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Kai aus der Kiste (1988)

Der für das DDR-Fernsehen produzierte Abenteuerfilm für Kinder aus dem Jahr 1988 spielt im Berlin der 1920er Jahre und kommt erst jetzt bundesweit in die Kinos.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
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Kai (Christoph Zeller) lebt mit der Mutter (Brigitte Möring), dem großem Bruder (Torsten Michaelis) und der kleinen Schwester (Mandy Bayer) in Berlin. In diesem Jahr 1923 ist das Geld jeden Tag weniger wert. Im noblen Hotel Imperial steigt der amerikanische Unternehmer Mac Allan (Jürgen Watzke) ab, der seine Kaugummisorten Bong und Bäng bekannt machen will. Kai lässt sich in einer Holzkiste ins Hotelzimmer Mac Allans schmuggeln und bietet an, die Reklame zu übernehmen.

Der großspurige Kapitalist Mac Allan will Kai erst einmal testen: Wenn es ihm gelingt, die Schwarze Hand, das Symbol seiner Bande, in kürzester Zeit zum Stadtgespräch zu machen, bekommt er 100 Dollar. Am Geldsegen, der umgerechnet in deutsche Währung Millionen einbringt, will jeder Junge teilhaben und so wird die Probe erfolgreich gemeistert. Nun lässt Mac Allan den Werbefachmann Kubalski (Klaus-Dieter Klebsch) gegen Kai antreten. Wer die Kaugummis engagierter bewirbt, wird der "Reklamekönig“ und diesem winkt, wie Kai glaubt, eine tolle Karriere.

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"Kai aus der Kiste“: Ein Spaß aus DEFA-Zeiten

Dieser Abenteuerfilm für Kinder hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Er wurde von der DEFA 1988 für das DDR-Fernsehen produziert und dort auch Anfang 1989 ausgestrahlt. Sein Regisseur und Drehbuchautor ist kein Geringerer als Günter Meyer, von dem beliebte Kinderfilme wie die "Spuk“-Reihe ("Spuk unterm Riesenrad“ von 1979 und weitere) und "Sherlock Holmes und die sieben Zwerge“ stammen. "Kai aus der Kiste“ basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Wolf Durian aus dem Jahr 1926 und erweist sich als erfrischend retro.

Kinderalltag im Berlin von 1923

Mit viel Zeitkolorit vertieft sich die Inszenierung in den Kinderalltag im Berlin von 1923. Freche Jungs wie Kai tragen Schiebermützen, pfeifen auf der Straße, um sich zu versammeln, laufen schimpfenden Hausmeister*innen und Passant*innen davon. Es herrscht Armut, auch in Kais Familie. Die kleine Schwester Erika träumt nachts, dass ihr Wunsch nach einer eigenen Puppe in Erfüllung geht. Der hervorragend gespielte Kai ist ein mutiger Tausendsassa und nie um eine pfiffige Idee verlegen. So zögert er nicht, beim reichen Amerikaner Mac Allan persönlich um einen Job vorzusprechen.

Erfrischend inszeniert

Meyers Film weicht als DDR-Produktion insofern von der Buchvorlage ab, als er Kai letztlich seine Verwirklichung des amerikanischen Aufstiegstraums verweigert. Aber auch die Uminterpretation, wonach Mac Allan ganz schön hinterlistig und berechnend ist, wirkt durchaus schlüssig. So leicht stieg man dann doch nicht aus der Mietskaserne in die mondäne Welt der Hotel-Imperial-Gäste auf, die von Pagen in roten Anzügen umschwirrt wurden.

Der frisch und fröhlich unterhaltende Film sprüht nur so vor witzigen Einfällen. Schon die Einführung mit den beiden Dokumentarfilmern – Günter Meyer war auch in jenem Genre zuhause – zeugt davon. Der eine spricht in die Kamera, obwohl der Tonfilm, wie ihn eine Texttafel erinnert, erst drei Jahre später erfunden wurde. "So lange können wir nicht warten!“, erwidert der Mann unbekümmert.

Flotte Lieder im Musicalstil

Zur Retro-Atmosphäre passen etliche Slapstickeinlagen, die auch etwas bühnenhaft oder albern wirken können, sowie die meist sehr flotten Musical-Nummern. Unvermittelt überraschen einzelne Personen oder Gruppen mit Gesang und Tanz – "Zickezacke Hühnerkacke“ singt ein Kinderchor, zwei ulkige Kripo-Männer tragen Verse wie "Ob Sonnenschein, ob Mitternacht, das Auge des Gesetzes wacht“ vor. Günter Meyers reizvoller Film kontrastiert auf angenehme Weise mit den oftmals aufgeplusterten neuen deutschen Produktionen im Kinderfilmgenre. Es hat sich gelohnt, ihn aus dem Archiv zu holen.

Fazit: Zum ersten Mal wird der 1988 in der DDR entstandene Kinderfilm des Regisseurs Günter Meyer bundesweit in den Kinos gezeigt. Die Abenteuergeschichte nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Wolf Durian ist im von wirtschaftlicher Not gezeichneten Berlin der 1920er angesiedelt. Ein reicher Amerikaner beauftragt den pfiffigen Titelcharakter und seine Lausbubenbande, eine Kaugummimarke zu bewerben. Mit seinem Zeitkolorit, den fröhlichen Gesangsnummern und der sympathischen Retro-Atmosphäre wirkt der Film erstaunlich frisch und kaum gealtert.











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Besetzung & Crew von "Kai aus der Kiste"

Land: DDR
Jahr: 1988
Genre: Komödie
Länge: 93 Minuten
Kinostart: 27.02.2025
Regie: Günter Meyer
Darsteller: Christoph Zeller, Jürgen Watzke, Klaus-Dieter Klebsch, Kirsten Block, Brigitte Möhring
Kamera: Wolfgang Braumann
Verleih: Der Filmverleih GmbH

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