
© Plaion Pictures
The Colors Within (2025)
Kimi no iro
Anime über eine Schülerin, die Farben fühlen kann und eine Rockband gründet.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Totsuko besucht ein christliches Internat. Die Schülerin mit den blonden Zöpfen kann die Farben der Menschen fühlen, sie ist synästhetisch veranlagt. Das versteht aber niemand. In einem Buchladen in der Stadt trifft sie die ehemalige Mitschülerin Kimi, die der Schule einfach den Rücken gekehrt hat. Kimi hat eine Gitarre. Als ein Junge namens Rui die Mädchen im Laden anspricht, ob sie in einer Band spielen, flunkert Totsuko spontan, dass sie beide noch ein Bandmitglied suchen. Nun fahren die beiden Mädchen regelmäßig mit der Fähre zu Rui, der in einer leerstehenden Kirche einen Proberaum eingerichtet hat.
Kimi ist immer bedrückt, weil sie ihrer geliebten Großmutter nicht erzählt hat, dass sie nicht mehr zur Schule geht. Rui verheimlicht seiner Mutter, die erwartet, dass er ihre Arztpraxis eines Tages übernimmt, sein Interesse für Musik. Und Totsuko hat Gewissensbisse, weil sie anfängt zu lügen und Dinge tut, welche die Nonnen im Internat verbieten. Schwester Hiyoshiko bemerkt, dass Totsuko nervös wirkt. Sie will das Mädchen besser verstehen. Rui spornt die Mädchen an, eigene Stücke zu komponieren und zu texten. Hat die Band von Totsuko, Kimi und Rui eine Chance?
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Filmkritik
"The Colors Within“: Gefühle sind bunt
Animes sind beliebt beim jungen Filmpublikum und handeln auch häufig vom Coming-of-Age in der Jugend. Im Zentrum von "The Colors Within“ stehen drei jugendlichen Außenseiter*innen, die sich anfreunden und Wege aus der Isolation ausprobieren. Die Regisseurin Naoko Yamada ("Liz und der blaue Vogel“) und die Drehbuchautorin Reiko Yoshida widmen sich jedoch auch einem Thema, das selten im Film vorkommt, nämlich der Synästhesie. Das Mädchen Totsuko wirkt auf andere oft wie weggetreten, etwas merkwürdig, dabei fühlt es fasziniert die Farben anderer Menschen. Totsuko nimmt Farben anders und intensiver wahr, auch solche, die für das Auge unsichtbar sind.
Regeln und Anpassungsdruck
Für Synästhetiker können auch Töne Farben haben. Eine wichtige Rolle spielt in dieser Geschichte die Musik, sie hilft den drei Freund*innen, sich auszudrücken, die auferlegten oder empfundenen Grenzen, gegen die ihr Geist rebelliert, zu überwinden. Ungewöhnlich für einen japanischen Film erscheint, dass Totsuko blonde Zöpfe hat und ein christliches Internat besucht. Erwartbarer mutet hingegen an, dass der Leistungs- und Anpassungsdruck thematisiert wird, der in Japan auf vielen Kindern und Jugendlichen lastet.
Mutig neue Wege gehen
Totsuko ist gläubig, aber im strengen Internat eckt sie schon an, wenn sie der jungen Schwester Hiyoshiko bewundert zuruft, dass sie wunderschön sei. Hiyoshiko ermuntert Totsuko sachte, ihren Gefühlen nachzugehen und auch, Verbote nicht als in Stein gemeißelt zu verstehen. Wer etwas wagt, entdeckt Neues. Religion und laute Rockmusik, Regeln und jugendliche Abenteuerlust sind in dieser sanften Geschichte nur auf den ersten Blick unvereinbar. Die Erwachsenen müssen letztlich hinnehmen, dass Jugendliche eigene Wege gehen. Bestenfalls können sie sich auch ein wenig verändern, das Neue in das Bestehende integrieren.
Tanzende Farbkleckse
Sehr originell wirkt die visuelle Gestaltung. Helle Pastelltöne prägen die Hintergründe und wenn Totsuko ihre Farben sieht, werden die Zeichnungen manchmal noch heller, blasser oder unscharf. Wie lässt sich zeigen, was Totsuko wahrnimmt? Einmal durchzieht ein gemalter blauer Aquarellstrich eine weiße Fläche horizontal und verwandelt sich dann in eine Bergkette am Horizont, vor der das Meerwasser glitzert. Kimi und Rui sieht Totsuko in den Farben blau und grün, die als Kleckse umeinander kreisen, sich verbinden, überlagern. Dieser schöne Film überzeugt nicht zuletzt mit seiner poetischen Qualität.
Fazit: Der Anime der Regisseurin Naoko Yamada und der Drehbuchautorin Reiko Yoshida verknüpft eine Coming-of-Age-Geschichte mit einem im Film selten behandelten Thema. Die Hauptfigur hat eine synästhetische Wahrnehmung und kann Farben fühlen. Niemand versteht sie, doch als die Schülerin eines christlichen Internats mit zwei anderen isolierten Jugendlichen eine Rockband gründet, findet sie mit ihnen gemeinsam einen Weg, sich auszudrücken. Die sanfte Geschichte plädiert für mehr Verständnis für Jugendliche, die unangepasst wirken. Die poetische Kraft der Bildgestaltung sorgt für genussvolle Unterhaltung.
Animes sind beliebt beim jungen Filmpublikum und handeln auch häufig vom Coming-of-Age in der Jugend. Im Zentrum von "The Colors Within“ stehen drei jugendlichen Außenseiter*innen, die sich anfreunden und Wege aus der Isolation ausprobieren. Die Regisseurin Naoko Yamada ("Liz und der blaue Vogel“) und die Drehbuchautorin Reiko Yoshida widmen sich jedoch auch einem Thema, das selten im Film vorkommt, nämlich der Synästhesie. Das Mädchen Totsuko wirkt auf andere oft wie weggetreten, etwas merkwürdig, dabei fühlt es fasziniert die Farben anderer Menschen. Totsuko nimmt Farben anders und intensiver wahr, auch solche, die für das Auge unsichtbar sind.
Regeln und Anpassungsdruck
Für Synästhetiker können auch Töne Farben haben. Eine wichtige Rolle spielt in dieser Geschichte die Musik, sie hilft den drei Freund*innen, sich auszudrücken, die auferlegten oder empfundenen Grenzen, gegen die ihr Geist rebelliert, zu überwinden. Ungewöhnlich für einen japanischen Film erscheint, dass Totsuko blonde Zöpfe hat und ein christliches Internat besucht. Erwartbarer mutet hingegen an, dass der Leistungs- und Anpassungsdruck thematisiert wird, der in Japan auf vielen Kindern und Jugendlichen lastet.
Mutig neue Wege gehen
Totsuko ist gläubig, aber im strengen Internat eckt sie schon an, wenn sie der jungen Schwester Hiyoshiko bewundert zuruft, dass sie wunderschön sei. Hiyoshiko ermuntert Totsuko sachte, ihren Gefühlen nachzugehen und auch, Verbote nicht als in Stein gemeißelt zu verstehen. Wer etwas wagt, entdeckt Neues. Religion und laute Rockmusik, Regeln und jugendliche Abenteuerlust sind in dieser sanften Geschichte nur auf den ersten Blick unvereinbar. Die Erwachsenen müssen letztlich hinnehmen, dass Jugendliche eigene Wege gehen. Bestenfalls können sie sich auch ein wenig verändern, das Neue in das Bestehende integrieren.
Tanzende Farbkleckse
Sehr originell wirkt die visuelle Gestaltung. Helle Pastelltöne prägen die Hintergründe und wenn Totsuko ihre Farben sieht, werden die Zeichnungen manchmal noch heller, blasser oder unscharf. Wie lässt sich zeigen, was Totsuko wahrnimmt? Einmal durchzieht ein gemalter blauer Aquarellstrich eine weiße Fläche horizontal und verwandelt sich dann in eine Bergkette am Horizont, vor der das Meerwasser glitzert. Kimi und Rui sieht Totsuko in den Farben blau und grün, die als Kleckse umeinander kreisen, sich verbinden, überlagern. Dieser schöne Film überzeugt nicht zuletzt mit seiner poetischen Qualität.
Fazit: Der Anime der Regisseurin Naoko Yamada und der Drehbuchautorin Reiko Yoshida verknüpft eine Coming-of-Age-Geschichte mit einem im Film selten behandelten Thema. Die Hauptfigur hat eine synästhetische Wahrnehmung und kann Farben fühlen. Niemand versteht sie, doch als die Schülerin eines christlichen Internats mit zwei anderen isolierten Jugendlichen eine Rockband gründet, findet sie mit ihnen gemeinsam einen Weg, sich auszudrücken. Die sanfte Geschichte plädiert für mehr Verständnis für Jugendliche, die unangepasst wirken. Die poetische Kraft der Bildgestaltung sorgt für genussvolle Unterhaltung.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "The Colors Within"
Land: JapanJahr: 2025
Genre: Drama, Animation
Originaltitel: Kimi no iro
Länge: 101 Minuten
Kinostart: 27.04.2025
Regie: Naoko Yamada
Darsteller: Sayu Suzukawa, Akari Takaishi, Taisei Kido, Yasuko Namikibashi, Aoi Yuki
Kamera: Yoshimitsu Tomita
Verleih: Plaion Pictures
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