiert es öfter, bei einigen kaum, sehr selten oder nie.
Literatur Blätter, Andrea 1994 "Der erlernte Rausch", Jahrbuch für Ethnomedizin und Bewußtseinsforschung 2 (1993): 119-145, Berlin: VWB. Landy, Eugene E. 1971 The Underground Dictionary, New York: Simon and Schuster. McCleary, John Bassett 2004 The Hippie Dictionary: A Cultural Encyclopedia of the 1960s and 1970s (Revised and Expanded), Berkeley, Toronto: Ten Speed Press.