Der Vierer (2024)
In dieser in Österreich produzierten und in München spielenden Komödie lässt der Regisseur Iván Sáinz-Pardo zwei Paare einen turbulenten Abend durchleben.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 7 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die Ehe von Sophie (Julia Koschitz) und Paul (Florian David Fitz) ist in Routine erstarrt. Sie liebt ihren Job, er seine Küchengeräte. Statt miteinander leben die zwei aneinander vorbei. Doch jetzt, wo Sohn Dennis (Diyar Ilhan) zum Studieren endlich aus dem Haus ist, soll sich das ändern.
Das Paar wagt sich an einen Partnertausch. Ein Abend mit den befreundeten Lukas (Friedrich Mücke) und Mia (Lucía Barrado) soll das eingeschlafene Sexleben der Karrierefrau und des Hausmanns wachküssen. Doch dann kommt alles anders als geplant.
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Filmkritik
"Der Vierer": Münchner Bettgeschichten
Wer freizügige Komödien mit Tiefgang liebt, muss lange suchen. Denn im Kino verkommt die schönste Nebensache der Welt, humoristisch aufbereitet, allzu gern zur Sex-Klamotte oder zum Zoten-Festival auf Pennäler-Niveau. Eine Filmreihe wie "American Pie" (1999) mag eine ganze Generation Heranwachsender geprägt und darüber hinaus wichtige Aufklärungsarbeit geleistet haben, sie steht jedoch eher in der Nachfolge einer Reihe wie "Eis am Stiel" (1978) als in einer Reihe mit Komödien von Luis Buñuel, Woody Allen oder Pedro Almodóvar.
Ein erwachsenes Publikum, das sich für Bettgeschichten jenseits der Adoleszenz interessiert, schaut somit oftmals in die Röhre. "Der Vierer" von Regisseur Iván Sáinz-Pardo ist ein gelungenes Beispiel, dass es auch anders geht – und erinnert an einen anderen Film aus der jüngeren Vergangenheit.
Kammerspielartige Konstellationen
Zwei Paare in einer Wohnung, die miteinander ins Bett steigen wollen – war das nicht erst kürzlich im Kino zu sehen? Schon in der Schweizer Komödie "Die Nachbarn von oben" (2023) von Regisseurin Sabine Boss geriet eine Ehe durch das Angebot eines Partnertauschs gehörig durcheinander. Und bereits dieser Film war ein Remake eines spanischen Originals, der Komödie "Sentimental" (2022) von Regisseur, Drehbuch- und Bühnenautor Cesc Gay. Als Vorlage zu Iván Sáinz-Pardos Film diente die Komödie "Amor en polvo" (2019). Und noch etwas haben "Der Vierer" und "Die Nachbarn von oben" gemein: ihr kammerspielartiges Setting.
Das Drehbuch aus der Feder des Regisseurs Sáinz-Pardo, des Hauptdarstellers Florian David Fitz und des Co-Autors Torben Struck separiert die zwei Paare zunächst geschickt. An zwei unterschiedlichen Orten, einer Wohnung und einer Bar, gehen zwei tonal verschiedene Handlungen über die Bühne: hier eine laute Ehekrise, zerdeppertes Mobiliar inklusive, dort ein heißer Flirt samt Quickie auf dem Klo. Beließen es die drei Autoren dabei, dann wäre "Der Vierer" ein durchschnittlicher und recht vorhersehbarer Film. Wie sie die zwei voneinander getrennten Paare im nächsten Akt jedoch zusammenführen, das macht diese Komödie nicht nur ausgesprochen amüsant, sondern auch sexy und tiefgründig.
Charmant, witzig und sexy
Toll besetzt und von Fitz, Julia Koschitz, Friedrich Mücke und Lucía Barrado mit sichtlicher Spielfreude dargeboten, überzeugt "Der Vierer" durch Witz, Charme und Sex-Appeal. Eine erwachsene Komödie, an die alle, die nach vielen Beziehungsjahren selbst damit zu kämpfen haben, den Alltag abwechslungsreich zu gestalten, mühelos andocken können.
Fazit: Wer von zotigen Pennäler-Klamotten die Nase voll hat, liegt bei dieser Komödie richtig. "Der Vierer" ist charmant, witzig und sexy – und nimmt die Beziehungsprobleme von Menschen mittleren Alters zugleich ernst und süffisant auf die Schippe.
Wer freizügige Komödien mit Tiefgang liebt, muss lange suchen. Denn im Kino verkommt die schönste Nebensache der Welt, humoristisch aufbereitet, allzu gern zur Sex-Klamotte oder zum Zoten-Festival auf Pennäler-Niveau. Eine Filmreihe wie "American Pie" (1999) mag eine ganze Generation Heranwachsender geprägt und darüber hinaus wichtige Aufklärungsarbeit geleistet haben, sie steht jedoch eher in der Nachfolge einer Reihe wie "Eis am Stiel" (1978) als in einer Reihe mit Komödien von Luis Buñuel, Woody Allen oder Pedro Almodóvar.
Ein erwachsenes Publikum, das sich für Bettgeschichten jenseits der Adoleszenz interessiert, schaut somit oftmals in die Röhre. "Der Vierer" von Regisseur Iván Sáinz-Pardo ist ein gelungenes Beispiel, dass es auch anders geht – und erinnert an einen anderen Film aus der jüngeren Vergangenheit.
Kammerspielartige Konstellationen
Zwei Paare in einer Wohnung, die miteinander ins Bett steigen wollen – war das nicht erst kürzlich im Kino zu sehen? Schon in der Schweizer Komödie "Die Nachbarn von oben" (2023) von Regisseurin Sabine Boss geriet eine Ehe durch das Angebot eines Partnertauschs gehörig durcheinander. Und bereits dieser Film war ein Remake eines spanischen Originals, der Komödie "Sentimental" (2022) von Regisseur, Drehbuch- und Bühnenautor Cesc Gay. Als Vorlage zu Iván Sáinz-Pardos Film diente die Komödie "Amor en polvo" (2019). Und noch etwas haben "Der Vierer" und "Die Nachbarn von oben" gemein: ihr kammerspielartiges Setting.
Das Drehbuch aus der Feder des Regisseurs Sáinz-Pardo, des Hauptdarstellers Florian David Fitz und des Co-Autors Torben Struck separiert die zwei Paare zunächst geschickt. An zwei unterschiedlichen Orten, einer Wohnung und einer Bar, gehen zwei tonal verschiedene Handlungen über die Bühne: hier eine laute Ehekrise, zerdeppertes Mobiliar inklusive, dort ein heißer Flirt samt Quickie auf dem Klo. Beließen es die drei Autoren dabei, dann wäre "Der Vierer" ein durchschnittlicher und recht vorhersehbarer Film. Wie sie die zwei voneinander getrennten Paare im nächsten Akt jedoch zusammenführen, das macht diese Komödie nicht nur ausgesprochen amüsant, sondern auch sexy und tiefgründig.
Charmant, witzig und sexy
Toll besetzt und von Fitz, Julia Koschitz, Friedrich Mücke und Lucía Barrado mit sichtlicher Spielfreude dargeboten, überzeugt "Der Vierer" durch Witz, Charme und Sex-Appeal. Eine erwachsene Komödie, an die alle, die nach vielen Beziehungsjahren selbst damit zu kämpfen haben, den Alltag abwechslungsreich zu gestalten, mühelos andocken können.
Fazit: Wer von zotigen Pennäler-Klamotten die Nase voll hat, liegt bei dieser Komödie richtig. "Der Vierer" ist charmant, witzig und sexy – und nimmt die Beziehungsprobleme von Menschen mittleren Alters zugleich ernst und süffisant auf die Schippe.
Falk Straub
FBW-Bewertung zu "Der Vierer"Jurybegründung anzeigen
Das Gutachten folgt in Kürze.TrailerAlle "Der Vierer"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Der Vierer"
Land: ÖsterreichJahr: 2024
Genre: Komödie
Länge: 90 Minuten
Kinostart: 28.11.2024
Regie: Iván Sáinz-Pardo
Darsteller: Florian David Fitz, Julia Koschitz, Friedrich Mücke, Lucía Barrado, Simona Stefanova
Kamera: Torsten Lippstock
Verleih: Leonine Distribution
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