
© Rise and Shine Cinema
The Last Expedition – Was geschah mit Wanda Rutkiewicz? (2025)
Dokumentarfilm über die 1992 am Kangchendzönga verschollene Bergsteigerin Wanda Rutkiewicz.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die polnische Alpinistin Wanda Rutkiewicz hat mit ihren Himalaya-Besteigungen unsterblichen Ruhm erworben. 1978 stand sie als erste Europäerin auf dem Mount Everest, 1986 als erste Frau auf dem K2. Anfang der 1990er Jahre widmete sie sich ihrem Projekt "Karawane der Träume“, der Besteigung der ihr noch fehlenden Achttausender in dichter zeitlicher Folge. Am 12. Mai 1992 kehrte sie vom Anstieg auf den 8586 Meter hohen Kangchendzönga in Nepal nicht zurück. Sie gilt als verstorben, ihr Leichnam aber wurde nie gefunden.
Die polnische Dokumentarfilmerin und Bergsteigerin Eliza Kubarska begibt sich auf Spurensuche in den Himalaya und in die Biografie dieser legendären, 1943 geborenen Alpinistin. Dabei spielt sie gedanklich auch Vorstellungen durch, wonach Rutkiewicz untergetaucht sein könnte, um in der Abgeschiedenheit eines Klosters irgendwo im Himalaya weiterzuleben.
Bildergalerie zum Film "The Last Expedition – Was geschah mit Wanda Rutkiewicz?"
Hier streamen
Filmkritik
"The Last Expedition“: Der Geist der Alpinistin
In diesem Dokumentarfilm von Eliza Kubarska kommt auch Reinhold Messner zu Wort. Er sagt, dass die 1992 verschollene Bergsteigerin Wanda Rutkiewicz im Westen hoch angesehen gewesen sei, in Polen hätten ihr jedoch männliche Kollegen die Rolle einer Leitfigur streitig machen wollen. "The Last Expedition“ nähert sich dem Geist dieser Bergpionierin an, die acht Achttausender bestiegen hatte und die restlichen auch schaffen wollte.
Hinauf ins mythische Königreich
Kubarska begibt sich auf Spurensuche nach Nepal. Sie spricht mit Einheimischen, die sie kannten, mit Weggefährten und Konkurrenten, mit ihrer Schwester und ihrer ehemaligen Managerin. Mit Buddhisten und Buddhistinnen, die in Klöstern leben, sinniert sie über die Möglichkeit, dass Rutkiewicz selbst in ein Kloster gegangen sei oder gar das mythische Königreich Shambala im Inneren des Kangchendzönga gefunden habe. Wanda Rutkiewicz hatte selbst davon gesprochen, vielleicht einmal in ein Kloster zu gehen. Dabei ist das kurze Statement, das der Bergsteiger Carlos Carsolio abgibt, recht eindeutig. Er sah sie als letzter Mensch lebend am Kangchendzönga, sie wollte sich in einer Schneehöhle in über 8000 Metern Höhe ausruhen und später zum Gipfel hochgehen, statt mit ihm in der eisigen Nacht abzusteigen.
Eine geheimnisvolle Frau
Kubarska kann auf viel Archivmaterial zurückgreifen. Wanda Rutkiewicz ist in Camps im Himalaya, auf verschneiten Hängen, daheim in Fernsehinterviews zu sehen. Sie zeigte sich als freundliche, unkomplizierte, unternehmungslustige Bergsteigerin. Wenn die Rivalität mit männlichen Kollegen zur Sprache kam, schien sie stets darauf bedacht, niemanden anzuklagen. Kubarska folgt diesem Prinzip und bleibt sehr vage, wenn es um konkrete Ereignisse und Situationen geht. Das mag enttäuschend wirken, befördert aber auch den Nimbus einer Einzelgängerin, die sich von niemandem ausbremsen ließ.
Neidische Männer
So bestieg Wanda Rutkiewicz 1991 im Alleingang die 8091 Meter hohe Annapurna. Zurück im Basislager erntete sie keine Glückwünsche der männlichen Expeditionsteilnehmer, sondern offene Zweifel, ob sie den Gipfel erreicht habe. Eine Ermittlung des Bergsteigerverbands bestätigte ihre Version, aber Kubarska holt zwei Bergsteiger vor die Kamera, die ihre damaligen Zweifel immer noch nicht recht ablegen wollen. Das Publikum bekommt einen guten Eindruck, wie belastend es für Wanda Rutkiewicz gewesen sein muss, die Missgunst eines Milieus zu erfahren, in dem sich viele Männer lieber selbst als Leitfiguren sehen wollten.
Fazit: Die Dokumentarfilmerin Eliza Kubarska würdigt die 1992 im Himalaya verschollene polnische Bergsteigerin Wanda Rutkiewicz. In ihrem spannenden Porträt stützt sie sich auch auf reiches Archivmaterial mit filmischen Aufnahmen der Alpinistin, die als erste Europäerin den Everest und als erste Frau den K2 bezwang. Sie belässt ihr aber ihre geheimnisvolle Aura und erörtert spielerisch Fantasien, wonach Rutkiewicz, die den Neid männlicher Bergsteigerkollegen zu spüren bekam, in einem buddhistischen Kloster weiterlebt.
In diesem Dokumentarfilm von Eliza Kubarska kommt auch Reinhold Messner zu Wort. Er sagt, dass die 1992 verschollene Bergsteigerin Wanda Rutkiewicz im Westen hoch angesehen gewesen sei, in Polen hätten ihr jedoch männliche Kollegen die Rolle einer Leitfigur streitig machen wollen. "The Last Expedition“ nähert sich dem Geist dieser Bergpionierin an, die acht Achttausender bestiegen hatte und die restlichen auch schaffen wollte.
Hinauf ins mythische Königreich
Kubarska begibt sich auf Spurensuche nach Nepal. Sie spricht mit Einheimischen, die sie kannten, mit Weggefährten und Konkurrenten, mit ihrer Schwester und ihrer ehemaligen Managerin. Mit Buddhisten und Buddhistinnen, die in Klöstern leben, sinniert sie über die Möglichkeit, dass Rutkiewicz selbst in ein Kloster gegangen sei oder gar das mythische Königreich Shambala im Inneren des Kangchendzönga gefunden habe. Wanda Rutkiewicz hatte selbst davon gesprochen, vielleicht einmal in ein Kloster zu gehen. Dabei ist das kurze Statement, das der Bergsteiger Carlos Carsolio abgibt, recht eindeutig. Er sah sie als letzter Mensch lebend am Kangchendzönga, sie wollte sich in einer Schneehöhle in über 8000 Metern Höhe ausruhen und später zum Gipfel hochgehen, statt mit ihm in der eisigen Nacht abzusteigen.
Eine geheimnisvolle Frau
Kubarska kann auf viel Archivmaterial zurückgreifen. Wanda Rutkiewicz ist in Camps im Himalaya, auf verschneiten Hängen, daheim in Fernsehinterviews zu sehen. Sie zeigte sich als freundliche, unkomplizierte, unternehmungslustige Bergsteigerin. Wenn die Rivalität mit männlichen Kollegen zur Sprache kam, schien sie stets darauf bedacht, niemanden anzuklagen. Kubarska folgt diesem Prinzip und bleibt sehr vage, wenn es um konkrete Ereignisse und Situationen geht. Das mag enttäuschend wirken, befördert aber auch den Nimbus einer Einzelgängerin, die sich von niemandem ausbremsen ließ.
Neidische Männer
So bestieg Wanda Rutkiewicz 1991 im Alleingang die 8091 Meter hohe Annapurna. Zurück im Basislager erntete sie keine Glückwünsche der männlichen Expeditionsteilnehmer, sondern offene Zweifel, ob sie den Gipfel erreicht habe. Eine Ermittlung des Bergsteigerverbands bestätigte ihre Version, aber Kubarska holt zwei Bergsteiger vor die Kamera, die ihre damaligen Zweifel immer noch nicht recht ablegen wollen. Das Publikum bekommt einen guten Eindruck, wie belastend es für Wanda Rutkiewicz gewesen sein muss, die Missgunst eines Milieus zu erfahren, in dem sich viele Männer lieber selbst als Leitfiguren sehen wollten.
Fazit: Die Dokumentarfilmerin Eliza Kubarska würdigt die 1992 im Himalaya verschollene polnische Bergsteigerin Wanda Rutkiewicz. In ihrem spannenden Porträt stützt sie sich auch auf reiches Archivmaterial mit filmischen Aufnahmen der Alpinistin, die als erste Europäerin den Everest und als erste Frau den K2 bezwang. Sie belässt ihr aber ihre geheimnisvolle Aura und erörtert spielerisch Fantasien, wonach Rutkiewicz, die den Neid männlicher Bergsteigerkollegen zu spüren bekam, in einem buddhistischen Kloster weiterlebt.
Bianka Piringer
TrailerAlle "The Last Expedition – Was geschah mit Wanda Rutkiewicz?"-Trailer anzeigen

Besetzung & Crew von "The Last Expedition – Was geschah mit Wanda Rutkiewicz?"
Land: Polen, SchweizJahr: 2025
Genre: Dokumentation
Länge: 86 Minuten
Kinostart: 30.01.2025
Regie: Eliza Kubarska
Darsteller: Reinhold Messner, Wanda Rutkiewicz, Krzysztof Wielicki
Kamera: Piotr Rosolowski, Marcin Sauter, Malgorzata Szylak
Verleih: Rise and Shine Cinema