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Riff Raff - Verbrechen ist Familiensache (2025)
Riff Raff
US-Gangsterkomödie über eine Familie, die von ihrer Vergangenheit eingeholt wird.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Für den anstehenden Jahreswechsel lassen es Vincent (Ed Harris) und seine Ehefrau Sandy (Gabrielle Union) ruhig angehen. Gemeinsam mit DJ (Miles J. Harvey), Sandys Sohn aus erster Ehe, der bald aufs College gehen wird, wollen sie Silvester in ihrem abgelegenen Ferienhaus in Maine feiern. Doch selbst der Frömmste kann nicht in Frieden leben, wenn es der leidigen Familie nicht gefällt.
Mitten in der Nacht hämmert Rocco (Lewis Pullman), Vincents Sohn aus erster Ehe, an die Tür. Der hat nicht nur seine hochschwangere Freundin Marina (Emanuela Postacchini) im Schlepptau, sondern auch seine ausgeknockte Mutter, Vicents erste Ehefrau Ruth (Jennifer Coolidge), im Gepäck. Schlimmer noch: Der Mafiaboss Leftie (Bill Murray), dessen Finger allzu locker am Abzug sitzt, und sein Handlanger Lonnie (Pete Davidson) sind Rocco dicht auf den Fersen.
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Filmkritik
"Riff Raff": Eine schrecklich nette Familie
Der Regisseur dieses Films hat eine abwechslungsreiche Karriere hingelegt. Bevor Orlandito "Dito" Montiel ins Filmgeschäft einstieg, war er in der Musikbranche tätig. In den 1980ern mischte der 1965 geborene Sohn eines nicaraguanischen Schreibmaschinenmechanikers als Sänger der Bands Major Conflict und Gutterboy die New Yorker Hardcore-Punk-Szene auf. Zum Film kam er über den Umweg der Literatur. Im Jahr 2003 veröffentlichte Montiel seinen autobiografischen Debütroman "A Guide to Recognizing Your Saints" und formte im Anschluss daran daraus ein Drehbuch, das er drei Jahre später schließlich selbst verfilmte. Während Montiels Regiedebüt in den USA den gleichen Namen wie die Romanvorlage trägt, ist das mit Robert Downey Jr., Rosario Dawson, Shia LeBeouf und Channing Tatum prominent besetzte Drama hierzulande als "Kids – In den Straßen New Yorks" bekannt.
Dramatisch und hart ging es auch in Montiels nächsten Filmen zu, zu denen das Actiondrama "Fighting" (2009), das Heist-Movie "Empire State" (2013) und der Kriegsfilm "Man Down" (2015) zählen. Erstmals ins komische Fach wechselte Montiel mit "The Clapper" (2017), der wie schon sein Debütfilm auf einem eigenen Roman beruht. Wenn Montiel mit "Riff Raff" nun eine schwarzhumorige Gangsterkomödie vorlegt, dann scheint das nur folgerichtig.
Große Klappe, nichts dahinter?
So sieht es auch der Regisseur selbst, der um große Worte nicht verlegen ist: "Da Stoffe über besondere Charaktere, zerrüttete Familien und toxische Männlichkeit die Wurzeln meiner gesamten Arbeit sind, war diese Geschichte wie für mich geschaffen", stellt er über die Vorlage, ein Theaterstück von John Pollono, fest. Auch den Vergleich zu Regiegiganten, der sich seit den 1990er-Jahren bei jeder US-Gangsterkomödie stets aufs Neue aufdrängt, scheut Montiel nicht. Der Film sei für ihn die "perfekte Chance, den derben Spaß und die Begeisterung von Filmen wie 'Goodfellas', 'No Country for Old Men' und 'Reservoir Dogs' mit ihrer charakteristisch 'unerwarteten', spontanen Gewalt mit der cineastischen Bedeutsamkeit von 'Blue Velvet' und 'A History of Violence' zu verbinden", sagt Montiel.
Ganz schön großspurig! Unter Martin Scorsese, den Coen-Brüdern und Quentin Tarantino macht es Montiel also nicht. Immerhin hat er beim Sundance Film Festival mit seinem Debütfilm einen Preis gewonnen, während Tarantino dort 14 Jahre zuvor mit "Reservoir Dogs" (1992) leer ausging. Ein wenig lynchsche und cronenbergsche Tiefe darf es freilich auch noch sein. Es dürfte allerdings auch niemanden verwundern, dass Montiel diese selbst aufgelegte Latte krachend reißt. Legt man anders als er jedoch ein niedrigeres Maß an, dann kann man durchaus ein diebisches Vergnügen mit der dysfunktionalen Patchworkfamilie in "Riff Raff" haben.
Altbekanntes gut kombiniert und variiert
Die vom Vorlagengeber John Pollono eigenhändig zum Drehbuch umgeformte Story ist zwar weder neu noch sonderlich originell und ein besserer Autor als Pollono hätte sie in absurdere Höhen getrieben (dass eine der Figuren hochschwanger ist, wird beispielsweise als Handlungselement vollkommen verschenkt). Die Kombination und Variation altbekannter Versatzstücke kann sich aber ebenso sehen lassen wie der illustre Cast. Es macht einfach Spaß, Ed Harris, Gabrielle Union und Jennifer Coolidge in ihrem Element zu sehen. Bill Murray als lethargisch-zerknirschter Killer und Pete Davidson als sein begriffsstutziger Handlanger sind das Sahnehäubchen obendrauf; auf einen Film, der von den Klassikern, mit denen er sich messen möchte, zwar weit entfernt, aber trotzdem gut genug ist, um eineinhalb Stunden lang zu unterhalten.
Fazit: "Riff Raff", der neue Film von Regisseur Dito Montiel, ist zwar lange nicht so gut wie die Klassiker, die er gern sein möchte, aber gut genug, um eineinhalb Stunden lang zu unterhalten. Was dem Drehbuch fehlt, macht das spielfreudige Ensemble um Ed Harris, Gabrielle Union, Jennifer Coolidge und Bill Murray allemal wett.
Der Regisseur dieses Films hat eine abwechslungsreiche Karriere hingelegt. Bevor Orlandito "Dito" Montiel ins Filmgeschäft einstieg, war er in der Musikbranche tätig. In den 1980ern mischte der 1965 geborene Sohn eines nicaraguanischen Schreibmaschinenmechanikers als Sänger der Bands Major Conflict und Gutterboy die New Yorker Hardcore-Punk-Szene auf. Zum Film kam er über den Umweg der Literatur. Im Jahr 2003 veröffentlichte Montiel seinen autobiografischen Debütroman "A Guide to Recognizing Your Saints" und formte im Anschluss daran daraus ein Drehbuch, das er drei Jahre später schließlich selbst verfilmte. Während Montiels Regiedebüt in den USA den gleichen Namen wie die Romanvorlage trägt, ist das mit Robert Downey Jr., Rosario Dawson, Shia LeBeouf und Channing Tatum prominent besetzte Drama hierzulande als "Kids – In den Straßen New Yorks" bekannt.
Dramatisch und hart ging es auch in Montiels nächsten Filmen zu, zu denen das Actiondrama "Fighting" (2009), das Heist-Movie "Empire State" (2013) und der Kriegsfilm "Man Down" (2015) zählen. Erstmals ins komische Fach wechselte Montiel mit "The Clapper" (2017), der wie schon sein Debütfilm auf einem eigenen Roman beruht. Wenn Montiel mit "Riff Raff" nun eine schwarzhumorige Gangsterkomödie vorlegt, dann scheint das nur folgerichtig.
Große Klappe, nichts dahinter?
So sieht es auch der Regisseur selbst, der um große Worte nicht verlegen ist: "Da Stoffe über besondere Charaktere, zerrüttete Familien und toxische Männlichkeit die Wurzeln meiner gesamten Arbeit sind, war diese Geschichte wie für mich geschaffen", stellt er über die Vorlage, ein Theaterstück von John Pollono, fest. Auch den Vergleich zu Regiegiganten, der sich seit den 1990er-Jahren bei jeder US-Gangsterkomödie stets aufs Neue aufdrängt, scheut Montiel nicht. Der Film sei für ihn die "perfekte Chance, den derben Spaß und die Begeisterung von Filmen wie 'Goodfellas', 'No Country for Old Men' und 'Reservoir Dogs' mit ihrer charakteristisch 'unerwarteten', spontanen Gewalt mit der cineastischen Bedeutsamkeit von 'Blue Velvet' und 'A History of Violence' zu verbinden", sagt Montiel.
Ganz schön großspurig! Unter Martin Scorsese, den Coen-Brüdern und Quentin Tarantino macht es Montiel also nicht. Immerhin hat er beim Sundance Film Festival mit seinem Debütfilm einen Preis gewonnen, während Tarantino dort 14 Jahre zuvor mit "Reservoir Dogs" (1992) leer ausging. Ein wenig lynchsche und cronenbergsche Tiefe darf es freilich auch noch sein. Es dürfte allerdings auch niemanden verwundern, dass Montiel diese selbst aufgelegte Latte krachend reißt. Legt man anders als er jedoch ein niedrigeres Maß an, dann kann man durchaus ein diebisches Vergnügen mit der dysfunktionalen Patchworkfamilie in "Riff Raff" haben.
Altbekanntes gut kombiniert und variiert
Die vom Vorlagengeber John Pollono eigenhändig zum Drehbuch umgeformte Story ist zwar weder neu noch sonderlich originell und ein besserer Autor als Pollono hätte sie in absurdere Höhen getrieben (dass eine der Figuren hochschwanger ist, wird beispielsweise als Handlungselement vollkommen verschenkt). Die Kombination und Variation altbekannter Versatzstücke kann sich aber ebenso sehen lassen wie der illustre Cast. Es macht einfach Spaß, Ed Harris, Gabrielle Union und Jennifer Coolidge in ihrem Element zu sehen. Bill Murray als lethargisch-zerknirschter Killer und Pete Davidson als sein begriffsstutziger Handlanger sind das Sahnehäubchen obendrauf; auf einen Film, der von den Klassikern, mit denen er sich messen möchte, zwar weit entfernt, aber trotzdem gut genug ist, um eineinhalb Stunden lang zu unterhalten.
Fazit: "Riff Raff", der neue Film von Regisseur Dito Montiel, ist zwar lange nicht so gut wie die Klassiker, die er gern sein möchte, aber gut genug, um eineinhalb Stunden lang zu unterhalten. Was dem Drehbuch fehlt, macht das spielfreudige Ensemble um Ed Harris, Gabrielle Union, Jennifer Coolidge und Bill Murray allemal wett.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Riff Raff - Verbrechen ist Familiensache"
Land: USAJahr: 2025
Genre: Komödie, Krimi
Originaltitel: Riff Raff
Länge: 103 Minuten
Kinostart: 27.03.2025
Regie: Dito Montiel
Darsteller: Jennifer Coolidge als Ruth, Ed Harris als Vincent, Gabrielle Union als Sandy, Miles J. Harvey als DJ, Emanuela Postacchini als Marina
Kamera: Xavier Pérez Grobet
Verleih: Splendid Film