The Road (2009)
SciFi-Thriller nach dem Pulitzerpreis-gekröntem Roman "The Road" von Cormac McCarthy, mit Viggo Mortensen: Eine Katastrophe hat nahezu alles Leben vernichtet. Auf den zerstörten Straßen zieht ein Überlebender mit seinem Sohn Richtung Süden und versucht, inmitten der Ödnis und kannibalistischen Gewalt, seinem Sohn einen Rest Lebensmut zu erhaltenUser-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 26 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die Zivilisation, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Die Sonne ist verdunkelt, tierisches wie pflanzliches Leben ist ausgestorben, und nur wenige Menschen haben die Katastrophe überlebt. Unter ihnen ein Vater (Viggo Mortensen), der nach dem Selbstmord seiner verzweifelten Frau (Charlize Theron) alleine mit dem gemeinsamen Sohn (Kodi Smit-McPhee) durch verwüstete Städte und zerstörte Straßen Richtung Süden zieht, in der Hoffnung, dass es dort wärmer ist.
Angst, Furcht und Hoffnungslosigkeit dominieren ihren Alltag auf der Suche nach Zuflucht, Wasser und Essen. In jedem Autowrack und jedem verlassenen Haus könnten andere Überlebende lauern, die ihnen nach den letzten Habseligkeiten oder sogar dem Leben trachten. Inmitten dieser Welt aus unendlicher Ödnis und kannibalistischer Gewalt versucht der Vater nach allen Kräften, seinem Sohn einen Rest Lebensmut zu erhalten.
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Filmkritik
Schon im letzten Jahr lief "The Road" auf den Filmfestspielen in Venedig, aber erst jetzt findet der Film seinen Weg in wenige deutsche Kinos. Dabei wurde John Hillcoats Verfilmung des pulitzerpreisgekrönten Romans von Cormac McCarthy mit vielen Vorschusslorbeeren bedacht, gar als Oscar-Favorit gehandelt. Aber schnell zeigte sich, dass zwar Viggo Mortensen die bisher beste Leistung seiner Karriere zeigt, der Film insgesamt aber allenfalls durchschnittlich ist.
"The Road" erzählt von der Welt nach einer großen Katastrophe – oder wie es auf dem Buchcover so schön heißt: Von "Der Welt nach dem Ende der Welt". Ein Vater und sein Sohn schlagen sich durch die verödete Landschaft Richtung Süden. Zeiten und Namen spielen keine Rolle, weder im Film noch im Roman werden sie genannt. Es geht nur noch ums Überleben. Für die karge, eintönige Landschaft haben John Hillcoat und sein Produktionsdesigner starke Bilder gefunden, die ohne spektakuläre Effekte die real gewordene Apokalypse auf die Leinwand übertragen und sich in das Gedächtnis des Zuschauers brennen.
Eindrucksvoll ist zu sehen, wie der Mann und sein Kind auf Asche bedeckten Straßen laufen, während in ihrer Umgebung Bäume umstürzen und Landschaften verbrennen. Ihr Fortkommen vollzieht sich in beinahe unerträglicher Langsamkeit, der Hunger ist das größte Problem. Tiere gibt es schon lange nicht mehr, also sind aus den meisten noch lebenden Menschen Kannibalen geworden, die andere Menschen wie Schlachtvieh in einem Verschlag halten. Durch diese Welt ziehen nun Vater und Sohn, und der Mann sieht in seinem Kind den Sohn Gottes, er ist sein Grund, am Leben zu bleiben. Entsprechend wird er von John Hillcoat inszeniert: Ein Junge, der sich seine Kindlichkeit und seinen Humanismus bewahrt, der weiterhin versucht, einen Teil seiner Unschuld zu rettet. Wenn er mit seinem Vater zusammen unter der Plane liegt und sie in einem Buch blättern, wirkt dieser Anflug von Campingatmosphäre inmitten des Grauens fremd, beinahe deplatziert. Zusammen mit den Rückblenden auf das frühere Leben der Familie erhält der Film dadurch eine schale Süßlichkeit, die von der kitschigen Musik Nick Caves untermalt wird.
Dadurch gerät der Film in eine Schieflage: Während "The Road" ästhetisch ein Erlebnis ist und John Hillcoat mit seinen Bildern bis an die Grenze des Mainstreamkinos geht, verlässt er sich nicht auf die Bildsprache und die Emotionalität der Geschichte. Vielmehr zieht John Hillcoat möglichst viele filmische Register, die in ihrer Gesamtheit die Wirkung verpuffen lassen. Darüber hinaus schreckt er auf der Handlungsebene vor der Düsterheit der Vorlage zurück. Im Roman gehört es zu den grausamsten Stellen, wie der Vater und sein Sohn die Menschen im Keller entdecken, die dort allmählich geschlachtet werden. Im Film baut John Hillcoat noch einen überflüssigen Angriff auf den Mann und einen Spannungsmoment ein, der die Kraft dieser Episode unterläuft. Auch das glückliche Ende fügt sich nicht in den Film ein, hier wäre ein ungewisser Ausgang wesentlich stringenter gewesen. Durch diese kleinen Änderungen driftet der Films ins Sentimentale ab – und wird weder dem Roman noch den Zuschauern gerecht.
Fazit: Wer den Roman kennt, wird enttäuscht sein. Und wer Cormac McCarthy nicht gelesen hat, bekommt einen durchschnittlichen Film zu sehen
"The Road" erzählt von der Welt nach einer großen Katastrophe – oder wie es auf dem Buchcover so schön heißt: Von "Der Welt nach dem Ende der Welt". Ein Vater und sein Sohn schlagen sich durch die verödete Landschaft Richtung Süden. Zeiten und Namen spielen keine Rolle, weder im Film noch im Roman werden sie genannt. Es geht nur noch ums Überleben. Für die karge, eintönige Landschaft haben John Hillcoat und sein Produktionsdesigner starke Bilder gefunden, die ohne spektakuläre Effekte die real gewordene Apokalypse auf die Leinwand übertragen und sich in das Gedächtnis des Zuschauers brennen.
Eindrucksvoll ist zu sehen, wie der Mann und sein Kind auf Asche bedeckten Straßen laufen, während in ihrer Umgebung Bäume umstürzen und Landschaften verbrennen. Ihr Fortkommen vollzieht sich in beinahe unerträglicher Langsamkeit, der Hunger ist das größte Problem. Tiere gibt es schon lange nicht mehr, also sind aus den meisten noch lebenden Menschen Kannibalen geworden, die andere Menschen wie Schlachtvieh in einem Verschlag halten. Durch diese Welt ziehen nun Vater und Sohn, und der Mann sieht in seinem Kind den Sohn Gottes, er ist sein Grund, am Leben zu bleiben. Entsprechend wird er von John Hillcoat inszeniert: Ein Junge, der sich seine Kindlichkeit und seinen Humanismus bewahrt, der weiterhin versucht, einen Teil seiner Unschuld zu rettet. Wenn er mit seinem Vater zusammen unter der Plane liegt und sie in einem Buch blättern, wirkt dieser Anflug von Campingatmosphäre inmitten des Grauens fremd, beinahe deplatziert. Zusammen mit den Rückblenden auf das frühere Leben der Familie erhält der Film dadurch eine schale Süßlichkeit, die von der kitschigen Musik Nick Caves untermalt wird.
Dadurch gerät der Film in eine Schieflage: Während "The Road" ästhetisch ein Erlebnis ist und John Hillcoat mit seinen Bildern bis an die Grenze des Mainstreamkinos geht, verlässt er sich nicht auf die Bildsprache und die Emotionalität der Geschichte. Vielmehr zieht John Hillcoat möglichst viele filmische Register, die in ihrer Gesamtheit die Wirkung verpuffen lassen. Darüber hinaus schreckt er auf der Handlungsebene vor der Düsterheit der Vorlage zurück. Im Roman gehört es zu den grausamsten Stellen, wie der Vater und sein Sohn die Menschen im Keller entdecken, die dort allmählich geschlachtet werden. Im Film baut John Hillcoat noch einen überflüssigen Angriff auf den Mann und einen Spannungsmoment ein, der die Kraft dieser Episode unterläuft. Auch das glückliche Ende fügt sich nicht in den Film ein, hier wäre ein ungewisser Ausgang wesentlich stringenter gewesen. Durch diese kleinen Änderungen driftet der Films ins Sentimentale ab – und wird weder dem Roman noch den Zuschauern gerecht.
Fazit: Wer den Roman kennt, wird enttäuscht sein. Und wer Cormac McCarthy nicht gelesen hat, bekommt einen durchschnittlichen Film zu sehen
Sonja Hartl
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Besetzung & Crew von "The Road"
Land: USAJahr: 2009
Genre: Thriller, Science Fiction
Länge: 112 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 07.10.2010
Regie: John Hillcoat
Darsteller: Robert Duvall, Guy Pearce, Garret Dillahunt, Charlize Theron, Viggo Mortensen
Kamera: Javier Aguirresarobe
Verleih: Senator Film
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