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Look Back (2024)

Rukku Bakku

In diesem selbstreflexiven japanischen Animationsfilm müssen zwei Mangazeichnerinnen ihren jeweils eigenen Weg finden.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
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Die Schülerin Ayumu Fujino wird von ihren Klassenkameraden für ihr Zeichentalent, das sie regelmäßig in der Schülerzeitung zur Schau stellt, bewundert. Doch dann erhält sie unerwartet durch die Schülerin Kyomoto Konkurrenz. Die ist nicht nur jünger, ihre Manga sind auch so gut, dass Ayumu das Zeichnen irgendwann aufgibt. Das ändert sich, als sie die an Agoraphobie leidende Kyomoto kennenlernt.

Die zwei Mädchen freunden sich an, schließen sich für ihren ersten langen Manga zusammen und feiern erste Erfolge. Als die Schulzeit zu Ende geht, trennen sich jedoch ihre Wege. Während Ayumi eine Karriere als Mangaka verfolgt, beginnt Kyomoto ein Kunststudium. Die zwei Freundinnen verlieren sich aus den Augen, bevor ein tragisches Ereignis sie ein letztes Mal zusammenführt.

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"Look Back": Bittersüße Rückblicke

In der Fülle von japanischen Zeichentrickfilmen, die jedes Jahr in die deutschen Kinos kommen, sind sie leicht zu übersehen: diejenigen, die nicht auf einer Animeserie aufbauen und somit ohne Vorwissen verständlich sind. "Look Back" zählt dazu und zum Besten, was im Jahr 2024 zu sehen sein wird. Der Anime beruht auf dem gleichnamigen Manga von Tatsuki Fujimoto, in dessen Zeichnerbrust zwei Seelen schlummern. Die Adaption seines One Shots ist in mehrfacher Hinsicht ein Rückblick.

Subtile Selbstbetrachtung

Einem breiten Publikum ist der Anfang der 1990er-Jahre geborene Mangaka für seine Shōnen bekannt, also für Serien, die sich an heranwachsende junge Männer richten. Die bekannteste davon ist "Chainsaw Man" (auf Deutsch bei Egmont Manga), in dessen Zentrum ein armer Schlucker steht, der einen Pakt mit einem Teufel in Hundegestalt schließt, mit diesem zu einem neuen Wesen verschmilzt und fortan Kettensägen anstelle seines Kopfes und seiner Arme trägt. Klingt nicht nur crazy, ist es auch – und könnte von den Geschichten, die Fujimoto in den Einzelbänden "Goodbye, Eri" und eben "Look Back" (beide ebenfalls bei Egmont Manga) erzählt, kaum weiter entfernt sein.

Der abgedrehten und überhöhten Action seiner Erfolgsserie setzt er in seinen Einzelbänden realistische und geerdete Storys entgegen, die sich mit ernsten Themen wie Verlust und Trauer befassen. Im Zentrum von "Look Back" stehen die jungen Zeichnerinnen Fujino und Kyomoto, die noch als Schülerinnen in der Mangabranche Fuß fassen. Obwohl es sich um gleich zwei Figuren und noch dazu um weibliche handelt, sind die Parallelen zu ihrem Schöpfer offensichtlich. Wie er sind sie Autodidakten, feiern früh erste Erfolge und leben in einer Region, die die Heimatregion Tatsuki Fujimotos sein könnte. Eine von ihnen besucht später dieselbe Kunstuniversität, an der auch der Mangaka ein Studium in Malerei abschloss. Und last, but not least lassen sich die Namen der beiden Protagonistinnen zum Namen Fujimoto zusammenfügen. Fujimoto selbst hat gesagt, dass die zwei Figuren unterschiedliche Perspektiven auf die Kunst darstellen sollen.

Ansehnliche Animation, traurig-schöne Stimmung

Fujimotos Blick offenbart die Mangabranche als zweischneidiges Schwert. Dem Erfolg und der Freude an der Arbeit, die sich besonders im Verbund mit der guten Freundin erhöht, steht ein unmenschliches Arbeitspensum gegenüber, an dem die Freundschaft letzten Endes zerbricht. Der Regisseur Kiyotaka Oshiyama, der einen Großteil der Zeichnungen seiner kongenialen Adaption selbst angefertigt, dürfte ein Lied davon singen können. Oshiyama, der an der Serienadaption von "Chainsaw Man" als Figurendesigner beteiligt war und in den Animationsabteilungen einiger Filme des Studio Ghibli saß, findet einen ausgesprochen ansehnlichen und zurückhaltenden Stil für diese Geschichte.

Kurz vor Schluss und vor Kyomotos Zimmertür schlägt das von Oshiyama selbst verfasste Drehbuch noch einmal eine Volte. Der angedeutete alternative Handlungsverlauf bleibt allerdings genau das: nur eine Andeutung. Anders als in den von mysteriösen Paralleluniversen durchzogenen Filmen eines Makoto Shinkai ("Your Name.", "Suzume") bleibt die Mystery in "Look Back" lediglich eine ausgedachte bzw. herbeigesehnte Möglichkeit. Am Ende steht die Protagonistin wieder auf dem Boden der Tatsachen in diesem traurig-schönen Film.

Fazit: Der Regisseur Kiyotaka Oshiyama hat Tatsuki Fujimotos Manga "Look Back" adaptiert und daraus einen wunderschönen, nicht einmal eine Stunde langen Anime gemacht. Die selbstreflexive Story über zwei Freundinnen, die ihr Glück in der Mangabranche versuchen, ist eine bittersüße Auseinandersetzung damit, was im Leben wirklich zählt und wie viel man bereit ist, für den Erfolg zu opfern.




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Besetzung & Crew von "Look Back"

Land: Japan
Jahr: 2024
Genre: Drama, Animation
Originaltitel: Rukku Bakku
Länge: 58 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 01.10.2024
Regie: Kiyotaka Oshiyama
Darsteller: Yumi Kawai als Fujino, Mizuki Yoshida als Kyomoto
Kamera: Kazuto Izumida
Verleih: LUF Kino GmbH

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