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Spiders - Ihr Biss ist der Tod (2023)

Vermines

In diesem französischen Horrorfilm lehrt der Debütant Sébastien Vaniček sein Publikum mithilfe achtbeiniger Tierchen das Fürchten.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Der bald 30-jährige Kaleb (Théo Christine) und seine jüngere Schwester Lila (Sofia Lesaffre) leben in einem Wohnblock in einer Pariser Vorortsiedlung. Die Jugendlichen dort treten ihr Zuhause mit Füßen. Kaleb hingegen kümmert sich fürsorglich um seine Nachbarschaft, geht beispielsweise der Hausmeisterin Madame Zhao (Xing Xing Cheng) zur Hand. Ob er und seine Schwester jedoch weiterhin in der Wohnung ihrer verstorbenen Mutter werden bleiben können, steht auf der Kippe. Bis eine Entscheidung gefallen ist, werden die Bewohner ihres Blocks allerdings mit einem ganz anderen, potenziell tödlichen Problem konfrontiert.

Kaleb liebt exotische Tiere, die er in seinem Zimmer in Terrarien hütet. Sein neuester Einkauf, eine seltsame Spinne unbekannter Herkunft, stellt sich alsbald als große Gefahr heraus. Nachdem ein erster Nachbar an einem Spinnenbiss gestorben ist, stellt die Polizei das Gebäude unter Quarantäne und riegelt es ab. Kaleb, Lila und ihre Freunde Mathys (Jérôme Niel), Manon (Lisa Nyarko) und Jordy (Finnegan Oldfield) sind auf sich allein gestellt. Stockwerk für Stockwerk bahnen sie sich ihren Weg durch spinnenverseuchtes Territorium. Denn bei einer einzigen Spinne bleibt es nicht. Wird die Art bedroht, vermehrt sie sich rasant und vergrößert sie dabei um das Zehnfache.

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"Spiders": Attaquez les banlieues !

Es ist kein gutes Jahr für Menschen mit Arachnophobie! Im Mai 2024 kam mit der US-Produktion "Knock Knock Knock" (Originaltitel: "Cobweb") ein Film in die Kinos, der dem klassischen Spinnenhorror einen kreativen Twist verpasste. Im Juni folgte mit dem australischen Genrebeitrag "Sting" eine Kreuzung aus "Tarantula" (1955) und "Arac Attac" (2002). Und im Langfilmdebüt des Regisseurs Sébastien Vaniček gehen die furchteinflößenden Krabbeltierchen nun auch in Frankreich, genauer gesagt in einem Pariser Vorort um.

Wer Angst vor Spinnen hat, wird in "Spiders" garantiert mehr als einmal aus seinem Kinosessel springen.

Viel Vorschusslorbeer

Vaničeks Debüt kommt mit viel Vorschusslorbeer in die deutschen Kinos. In seinem Herkunftsland avancierte "Spiders" zum erfolgreichsten französischen Horrorfilm seit mehr als 20 Jahren. Und auch in Übersee kam der Streifen gut an. Bestseller-Autor Stephen King und Regisseur Sam Raimi waren voll des Lobes. Raimi, der als Produzent zuletzt das englischsprachige Debüt "Boy Kills World" (2024) des deutschen Filmemachers Moritz Mohr auf den Weg brachte, war von dem wuselnden Grusel sogar so angetan, dass er Vaniček umgehend für den nächsten Teil seiner "Evil Dead"-Reihe engagierte.

Was King und Raimi an "Spiders" begeistert, liegt auf der Hand. Der Debütant beherrscht sein Handwerk und bringt eine Tugend mit, die selbst vielen etablierten Regisseuren inzwischen abgeht: Geduld. Von Kameramann Alexandre Jamin stimmungsvoll in Szene gesetzt, nimmt sich das Drehbuch aus der Feder Vaničeks und seines Co-Autors Florent Bernard die notwendige Zeit, um die Prämisse, den Handlungsort und die Figuren so einzuführen, dass sie glaubwürdig und plastisch sind. Als Handlungsort hat er die Banlieue gewählt, in der er selbst aufgewachsen ist: Noisy-le-Grand im Département Seine-Saint-Denis mit seinen ikonischen Wohnhäusern Arènes de Picasso von Architekt Manuel Núñez Yanowsk.

Doch so fantastisch diese Kulisse auch anmutet, Vaničeks Debüt hat große Schwächen.

"Bis hierher lief's noch ganz gut ..."

Er habe schon immer seine eigene Version einer Banlieue zeigen wollen, sagt Sébastien Vaniček in einem Statement über seinen Film. "Wenn man in einem Gebäude lebt, wo jeder jeden kennt, unterstützt und hilft man sich gegenseitig", führt er diesen Gedanken weiter aus. Was den letztgenannten Punkt angeht, so steckt in "Spiders" denn auch weniger von Mathieu Kassovitz' "Hass" (1995), aus dem das obenstehende Zitat stammt, und sehr viel vom Coming-of-Age-Drama "Gagarin – Einmal schwerelos und zurück" (2020), in dem ein junger Mann seinen alten Wohnblock vor dem Abriss retten will und in dem witzigerweise ebenfalls Finnegan Oldfield eine tragende Rolle spielt. Dass die Kombination aus einem Genrefilm und einem positiven Blick auf einen sozialen Brennpunkt durchaus funktionieren kann, hat unter anderem die britische Sci-Fi-Komödie "Attack the Block" (2011), in der sich Jugendliche einer Alien-Invasion erwehren müssen, bewiesen. Bei "Spiders" funktioniert die ungewöhnliche Kombination nur bedingt.

Das liegt in erster Linie am unentschlossenen Drehbuch und an Problemen mit dem Rhythmus, sowohl was die Erzählung selbst als auch deren Montage anbelangt. Vaniček und Bernard wissen nicht recht, wo sie mit ihrer Geschichte hinwollen und packen zu viel in diese hinein. Auf der Flucht vor den Spinnen geht es im Gebäude zunächst nach unten in den Keller, dann wieder zurück nach oben und letzten Endes erneut nach unten bis in die Tiefgarage. So überfordert die Figuren von der Situation sind, so konfus gerät zwischendurch auch die Handlung. Und so ruhig, überlegt und überlegen die Prämisse, der Ort und die handelnden Personen noch eingeführt werden, je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr opfert der Regisseur die eingangs gezeigte Souveränität, um durch eine wackelige Handkamera und ein hektisches Schnittgewitter nur scheinbar Spannungsmomente zu erzeugen.

Fazit: Sébastien Vaničeks Debütfilm "Spiders" ist ein spannender und ambitionierter Genrebeitrag, der souverän beginnt, letzten Endes aber nicht halten kann, was die Prämisse verspricht. Denn je länger die Handlung voranschreitet, desto mehr gleitet sie ihrem Regisseur durch die Finger.




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Besetzung & Crew von "Spiders - Ihr Biss ist der Tod"

Land: Frankreich, USA
Weitere Titel: Infested
Jahr: 2023
Genre: Horror
Originaltitel: Vermines
Länge: 106 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 21.11.2024
Regie: Sébastien Vanicek
Darsteller: Théo Christine als Kaleb, Sofia Lesaffre als Lila, Jérôme Niel als Mathys, Lisa Nyarko als Manon, Finnegan Oldfield als Jordy
Verleih: Plaion Pictures

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