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Flow (2024)
Oscarprämierter Animationsfilm über eine Katze auf der Flucht.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In einer Welt, die nicht von Menschen, dafür von überlebensgroßen Katzenskulpturen bevölkert ist, wird eine Katze von einer verheerenden Flut überrascht. Auf der Flucht vor dem steigenden Wasserspiegel findet sie auf einem Segelboot Zuflucht, in dem bereits ein von all dem scheinbar unbeirrtes Wasserschwein Platz genommen hat. Nach und nach gesellen sich ein Golden Retriever, ein Lemur und ein Sekretärsvogel hinzu. Gemeinsam lernen sie, das Boot durch die überflutete, mystisch anmutende Landschaft zu steuern. Um die Herausforderungen, vor die sie unterwegs gestellt werden, zu meistern, müssen die eigenwilligen Tiere zusammenarbeiten.
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Filmkritik
"Flow": Alles im Fluss
Die Siegesserie hält an. Nach einem Europäischen Filmpreis und einem Golden Globe hat "Flow", der neue Film des lettischen Regisseurs Gints Zilbalodis, jetzt auch noch den begehrtesten Filmpreis der Welt gewonnen. In der Kategorie des Besten Animationsfilms stach er bei der 97. Oscarverleihung namhafte Konkurrenz wie "Wallace & Gromit: Vergeltung mit Flügeln", "Der wilde Roboter" und "Alles steht Kopf 2" aus. Darüber hinaus gelang ihm das kleine Kunststück, auch in der Kategorie des Besten internationalen Films nominiert worden zu sein. Hier ging der Oscar jedoch an das brasilianische Drama "Für immer hier".
Ein beispielloser Erfolg ist die lettisch-französisch-belgische Koproduktion aber auch mit "nur" einem Goldjungen. Zilbalodis' Animationsabenteuer beweist, dass sich Qualität am Ende durchsetzt. Denn so viel Spaß das Wiedersehen mit den zwei Knetfiguren Wallace und Gromit auch macht und so herausragend "Der wilde Roboter" animiert und erzählt ist, "Flow" ist eine Spur besser, vor allem aber weitaus wagemutiger als die gesamte Konkurrenz.
Stilles Abenteuer mit Sogwirkung
Schon in seinem ersten abendfüllenden Animationsfilm "Away – Vom Finden des Glücks" (2019) verzichtete Gints Zilbalodis komplett auf Dialoge. In "Flow", der auf seinem Kurzfilm "Aqua" (2012) basiert, geht er nun noch einen Schritt weiter, indem er die Handlung aus der Perspektive einer Katze erzählt. Menschen spielen darin keine Rolle, sind lediglich in den Überresten einer vermutlich untergegangenen Zivilisation präsent. Der Verzicht auf Sprache macht den Film universell verständlich. In Hollywood wäre er trotzdem nur schwer vorstellbar, macht es die Sprachlosigkeit doch auch unmöglich, dem Publikum Dinge zu erklären. Die Geworfenheit in Zilbalodis' Animationskosmos ist aber gerade eine der großen Stärken dieses Films. Das Publikum muss sich darauf einlassen, in die Geschichte einzutauchen – und wird umgehend vom Fluss der Bilder mitgerissen.
Wie schon in "Away" nehmen die Kamerabewegungen eine zentrale Rolle für das Gelingen des Films ein. Nicht nur halten sie den Erzählfluss am Leben, sie nehmen das Kinopublikum auch an der Hand und sorgen dafür, dass es sich in dieser gleichermaßen vertraut und doch mysteriös anmutenden Welt vollkommen verliert. Selten war ein Film so immersiv wie dieses magische Animationsabenteuer. Obwohl die Figuren permanent in Bewegung sind und die Handlung dadurch eine ungeheure Sogwirkung entwickelt, sind viele der Bilder kontemplativ, ja geradezu meditativ. Ist das Gezeigte echt? Ist es ein Traum? Ist es eine Meditation über das Leben? Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch anmutet, geht wunderbar zusammen. Und passt zur Geschichte, denn auch in dieser müssen unterschiedlich geartete Charaktere lernen, an einem Strang zu ziehen. Dass all das funktioniert, ohne die Tiere zu vermenschlichen, ist ganz große Kunst.
Ein Triumph, künstlerisch wie kommerziell
"Flow" ist aber nicht nur ein künstlerischer Triumph. Für eine so überschaubare Produktion, deren Regisseur sich das Animieren über Jahre hinweg größtenteils selbst beibrachte und die nur dank kostenloser Animationssoftware zustande kam, ist auch das Einspielergebnis phänomenal. Zum Zeitpunkt des deutschen Kinostarts beliefen sich die weltweiten Einnahmen auf fast 18 Millionen US-Dollar. Allein in Frankreich strömten bislang mehr als 400.000 Zuschauer in die Kinos. Es wäre dem Film zu wünschen, dass er auch in Deutschland auf ähnliches Interesse stoßen würde.
"Flow" ist nicht nur ein würdiger Nachfolger von "Der Junge und der Reiher", der 2024 den Oscar erhielt. Sein Regisseur Gints Zilbalodis erzählt auch ganz ähnlich wie Hayao Miyazaki, den er nicht ohne Grund zu seinen Vorbildern zählt, nämlich so, dass er am Anfang seines Arbeitsprozesses nicht weiß, wohin ihn die Geschichte am Ende treiben wird. Wer einen der besten Animationsfilme der vergangenen Jahre sehen möchte, sollte sich "Flow" nicht entgehen lassen – und ihn unbedingt im Kino sehen. Denn nur auf der großen Leinwand entfaltet "Flow" all seinen Zauber.
Fazit: "Flow" von Regisseur Gints Zilbalodis ist nicht nur ein würdiger Oscarpreisträger, sondern auch einer der besten Animationsfilme der vergangenen Jahre. Wer es wagt, in die mysteriöse Geschichte einzutauchen, wird mühelos mit ihr fortgetragen, ohne zu ahnen, wohin die Handlung letzten Endes treibt. Ein wundervolles Erlebnis, währenddessen alles im Fluss ist.
Die Siegesserie hält an. Nach einem Europäischen Filmpreis und einem Golden Globe hat "Flow", der neue Film des lettischen Regisseurs Gints Zilbalodis, jetzt auch noch den begehrtesten Filmpreis der Welt gewonnen. In der Kategorie des Besten Animationsfilms stach er bei der 97. Oscarverleihung namhafte Konkurrenz wie "Wallace & Gromit: Vergeltung mit Flügeln", "Der wilde Roboter" und "Alles steht Kopf 2" aus. Darüber hinaus gelang ihm das kleine Kunststück, auch in der Kategorie des Besten internationalen Films nominiert worden zu sein. Hier ging der Oscar jedoch an das brasilianische Drama "Für immer hier".
Ein beispielloser Erfolg ist die lettisch-französisch-belgische Koproduktion aber auch mit "nur" einem Goldjungen. Zilbalodis' Animationsabenteuer beweist, dass sich Qualität am Ende durchsetzt. Denn so viel Spaß das Wiedersehen mit den zwei Knetfiguren Wallace und Gromit auch macht und so herausragend "Der wilde Roboter" animiert und erzählt ist, "Flow" ist eine Spur besser, vor allem aber weitaus wagemutiger als die gesamte Konkurrenz.
Stilles Abenteuer mit Sogwirkung
Schon in seinem ersten abendfüllenden Animationsfilm "Away – Vom Finden des Glücks" (2019) verzichtete Gints Zilbalodis komplett auf Dialoge. In "Flow", der auf seinem Kurzfilm "Aqua" (2012) basiert, geht er nun noch einen Schritt weiter, indem er die Handlung aus der Perspektive einer Katze erzählt. Menschen spielen darin keine Rolle, sind lediglich in den Überresten einer vermutlich untergegangenen Zivilisation präsent. Der Verzicht auf Sprache macht den Film universell verständlich. In Hollywood wäre er trotzdem nur schwer vorstellbar, macht es die Sprachlosigkeit doch auch unmöglich, dem Publikum Dinge zu erklären. Die Geworfenheit in Zilbalodis' Animationskosmos ist aber gerade eine der großen Stärken dieses Films. Das Publikum muss sich darauf einlassen, in die Geschichte einzutauchen – und wird umgehend vom Fluss der Bilder mitgerissen.
Wie schon in "Away" nehmen die Kamerabewegungen eine zentrale Rolle für das Gelingen des Films ein. Nicht nur halten sie den Erzählfluss am Leben, sie nehmen das Kinopublikum auch an der Hand und sorgen dafür, dass es sich in dieser gleichermaßen vertraut und doch mysteriös anmutenden Welt vollkommen verliert. Selten war ein Film so immersiv wie dieses magische Animationsabenteuer. Obwohl die Figuren permanent in Bewegung sind und die Handlung dadurch eine ungeheure Sogwirkung entwickelt, sind viele der Bilder kontemplativ, ja geradezu meditativ. Ist das Gezeigte echt? Ist es ein Traum? Ist es eine Meditation über das Leben? Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch anmutet, geht wunderbar zusammen. Und passt zur Geschichte, denn auch in dieser müssen unterschiedlich geartete Charaktere lernen, an einem Strang zu ziehen. Dass all das funktioniert, ohne die Tiere zu vermenschlichen, ist ganz große Kunst.
Ein Triumph, künstlerisch wie kommerziell
"Flow" ist aber nicht nur ein künstlerischer Triumph. Für eine so überschaubare Produktion, deren Regisseur sich das Animieren über Jahre hinweg größtenteils selbst beibrachte und die nur dank kostenloser Animationssoftware zustande kam, ist auch das Einspielergebnis phänomenal. Zum Zeitpunkt des deutschen Kinostarts beliefen sich die weltweiten Einnahmen auf fast 18 Millionen US-Dollar. Allein in Frankreich strömten bislang mehr als 400.000 Zuschauer in die Kinos. Es wäre dem Film zu wünschen, dass er auch in Deutschland auf ähnliches Interesse stoßen würde.
"Flow" ist nicht nur ein würdiger Nachfolger von "Der Junge und der Reiher", der 2024 den Oscar erhielt. Sein Regisseur Gints Zilbalodis erzählt auch ganz ähnlich wie Hayao Miyazaki, den er nicht ohne Grund zu seinen Vorbildern zählt, nämlich so, dass er am Anfang seines Arbeitsprozesses nicht weiß, wohin ihn die Geschichte am Ende treiben wird. Wer einen der besten Animationsfilme der vergangenen Jahre sehen möchte, sollte sich "Flow" nicht entgehen lassen – und ihn unbedingt im Kino sehen. Denn nur auf der großen Leinwand entfaltet "Flow" all seinen Zauber.
Fazit: "Flow" von Regisseur Gints Zilbalodis ist nicht nur ein würdiger Oscarpreisträger, sondern auch einer der besten Animationsfilme der vergangenen Jahre. Wer es wagt, in die mysteriöse Geschichte einzutauchen, wird mühelos mit ihr fortgetragen, ohne zu ahnen, wohin die Handlung letzten Endes treibt. Ein wundervolles Erlebnis, währenddessen alles im Fluss ist.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Flow"
Land: Lettland, Belgien, FrankreichJahr: 2024
Genre: Abenteuer, Animation
Länge: 84 Minuten
Kinostart: 06.03.2025
Regie: Gints Zilbalodis
Kamera: Gints Zilbalodis
Verleih: MFA Film
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