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© Drop-Out Cinema eG
Patrol – Auf Patrouille durch den Regenwald (2023)
Patrullaje
Dokumentarfilm über Indigene in Nicaragua, die sich gegen das Eindringen von Viehzüchtern in ihr Regenwald-Reservat wehren.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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An der Karibikküste Nicaraguas siedeln seit Jahrhunderten die indigenen Rama und die aus Afrika stammenden Kriols. Erst 2003 wurde ihr Territorium von Nicaragua rechtlich anerkannt, als Folge eines Urteils des Internationalen Gerichtshofs. Doch ihr Biosphärenreservat Indio Maíz ist mit seinem Regenwald akut bedroht. Viehzüchter besetzen illegal Landstücke, lassen sie roden und holen dann Rinder auf die neuen Weideflächen. Rindfleisch ist ein wichtiger Exportartikel mit steigender Bedeutung , das Land ist eines der Hauptlieferanten der USA.
Weil die Regierungsbehörden nichts zum Schutz des Reservats unternehmen, patrouillieren Indigene in kleinen Gruppen durch den Regenwald. Sie spüren illegale Siedlungen auf, machen Fotos, klären die Eindringlinge auf. Gemeinsam mit einem Umweltschützer und später auch mit der Hilfe von Journalisten sammeln sie Beweise. Sie kommen einem reichen Viehzüchter auf die Spur, den sie anzeigen wollen.
Bildergalerie zum Film "Patrol – Auf Patrouille durch den Regenwald"
Filmkritik
"Patrol – Auf Patrouille durch den Regenwald“: Ein Paradies bewachen
Das Biosphärenreservat Indio Maíz gehört den beiden Volksgruppen der indigenen Rama und der afrikanischstämmigen Kriol. Mitten im Regenwald leben sie ihre kulturellen Traditionen im Einklang mit der Natur. Niemand darf von außen in den Dschungel eindringen, um dort zu siedeln und Bäume zu fällen. Dennoch findet seit Jahren ein Verdrängungsprozess statt, weil Viehzüchter eigenmächtig Waldstücke roden und Weiden anlegen. Die Dokumentarfilmer Camilo de Castro und Brad Allgood beobachten in "Patrol – Auf Patrouille durch den Regenwald“, wie die Menschen im bedrohten Naturparadies um ihre Heimat kämpfen.
Immer mehr illegale Siedler
Armando und Margarito sind zwei der indigenen Waldranger, die in kleinen Gruppen mit ihren Booten den Rio Indio entlangfahren. Aufmerksam nehmen sie die Ufer ins Visier: Wo gibt es Lichtungen mit abgeschlagenen Bäumen, Wegschneisen im dichten Grün? Immer häufiger treffen sie Siedler an. Oft sind es mittellose Bauern, die für Viehzüchter die Vorarbeit erledigen. Eine Siedlerin meint, die Regierung habe diesen Ort doch sich selbst überlassen. Armando und die anderen Ranger zeigen Präsenz, klären auf, wissen aber auch, dass sie ohne die Unterstützung der Behörden letztlich nicht viel ausrichten können. Um nicht vertrieben zu werden, sagen sie, müssten sie weiterhin versuchen, den Viehzüchtern Einhalt zu gebieten.
Die Schönheit des Dschungels
In wunderbaren Aufnahmen wird die Schönheit des Dschungels eingefangen, in dem auch die bedrohten Tierarten Jaguar und Baird-Tapir ihre Reviere haben. Die Kinder von Armando und Margarito baden im Fluss, klettern auf Bäume. Um der offenbar korrupten Regierung Beweise zu liefern für die illegalen Vorgänge im Reservat, tun sich die Waldranger mit einem amerikanischen Umweltschützer und später auch mit lokalen Journalisten zusammen. Sie reisen auch nach New York zum Klimagipfel der Vereinten Nationen, demonstrieren auf den Straßen.
Im Exil fertiggestellt
Der Film selbst hat einen langen Entstehungsprozess: Der Dreh begann 2016 und zeigt auch, wie damals der Hurrikan Otto – infolge des Klimawandels - wütete. Camilo de Castro wurde im Zuge der niedergeschlagenen politischen Proteste von 2018 als Aktivist für Indigenen-Rechte ins Exil gedrängt. Er stellte den Film, der seine Premiere 2023 hatte, außerhalb des Landes fertig. Die Arbeit hat sich gelohnt, denn sie trägt dazu bei, dass das illegale Treiben der Viehzüchter in Nicaragua nicht länger im Verborgenen geschieht. Aufgeklärte Verbraucher*innen können Fragen stellen und ihr Konsumverhalten ändern.
Fazit: Der spannende und aufschlussreiche Dokumentarfilm begleitet indigene Waldranger auf ihren Streifzügen durch das Reservatsgebiet der Rama und Kriol im nicaraguanischen Regenwald. Von den Behörden im Stich gelassen, versuchen sie mit friedlichen Mitteln gegen die zunehmenden Rodungen vorzugehen, die der illegalen Rinderzucht den Weg bereiten. Die Schönheit des Regenwaldes, der bedrohten Tierarten ein Refugium bietet und den die Indigenen als unverzichtbar für ihre Kultur betrachten, steht Bildern der Zerstörung gegenüber.
Das Biosphärenreservat Indio Maíz gehört den beiden Volksgruppen der indigenen Rama und der afrikanischstämmigen Kriol. Mitten im Regenwald leben sie ihre kulturellen Traditionen im Einklang mit der Natur. Niemand darf von außen in den Dschungel eindringen, um dort zu siedeln und Bäume zu fällen. Dennoch findet seit Jahren ein Verdrängungsprozess statt, weil Viehzüchter eigenmächtig Waldstücke roden und Weiden anlegen. Die Dokumentarfilmer Camilo de Castro und Brad Allgood beobachten in "Patrol – Auf Patrouille durch den Regenwald“, wie die Menschen im bedrohten Naturparadies um ihre Heimat kämpfen.
Immer mehr illegale Siedler
Armando und Margarito sind zwei der indigenen Waldranger, die in kleinen Gruppen mit ihren Booten den Rio Indio entlangfahren. Aufmerksam nehmen sie die Ufer ins Visier: Wo gibt es Lichtungen mit abgeschlagenen Bäumen, Wegschneisen im dichten Grün? Immer häufiger treffen sie Siedler an. Oft sind es mittellose Bauern, die für Viehzüchter die Vorarbeit erledigen. Eine Siedlerin meint, die Regierung habe diesen Ort doch sich selbst überlassen. Armando und die anderen Ranger zeigen Präsenz, klären auf, wissen aber auch, dass sie ohne die Unterstützung der Behörden letztlich nicht viel ausrichten können. Um nicht vertrieben zu werden, sagen sie, müssten sie weiterhin versuchen, den Viehzüchtern Einhalt zu gebieten.
Die Schönheit des Dschungels
In wunderbaren Aufnahmen wird die Schönheit des Dschungels eingefangen, in dem auch die bedrohten Tierarten Jaguar und Baird-Tapir ihre Reviere haben. Die Kinder von Armando und Margarito baden im Fluss, klettern auf Bäume. Um der offenbar korrupten Regierung Beweise zu liefern für die illegalen Vorgänge im Reservat, tun sich die Waldranger mit einem amerikanischen Umweltschützer und später auch mit lokalen Journalisten zusammen. Sie reisen auch nach New York zum Klimagipfel der Vereinten Nationen, demonstrieren auf den Straßen.
Im Exil fertiggestellt
Der Film selbst hat einen langen Entstehungsprozess: Der Dreh begann 2016 und zeigt auch, wie damals der Hurrikan Otto – infolge des Klimawandels - wütete. Camilo de Castro wurde im Zuge der niedergeschlagenen politischen Proteste von 2018 als Aktivist für Indigenen-Rechte ins Exil gedrängt. Er stellte den Film, der seine Premiere 2023 hatte, außerhalb des Landes fertig. Die Arbeit hat sich gelohnt, denn sie trägt dazu bei, dass das illegale Treiben der Viehzüchter in Nicaragua nicht länger im Verborgenen geschieht. Aufgeklärte Verbraucher*innen können Fragen stellen und ihr Konsumverhalten ändern.
Fazit: Der spannende und aufschlussreiche Dokumentarfilm begleitet indigene Waldranger auf ihren Streifzügen durch das Reservatsgebiet der Rama und Kriol im nicaraguanischen Regenwald. Von den Behörden im Stich gelassen, versuchen sie mit friedlichen Mitteln gegen die zunehmenden Rodungen vorzugehen, die der illegalen Rinderzucht den Weg bereiten. Die Schönheit des Regenwaldes, der bedrohten Tierarten ein Refugium bietet und den die Indigenen als unverzichtbar für ihre Kultur betrachten, steht Bildern der Zerstörung gegenüber.
Bianka Piringer
Besetzung & Crew von "Patrol – Auf Patrouille durch den Regenwald"
Land: USA, NicaraguaJahr: 2023
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Patrullaje
Länge: 83 Minuten
Kinostart: 06.03.2025
Regie: Camilo de Castro Belli, Brad Allgood
Verleih: Drop-Out Cinema eG