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Auf Umwegen (2025)

Dokumentarfilm über eine Familie auf Weltreise.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.9 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 7 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Salima Oudefel und Timo Götz haben Großes vor. Mit ihren zwei Töchtern Emilia und Elina wollen sie auf dem Landweg nach Indien reisen und von dort über Nepal und einmal mehr über den Landweg zurück nach Deutschland kehren. Ohne festen Plan in der Tasche sind sie unterwegs auf Mitfahrgelegenheiten und die Gastfreundschaft Fremder angewiesen. Schnell kommt alles anders: Ländergrenzen können nicht passiert, Umwegen müssen eingeschlagen werden. Als Salima während der Reise von ihrer Schwangerschaft erfährt, muss das Paar entscheiden, ob es weiterreisen und wo es das neue Familienmitglied, die kleine Enya, zur Welt bringen will. Doch damit fangen die Probleme erst an.

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"Auf Umwegen": Wieder unterwegs

Das Positive vorweg: Den enormen Aufwand, der für diesen Film betrieben wurde, sieht man ihm an. Allein schon die Reise, sie Salima Oudefel und Timo Götz mit ihrer Familie unternommen haben, ist eine Mammutaufgabe. Die gesamte Wegstrecke auf eigene Faust mit der Kamera festzuhalten, das zusammengetragenen Filmmaterial zu sichten und eigenhändig zu einem knapp zweistündigen Dokumentarfilm zusammenzuschneiden, kommt wiederum einer Sisyphosarbeit gleich. Was dem Paar umso höher anzurechnen ist, als es sich bei ihnen nicht um Filmprofis handelt. Womit wir beim Negativen angelangt wären.

Dokumentarische Reisefilme wie "Auf Umwegen" haben in der Regel mehrere Probleme: Zu sehr auf die Reisenden fixiert, kommen die unterwegs am Wegesrand Getroffenen oft zu kurz. Dementsprechend schwankt der Mehrwert fürs Kinopublikum zwischen netten Impressionen und unnötiger Nabelschau. Je nach Qualität der Filmbilder, der Montage, der Musik und der Dramaturgie schwankt auch das Filmerlebnis gewaltig. Und weil viele der Filme einander auffällig ähneln, kommt erschwerend hinzu, dass sich im Kinosaal schnell langweilt, wer mehr als einen dieser Reisefilm gesehen hat. Leider kommt bei "Auf Umwegen" all das zusammen.

Viele Begegnungen, wenig Tiefe

Vielleicht muss man den Vorgängerfilm "Auf dem Weg – Wenn Begegnungen verändern" (2021) über eine Reise durch Südostasien gesehen haben, um "Auf Umwegen" zu verstehen. Eine Antwort auf die Frage, warum das Paar mit seinen Kindern unterwegs ist, gibt ihr neuer Film jedenfalls ebenso wenig wie auf die Frage, wie sich die Familie die Reise finanziert oder warum sie den Film überhaupt dreht. Die bedingungslose Gastfreundschaft der unterwegs Getroffenen mag viele westliche Kinozuschauer begeistern. Leider kommt aber auch dieser Film dabei nie über Tischgespräche hinaus. Während das Paar mit seinen Kindern zum Teil Monate bei anderen Familien wohnt, hat man als Kinopublikum nie das Gefühl, diese Familien kennenzulernen. Statt tiefer Einblicke in die Leben und vor allem in das Denken dieser Menschen liefert auch "Auf Umwegen" nur oberflächliche Momentaufnahmen.

Schlimmer noch: Selbst in die eigenen Köpfe lassen sich Oudefel und Götz nie richtig blicken. Ihre Emotionen bleiben selbst in extrem angespannten Situation stets mehr aus dem filmischen Off behauptet, als im Filmbild festgehalten. Eklatant tritt diese Diskrepanz zutage, als die Familie ein Dreivierteljahr in Indien festhängt, weil die zuständige Behörde keine Ausreisegenehmigung erstattet. Was in jedem anderen Film der dramaturgische Höhepunkt gewesen wäre, verpufft in diesem Film beinahe, weil die Regie dafür keine passenden Bilder findet. Und auch sonst hat "Auf Umwegen" ein Qualitätsproblem. Viele der unterwegs gemachten Aufnahmen sehen zwar gut aus, drängen aber auch nie auf die große Leinwand. Die Tonmischung könnte besser sein, die Musik klingt wie aus der Gute-Laune-Singer-Songwriter-Konserve. Und die aus dem Off gegebenen, von Götz und Oudefel abwechselnd vorgetragenen Kommentare oszillierend zwischen poetischen Erkenntnissen und Kalenderspruchkitsch. Bei einer Laufzeit von 128 Minuten wird all das schnell ermüdend.

Fazit: Auf "Auf dem Weg" folgt "Auf Umwegen", in dem die Familie von Salima Oudefel und Timo Götz ein weiteres Mal ihre Reiseerlebnisse auf Film gebannt hat. Wer mehr als einen dieser seit Jahren boomenden Filme aus dem Dokumentarbereich gesehen hat, wird allerdings auch in "Auf Umwegen" kaum Neues entdecken.




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Zum Video: Auf Umwegen

Besetzung & Crew von "Auf Umwegen"

Land: Deutschland
Jahr: 2025
Genre: Dokumentarspiel
Länge: 128 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 27.02.2025
Regie: Timo Götz, Salima Oudefel
Verleih: Camino

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