oder
Fanni - Oder: Wie rettet man ein Wirtshaus?
Fanni - Oder: Wie rettet man ein Wirtshaus?
© Drop-Out Cinema eG

Fanni - Oder: Wie rettet man ein Wirtshaus? (2025)

Deutscher Dokumentarfilm über die Renovierung eines bedeutenden Gebäudes.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Wie so viele Dörfer in Bayern hat auch das oberbayerische Pichelsdorf kein Wirtshaus mehr. Vor 40 Jahren sperrte es zu. Als dessen letzte Betreiberin, die von allen nur "Fanni" gerufen wurde, Mitte der 1990er-Jahre starb, rang sie ihrer Erbin das Versprechen ab, dass an der Wirtschaft nichts verändert werden dürfe. Andernfalls würde sie sie in ihren Träumen heimsuchen. Nachdem auch diese Erbin zweieinhalb Jahrzehnte später das Zeitliche gesegnet hatte, standen die Bewohner Picheldorfs vor einer wichtigen Entscheidung. Denn die Erbengemeinschaft wollte das inzwischen baufällige Wirtshaus verkaufen, wodurch es höchstwahrscheinlich abgerissen worden wäre.

Engagierte Bürger wie Thomas, Norbert, Konrad und Klaus stemmen sich dem Verkauf entgegen. Sie wollen eine Genossenschaft gründen, Geld auftreiben und das Wirtshaus auf eigene Faust renovieren und danach genossenschaftlich betreiben. Der Filmemacher Hubert Neufeld hat die drei Jahre andauernden Arbeiten mit der Kamera begleitet und zudem Experten fürs bayerische Brauchtum wie den Kabarettisten Gerhardt Polt zum Thema Wirtshaussterben befragt.

Bildergalerie zum Film "Fanni - Oder: Wie rettet man ein Wirtshaus?"

Fanni - Oder: Wie rettet man ein Wirtshaus?

Hier streamen


Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

"Fanni": Wider das Wirtshaussterben

Der Untertitel verrät, worum es geht. "Oder: Wie rettet man ein Wirtshaus?" ist dem Titel des Dokumentarfilms von Regisseur Hubert Neufeld beigefügt. Und auch wenn diese Rettungsaktion in der Provinz, in einem überschaubaren Dorf in Oberbayern, über die Bühne geht, kann ein jedes Kinopublikum problemlos daran andocken. Denn selbst wer zeitlebens in der Stadt gewohnt hat, kennt die im Film vorgeführte Problematik, lediglich unter einem anderen Namen. Ob es nun Wirtshaussterben oder Kneipensterben heißt – das Verschwinden sozialer Orte, an denen wir abseits von Arbeit und Familie zusammenkommen können, betrifft uns alle.

Persönlicher Bezug, offene Protagonisten

Der Regisseur hat einen persönlichen Bezug zu seinem Film. Sein Onkel Walter Neufeld hat die Renovierung des Wirtshauses initiiert. Filmisch festhalten konnte Hubert Neufeld das Gemeinschaftsunterfangen allerdings erst, nachdem sein Onkel gestorben war. Davor fehlte im schlicht die Zeit. Diese traurige Note ist dem fertigen Film jedoch nicht anzumerken; ebenso wahrt der junge Filmemacher trotz des persönlichen Bezugs die für einen Dokumentarfilm nötige Distanz. Was die im Film vorgestellten Protagonisten anbelangt, dürfte es wiederum von Vorteil gewesen sein, dass Hubert Neufeld vor Ort in Pichelsdorf kein vollkommen Fremder war. Es ist zumindest augenfällig, wie offen und entspannt alle am Projekt Beteiligten vor der Kamera Auskunft geben.

Bestes Anschauungsmaterial

Bei einem bloßen Blick auf ein Einzelschicksal belässt es der Regisseur aber nicht. Lobenswerterweise schließt Hubert Neufeld vom Kleinen aufs Große. Interviews mit Experten und Betroffenen ordnen das (bayerische) Wirtshaussterben in einen Gesamtzusammenhang ein. Die Renovierung selbst, die dank ihrer konträren Charaktere sehr amüsant, letztlich aber auch etwas zu lang(atmig) geraten ist, liefert wiederum das perfekte Anschauungsmaterial für Nachahmer. Wer selbst in einem Ort mit geschlossenem Wirtshaus lebt und von dessen Wiedereröffnung träumt, der sollte sich unbedingt diesen Film ansehen.

Fazit: "Fanni – Oder: Wie rettet man ein Wirtshaus?" ist ein persönlicher und amüsanter Dokumentarfilm über ein Dorf, das ein bestehendes Problem mit Eigeninitiative, Pragmatismus und Gemeinschaftssinn anpackt. Der fertige Film kann zudem als Anschauungsmaterial für all jene dienen, die wie das kleine Pichelsdorf vom Wirthaussterben betroffen sind.




TrailerAlle "Fanni - Oder: Wie rettet man ein Wirtshaus?"-Trailer anzeigen

Zum Video: Fanni - Oder: Wie rettet man ein Wirtshaus?

Besetzung & Crew von "Fanni - Oder: Wie rettet man ein Wirtshaus?"

Land: Deutschland
Jahr: 2025
Genre: Dokumentation
Länge: 92 Minuten
Kinostart: 24.04.2025
Regie: Hubert Neufeld
Kamera: Hubert Neufeld
Verleih: Drop-Out Cinema eG

Verknüpfungen zu "Fanni - Oder: Wie rettet man ein Wirtshaus?"Alle anzeigen





Spielfilm.de-Mitglied werden oder einloggen.