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Ein stummer Hund will ich nicht sein!
Ein stummer Hund will ich nicht sein!
© Konzept + Dialog. Medienproduktion

Ein stummer Hund will ich nicht sein! (2025)

Deutscher Dokumentarfilm über einen Mann, der unbeirrt seinen Weg ging.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5.0 / 5

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Korbinian Aigner (1885–1966) wird der Apfelpfarrer genannt, weil der katholische Priester in seiner Freizeit Pomologe gewesen ist. Nach dem Geistlichen ist sogar eine Apfelsorte benannt, mit der es eine besondere Bewandtnis hat. Der Korbiniansapfel ist auch unter dem Namen KZ-3 bekannt, weil Aigner diese neue Sorte im Konzentrationslager Dachau, in das er aufgrund seines Widerstands gegen den Nationalsozialismus im Juni 1941 deportiert worden war, züchtete.

Der Regisseur Walter Steffen blickt in einer Mischung aus Dokumentarfilm, Dokumentarspiel und Animationsfilm auf das Leben des Geistlichen und was dieses den Nachgeborenen heute noch sagen kann.

Bildergalerie zum Film "Ein stummer Hund will ich nicht sein!"

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

"Ein stummer Hund will ich nicht sein!": Ein Keim Hoffnung

Es ist davon auszugehen, dass mehr Menschen den Korbiniansapfel kennen als die Geschichte des Manns hinter dieser Obstsorte. Was mit der deutschen Erinnerungskultur zusammenhängt. Denn was den Widerstand gegen den Nationalsozialismus anbelangt, dominieren bis heute die "spektakulären" Geschichten: das Stauffenberg-Attentat, Georg Elsers Attentat im Münchner Bürgerbräukeller, die Flugblattaktionen der Weißen Rose um die Geschwister Scholl.

Dagegen nehmen sich die Widerworte gegen die Politik der Nazis, die der katholische Priester und Religionslehrer Korbinian Aigner (1885–1966) von der Kanzel und am Katheder seiner Kirchengemeinde und seinen Schülern als Denkanstoß mit auf den Weg gab, vergleichsweise "unspektakulär" aus. Zu seiner Verhaftung, Verurteilung und letztlich zur Deportation ins KZ Dachau führten sie dennoch. Was einmal mehr aufzeigt, wie mächtig das Wort sein kann und wie wichtig ein demokratisches Gut wie die Meinungsfreiheit ist. In seinem neuen Film beleuchtet der Regisseur Walter Steffen das Leben Aigners nun ausgiebig.

Stilmix mit wichtiger Botschaft

Initiiert wurde diese Dokumentation durch den Historiker Gerd Holzheimer, der ein Freund des Regisseurs ist und dem fertigen Film als eine Art Erzähler bzw. Verbindungsglied unterschiedlicher Teile dient. Denn Walter Steffen macht weitaus mehr, als nur das Leben und Wirken Korbinian Aigners nachzuzeichnen. In einem Regie-Statement stellt Steffen klar, wie viel Bedeutung er – gerade in Zeiten eines wiedererstarkenden Nationalismus, Rechtsradikalismus, Rassismus und Antisemitismus – einer Erinnerungskultur beimisst, die mehr leistet, als nur in Ritualen zu erstarren. Er fordert, dass alle demokratischen Kräfte aktiv werden und Haltung zeigen müssten – was er mit seinem Film selbst tut.

Neben Szenen aus dem Leben Korbinian Aigners, die mal nachgestellt sind mit Karl Knaup in der Rolle des Pfarrers, mal animiert sind und mal auf Archivmaterial und Zeitzeugenberichte zurückgreifen, interviewt Steffen weitere Opfer des Nationalsozialismus und deren Nachkommen und begleitet Schülerinnen und Schüler eines deutsch-israelischen Austauschprogramms bei ihrer Erinnerungsarbeit. Am Ende steht ein wichtiger, aber auch sehr stilpluralistischer Film, der sich stets ein bisschen mehr wie viele kleine verschiedene Filme und weniger wie ein einheitlicher Film ausnimmt.

Fazit: "Ein stummer Hund will ich nicht sein!" beleuchtet das Leben des katholischen Priesters und Pomologen Korbian Aigner (1885–1966) und stellt dessen Widerstand gegen den Nationalsozialismus in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang. Ein wichtiger, was seine Form anbelangt, aber auch sehr durchmischter Dokumentarfilm.




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Besetzung & Crew von "Ein stummer Hund will ich nicht sein!"

Land: Deutschland
Jahr: 2025
Genre: Dokumentation
FSK: 12
Kinostart: 24.04.2025
Regie: Walter Steffen
Darsteller: Karl Knaup, Gerd Holzheimer, Nick Hope
Kamera: Steffen Mühlstein
Verleih: Konzept + Dialog. Medienproduktion

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